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Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Titel: Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago
Autoren: Earl Warren
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her. Gleich würde sie wieder feuern. Ob Maschine oder Gencoy, wir waren im Fadenkreuz.
    »Nick, er schießt uns ab!«, rief ich.
    »Nein.«
    Im letzten Moment zog Nick unseren Hubschrauber zur Seite und flog so knapp an der Gebäudeecke vorbei, in Höhe des 20. Stocks, dass wir ihn fast streiften. Die Gencoy-Drohne war weniger erfolgreich.
    Ein Laserstrahl zischte in das Gebäude und richtete Verwüstungen an. Ob die Verfolger auch ihren schrotflintenartigen Geschosswerfer einsetzen, wusste ich nicht. Jedenfalls krachten sie voll in den Wolkenkratzer.
    Es gab eine Explosion, brennendes Flugbenzin spritzte. Der Feuerball breitete sich aus. Durch die Fensterfront waren Hubschrauberteile ins Gebäudeinnere geflogen, die Explosion hatte ein Loch in die Fassade gesprengt.
    Im Wolkenkratzer brach Feuer aus. Die Sprinkleranlage funktionierte nicht, und die Feuerwehr, die berühmten Firefighters, konnten nicht ausrücken. Wenn das Feuer auf die Kabelschächte übergriff, würde es ein flammendes Inferno geben.
    Nick flog in Richtung der Loop, dem Stadtkern von Chicago und dem Behördenhochhaus, in dem sich das Hauptquartier der Metropolitan Police befand. Wie wir jedoch sahen, war dieses heftig umkämpft. Gewaltige Flugrochen flogen oder schwebten in der Luft und spien Feuerstrahlen und Blitze.
    Im Innern des Gebäudes krachten Explosionen. Ich sah Laserblitze zucken. Ein Funkkontakt mit dem Headquarter war nicht möglich. Nick hatte den Hubschrauber etwas steigen lassen.
    »Das ist der Untergang von Chicago«, sagte er, das Kehlkopfmikrofon am Hals. »Wir kommen zu spät. Die Gencoys und ihre Monster sind schon in die Leitzentrale der Chicagoer Polizei eingedrungen. Sie kommen auf allen Wegen …«
    Verzweifelt rief er: »Warum werden denn keine Fallschirmjäger eingesetzt? Wo sind die US-Marines?«
    »Sie kommen nicht durch«, sagte ich. »Die Flugrochen und die Drohnen vereiteln ihren Zugriff. Die Luftschlacht zwischen ihnen und den Abfangjägern der Air Force tobt. Die Rochen sind überall und kontrollieren den Luftraum. Sie zerblasen die Kampfhubschrauber mit ihren Laserblitzen und Flammenwerfern und sonstigen Waffen.«
    Resigniert schüttelte ich den Kopf: »Das ist das Ende.«
    »Es darf nicht das Ende sein!«, rief Nick. »Weder das von Chicago noch das der Menschheit. – Vorsicht, da ist ein Flugrochen.«
    Er flog Ausweichmanöver. Zwei der riesigen Rochen flogen hinter uns her, genveränderte Wesen, halb Maschine, halb Kampfrochen, mit Körpern, die nicht mehr aus Fleisch und Blut bestanden. Sie spuckten Feuer und Laserstrahlen.
    Nick entging ihnen knapp. Dann wurde unser Heckrotor getroffen. Kalte Luft orgelte schon die ganze Zeit in die Kabine, und ich schoss mit der Lasergun auf die zwei uns verfolgenden Rochen, die uns gleich zerstrahlt haben würden.
    Bis zum letzten Laserstrahl , dachte ich. Da – und da – und da.
    Doch es nutzte nichts. Die Kampfrochen waren zu groß. Meine Laserpistole hatte nicht mehr Wirkung auf sie, als ob ich mit einer normalen Pistole auf einen Panzer geschossen hätte. Dass ich noch kämpfte, war symbolisch, ein gegen mich selbst grimmiger Wille trieb mich an.
    Wir trudelten der Oberfläche des Lake Michigan entgegen, zu dem Nick ausgewichen war, eine wracke Maschine mit zwei zum Tod verurteilten Menschen vor der düsteren, teils brennenden Skyline von Chicago.
     
*
     
    Plötzlich schüttelte es die beiden Flugrochen. Der eine explodierte. Über den monströsen, dreißig Meter umfassenden Körper des anderen liefen Schockwellen. Dann zerbröckelte er teilweise, seine Schwebeflügel wurden schlaff, und er stürzte wie der erste in den See ab.
    Ein Rochen, der keinerlei Lebenszeichen mehr von sich gab, schwamm auf dem Wasser. Der andere ging unter.
    Der Flug unseres Hubschraubers stabilisierte sich, was physikalisch unmöglich war, da der Heckrotor weggeschossen war.
    Der schwer mitgenommene Rettungshubschrauber flog wie auf Daunen. Vom Rotor war kein Laut mehr zu hören.
    Ich schmeckte mein Blut im Mund. Als wir ein ganzes Stück abstürzten, hatte ich mir mit den Zähnen innen die Lippe aufgebissen. Nick starrte mich an.
    »Was ist das?«, fragte er. »Eine neue Teufelei der Gencoys?«
    »Wohl kaum. Vielleicht sind wir schon tot, und Petrus hat uns aufgefangen und hebt uns zum Himmelstor.«
    »Über deinen Humor habe ich nie lachen können, Sniper.«
    Der Hubschrauber stieg wieder. Er flog, unbehelligt von Drohnen und Kampfrochen der Gencoys, in nordwestlicher Richtung. Eine
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