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Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Titel: Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago
Autoren: Earl Warren
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kleines Mädchen mit blonden Haaren und blauen Augen einen Scharf- und Todesschützen nennen könnte.
    Bis ich dann, ein echter Wildfang, eines Tages auf einen hohen Baum kletterte, mein Vater es sah und mir in die Krone hinauf zuschrie: »Runter da, Sniper!«
    Von da an hatten er und Mom zu meinem Spitznamen nichts mehr gesagt.
     
*
     
    Der Ingenieur von der Technical Unit hatte die Leitung in der Katastropheneinsatzzentrale im Lutheran General Hospital übernommen. Dass es ein Lutheranisches war, spielte keine Rolle. Es hätte genauso gut ein Baptistisches oder Sonstiges sein können, es war da, und es war geeignet. Der neue Einsatzleiter mit seiner ruhigen sachkundigen Art wirkte sich positiv aus.
    Übers Telefon, ohne Bild jetzt, bekam ich Verbindung mit dem Police Headquarters.
    »Kommen Sie rüber, Sniper«, forderte mich der dortige Leiter auf. Er hatte sich als Captain Murgatroyd vorgestellt. »Wir holen Sie mit dem Hubschrauber ab. Es muss klappen. Wenn wir die Situation einigermaßen unter Kontrolle bekommen wollen, müssen Sie her. Wir brauchen Ihr Know-how, was die Gencoys betrifft.«
    »Das können Sie haben, Captain. Warum haben Sie die Leitung? Wo ist der Commissioner der Metropolitan Police?«
    »Wird vermisst.«
    »Der Polizeichef von Chicago?«
    »Definitiv tot. Von den Gencoys getötet.«
    »Wie verhält es sich mit der Bürgermeisterin von Chicago?«
    »Ihr wurde von einem Gentoy-Spielzeug ihrer Tochter die Kehle aufgeschlitzt. Wollen Sie noch weitere Meldungen haben? Der Verkehr auf den Ausfallstraßen von Chicago ist zusammengebrochen. Die Highways stehen voller verlassener Autos. Hunderttausende fliehen zu Fuß aus der Stadt, was sage ich, zwei oder gar drei Millionen Menschen. Die Gencoys greifen sie willkürlich an und holen sich Opfer aus ihren Reihen. Es ist die Hölle. Die US-Marines und die Fallschirmjäger haben das Anwesen von Hiram Oldwater bei De Kalb oberirdisch besetzt, doch sie können nicht in die unterirdischen Etagen vordringen. Oberirdisch hat es nur durch Haus- und ein paar Kampfroboter Widerstand gegeben. Aber ein bisher unbekanntes Gas, das durch die Gasmasken drang, hat viele von unseren Jungs umgebracht.«
    »Wie haben sie es neutralisiert?«
    »Durch einen Zusatzfilter, den die Air Force ranflog.«
    »Was ist mit dem Hype beim O'Hare Airport?«
    »Die Air Force bombardierte ihn, unter hohen Verlusten. Doch die Gencoys bringen die Bomben und Luft-Boden-Raketen oberirdisch zur Explosion. Die Laserkanonen der Air Force dringen nicht in die Tiefe vor. Es scheint da einen Energieschirm zu geben.«
    Ich erschauerte. Jetzt kannte ich eine weitere Ursache der schweren Explosionen, die ich den ganzen Tag über gehört hatte, oder hatte sie bestätigt bekommen. Die Gencoys waren uns technisch weit überlegen. Sie hatten noch nicht gegen die Menschheit losschlagen wollen, aber jetzt taten sie es. Sie waren gerüstet, wenn auch nicht ganz so weit, wie sie gewollt hatten. Ihre Produktionsbänder spieen ständig neue Soldaten und Genmonster aus.
    »Die Gencoys beschießen die Flüchtlinge, die Chicago verlassen«, fuhr Captain Murgatroyd fort. »Deshalb bitte ich Sie, sofort hierher zu kommen. Ich weiß, dass es gefährlich ist, Sniper, aber wir brauchen Sie dringend.«
    Er sagte: »Auf den Highways spielen sich grauenvolle Szenen ab. Genmonster, Gendogs, Flugrochen und Gencoys holen sich ihre Opfer von den Flüchtlingen. Eine Panik ist ausgebrochen. Die Armee kann den Flüchtlingen keinen Schutz bieten – keinen, der ausreichen würde.«
    Ich überlegte kurz. Es war mehr als gefährlich, mit dem Hubschrauber durch die Stadt zum Police Headquarters zu fliegen, das ein paar Meilen entfernt im Zentrum lag. Doch auf den Straßen würden wir – Nick würde mich selbstverständlich begleiten – es überhaupt nicht schaffen.
    Oder es würde zu lange dauern.
    »Wir fliegen mit einem Rettungshubschrauber rüber, Captain«, sagte ich. »Ich bin schon unterwegs.«
    Ich hörte ihn aufatmen, obwohl ich ja nun keine Wunder erwirken konnte.
    »Danke, Sniper.«
     
*
     
    Ich sagte Nick Bescheid, dass wir aufbrechen würden.
    Nick nickte. Vielleicht hieß er so, weil er das öfters tat.
    »Ganz schöner Aufstieg für einen Dummy«, sagte er zu mir. »Du bist jetzt die wichtigste Frau der Welt. Nita Snipe, ein Symbol des Widerstands gegen die Gencoys, eine Integrationsfigur wie weiland in Frankreich die Jungfrau von Orleans.«
    »Ich bin keine Jungfrau, wie du wohl weißt, und stamme aus
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