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Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Titel: Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago
Autoren: Earl Warren
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unsichtbare Kraft trug ihn. Eine wattige Sphäre hüllte uns ein, und wir sahen kaum noch etwas von der Umgebung.
    Die Instrumente im Cockpit zeigten nur noch Nullwerte an. Dann verstummte der Lärm des Motors, der Hubschrauber flog aber weiter.
    »Was in aller Welt ist das?«, fragte Nick.
    »In einem SF-Roman würde man es einen Traktorstrahl nennen«, sagte ich.
    »Und von wem? Wer holt uns da zu sich?«
    Ich vernahm eine Stimme in meinem Gehirn: »Ich bin Ast'gxxirrth, das Wesen, das du als den Spider kennst. Meinen vollständigen Namen könntest du nicht erfassen. Ich komme von einer fernen Welt im Zentrum der Galaxis, die ihr Andromeda nennt und bin ein Kosmischer Wächter. Meine Aufgabe ist, die Fortschritte der Menschheit zu registrieren.«
    Ich schaute Nick an, der offensichtlich nichts merkte.
    »Hast du was?«, fragte er.
    »Still.« Ich wandte mich mit meinen Gedanken an Ast'gxxirrth: »Willst du die Menschen beschützen? In welcher Beziehung stehst du zu den Gencoys?«
    »Ich bin eine Beobachterin. Ich muss dem Intergalaktischen Rat Meldung machen. Dann kann Hilfe kommen. Die Entwicklung der Gencoys überraschte mich. Ich wurde gefangengenommen, mein Gefährte starb. Ich überlebte. Jetzt halten sie mich in Oldwaters Anwesen bei De Kalb unterirdisch gefangen, doch meine Kräfte sind wiedergekehrt. – Ich breche aus, wenn ihr mir dabei helft.«
    Welche Sprache Ast'gxxirrth redete oder in welcher sie – oder er – dachte, wusste ich nicht. Es war eine telepathische Verständigung. Ich dachte an das schwarz behaarte Spinnenwesen mit den drei Meter langen Beinen, das im Hype Chicago erhebliche Verwüstungen angerichtet hatte.
    Mit Mühe hatten die Gencoys und ihre Monstren es wieder überwältigt und eingefangen.
    »Ich schleuse euch in den Hype von De Kalb ein«, meldete sich Ast'gxxirrth. »Und, da mein Name sehr kompliziert ist, er verändert sich zudem und gibt meine Stimmungslage und andere Informationen über meinen bionischen Zustand wieder – du kannst mich einfach MUTTER nennen.«
    Ich dachte an meine Ma, die Collegelehrerin war.
    »Ich weiß nicht …«, dachte ich an Ast'gxxirrth.
    Eine ungeheuer komplizierte Tonfolge kam in mein Gehirn, verbunden mit einem Farbmuster und mir vollkommen unverständlichen Zeichen.
    »Das ist mein vollständiger Name, wie er zur Zeit lautet. Nenne mich lieber MUTTER. Jetzt widersprich nicht, es ist keine Zeit. – Die kosmische Geburt der Menschheit steht bevor, wenn sie sie überlebt. Der Arzt und die Hebamme unterhalten sich nicht mit dem Neugeborenen während der Geburt.«
    Es waren bildlich in die irdische Sprache übertragene Begriffe.
    Die Erwachsenen reden , dachte ich, die Babys haben zu schweigen. Andererseits, wenn MUTTER einen Ausweg aus der Misere mit den Gencoys wusste …
    Der Spider – die Arachnide aus der Andromeda-Galaxis, der Kosmische Wächter – MUTTER – schwieg. Der Hubschrauber flog weiter. Unsichtbare Kräfte trugen uns. Nick erklärte mich für verrückt, als ich ihm erläuterte, was mir mitgeteilt worden war.
    »Du spinnst, das ist ein deliranter Todestraum. Die Kampfrochen haben uns erwischt, und unsere erlöschenden Gehirne geben uns falsche und letzte Impulse.«
    »Bei dir war nie viel da, was falsche Impulse geben konnte«, antwortete ich gallig. »Du würdest einen Alien nicht mal dann erkennen, wenn er dir mitten auf der Straße eine runterhauen würde.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Ich habe den Kontakt mit MUTTER, tu einfach das, was ich dir sage, wenn du am Leben bleiben willst.«
    »Also gut, Frauen müssen sowieso immer das letzte Wort haben. Eine Riesenspinne als Wächter der Menschheit und als Galaktische Mutter. Wenn du meinst …«
    Flüchtig sahen wir Einheiten der Army am Boden und wurden dann in der Nacht durch einen Einflugkorridor in den Hype von De Kalb geleitet. Ob es irgendeine Sicherheitsschleuse gab, wusste ich nicht. MUTTER hatte Einfluss auf die hochtechnisierte Anlage der Gencoys am Anwesen von Gencoy One. Dann landete der Hubschrauber in einer riesigen unterirdischen Halle.
    Die Gencoys und Genmonster um uns herum und auch die Robots bemerkten uns nicht. MUTTER täuschte sie. Wir stiegen aus dem Helikopter aus, und jetzt sah ich, wie beschädigt er war. Aus eigener Kraft hätte er niemals mehr fliegen können.
    Der tote Pilot blieb im Hubschrauber zurück, ein tapferer Mann, der im Kampf gegen die Gencoys gefallen war. Wir folgten dem Leitsignal des Spiders, das ich deutlich empfing, und gelangten
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