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Geliebter Fremder

Geliebter Fremder

Titel: Geliebter Fremder
Autoren: Sylvia Day
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drückte ihre Brust an seine. Erschauernd folgte er ihr, spritzte in einem Aufwallen von Sehnsucht seinen Samen in sie, schenkte ihr mit unendlicher Freude im Herzen das Versprechen auf neues Leben.
    Sie kam ihm Stoß für Stoß entgegen. Für ihn war sie einfach in jeder Hinsicht die perfekte Frau.

Epilog
    »Ich glaube, er braucht etwas Stärkeres als Tee«, flüsterte Lady Trenton.
    Gerard stand am Fenster des Salons und hatte die Hände krampfhaft hinter dem Rücken verschränkt. Er stand breitbeinig da, um nicht zu schwanken, trotzdem zitterten ihm die Knie, und er fühlte sich vollkommen unsicher. Wie ein Fohlen, das sich auf die Beine stellen will. Wie gerne wäre er jetzt oben bei seiner Frau gewesen, die in den Wehen lag und sein Kind zur Welt brachte, aber die Schar seiner Gäste hielt ihn davon ab. Die gesamte Familie seiner Frau war da und dazu noch Spencer.
    »Ich meine, Grayson«, rief Trenton, »Sie sollten sich hinsetzen, sonst kippen Sie noch um.«
    Lady Trenton schnalzte missbilligend mit der Zunge, bevor sie sagte: »Das war nicht sehr taktvoll.«
    Gerard drehte sich um und sagte: »Ich werde nicht zusammenbrechen.«
    Das war eine glatte Lüge. Er spürte, wie ihm am Hals und auf der Stirn kalter Schweiß ausbrach, und musste sich zwingen, gleichmäßig zu atmen.
    »Sie sind bleich wie der Tod«, bemerkte Lord Sandforth mit spöttischem Unterton. Die Ähnlichkeit zwischen ihm und seinem Sohn war verblüffend, nur die grauen Haare und die Falten an Augen und Mund verrieten sein Alter.
    Gerard richtete sich auf und blickte vom einen Ende des Raums zum anderen. Die Frauen hatten auf gegenüberliegenden Sofas Platz genommen, die Männer standen darum herum. Alle fünf Augenpaare waren aufmerksam auf ihn gerichtet.
    Oben herrschte tödliche Stille. Zwar war Gerard dankbar, keine Schmerzensschreie zu hören, doch wünschte er sich sehnlichst ein Zeichen dafür, dass es Pel gut ging.
    »Entschuldigt mich«, sagte er plötzlich und verließ mit großen Schritten das Zimmer. Kaum war er in der Eingangshalle, fing er an zu rennen. Er umrundete das Treppengeländer und raste zwei Stockwerke hinauf. Erst als er das Kinderzimmer erreicht hatte, wurde er langsamer. Nachdem er rasch sein Haar glatt gestrichen hatte, drehte er den Türknauf und trat ein.
    »Papa!«
    Gerard ging direkt in die Knie und breitete die Arme für die kleine, kräftige Gestalt aus, die ihm auf stämmigen Beinchen entgegenrannte. Er drückte den dunkelroten Schopf seines Sohns fest an seine Brust und erinnerte sich daran, dass Pel schon einmal eine Geburt überstanden hatte – und zwar »beneidenswert leicht und schnell«, wie die Hebamme gesagt hatte.
    »Mylord«, begrüßte ihn das Kindermädchen und knickste. Es sah ihn fragend an. Er schüttelte den Kopf, um ihm zu bedeuten, dass es nichts Neues gab. Daraufhin lächelte es beruhigend und zog sich auf einen Sessel in der Ecke zurück.
    Gerard löste sich leicht von seinem Sohn, starrte ihm ins Gesicht und verspürte wieder einmal, wie ihm das Herz aufging – ein mittlerweile vertrautes Gefühl. Die letzten drei Jahre waren die glücklichsten seines Lebens gewesen. Pels Vertrauen war wie eine Blume erblüht, als sich mit der Zeit seine tiefe Zuneigung in unverrückbare Liebe verwandelt hatte. Ihr erstes Kind – Anthony Richard Faulkner, Lord Whedon – war zwei Jahre zuvor geboren und hatte dem Haus Faulkner so viel Freude und Fröhlichkeit geschenkt, wie Gerard noch nie erlebt hatte. Isabel war schöner denn je zuvor, und ihr Gesicht glühte vor Glück. Ein Glück, um das er mit nie nachlassendem Eifer besorgt war.
    Jetzt kratzte es leise an der Tür. Als er aufsah, fiel eine ungeheure Last von ihm ab. Wer so lächelte wie Lady Trenton, konnte nur der Überbringer guter Nachrichten sein.
    Gerard stand auf und ging mit seinem Sohn auf dem Arm hinunter in den ersten Stock. Er stürzte mit seinem hilflos kichernden Sohn in das Zimmer seiner Frau, wo er taumelnd stehen blieb.
    Isabel ruhte auf einem Berg Kissen. Ihr prächtiges Haar breitete sich auf dem weißen Leinen aus, ihre Wangen waren gerötet, ihre Augen glänzten. Sie strahlte geradezu und war zweifellos das schönste Wesen, das er je gesehen hatte.
    »Mylord«, sagte die Hebamme am Waschtisch.
    Er nickte und vermied es bewusst, in eine große Schüssel mit rot befleckten Handtüchern neben dem Bett zu blicken. Sanft setzte er sich auf die Bettkante und legte seine Hand auf Isabels Bein. Anthony versuchte, zu seiner Mutter zu
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