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Geliebter Fremder

Geliebter Fremder

Titel: Geliebter Fremder
Autoren: Sylvia Day
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aufrichtig deine Liebe gewinnen. Das weiß ich.«
    »Das ist ihm auch gelungen.« Sie lehnte sich vor und sagte in drängendem Ton: »Du bist für die Liebe ein Risiko eingegangen, und es hat sich ausgezahlt. Versprich mir, dass bei dir die Liebe immer an erster Stelle kommt, so wie eben. Und unterschätze Miss Abigail niemals.«
    Rhys runzelte die Stirn. »Du sprichst in Rätseln, Bella. Ich bin ein Mann, der die weibliche Sprache nicht besonders gut versteht.«
    Sie legte ihre Hand auf seine, die den Türrahmen umfasste. »Ich muss fort, bevor Grayson kommt. Wir unterhalten uns, wenn du nach London zurückkehrst, mit deiner Verlobten.«
    Dieses letzte Wort brachte ihn dazu, zu nicken und von der Kutsche zurückzutreten. Er würde bleiben und mit den Hammonds reden. Sie würde es überleben, wie immer.
    »Ich bestehe darauf, Bella«, sagte er warnend.
    »Natürlich.« Sie bedachte ihn noch einmal mit einem zittrigen Lächeln. »Ich freue mich so für dich. Obwohl ich deine Methoden nicht gutheißen kann«, fügte sie hastig hinzu. »Aber ich bin froh, dass du die Richtige gefunden hast. Bitte entschuldige mich bei den anderen. Ich hatte nicht mehr die Zeit dazu.«
    Er nickte. »Ich liebe dich.«
    »Langsam bekommst du Übung darin, das zu sagen, nicht wahr?« Isabel schniefte und wischte sich über die Augen. »Ich liebe dich auch. Aber jetzt lass mich fahren.«
    Rhys trat zurück und schlug die Tür zu. Die Kutsche setzte sich schwankend in Bewegung und ließ den Schauplatz ihres flüchtigen Glücks zurück. Doch die Erinnerungen nahm sie mit.
    Isabel rollte sich in einer Ecke zusammen und weinte.
    Gerard preschte mit seinem Pferd durch das Tor zum Park der Hammonds. Als er an der Vordertreppe haltmachte, sprang er ab und warf dem erschrockenen Stallburschen die Zügel zu. Ohne auf Anstand und Würde zu achten, rannte er die Treppe zu seinem Zimmer hinauf.
    Allerdings nur, um dort zu entdecken, dass seine Frau fort war und ihm eine knappe Mitteilung hinterlassen hatte, dass er ihr ihre Sachen nachschicken sollte. Das war wie ein Schlag in die Magengrube und raubte ihm den Atem.
    Dann wurde ihm klar, wie verletzt sie sein musste. Mit Pels zerknülltem Schreiben in der Faust ließ er sich auf den nächststehenden Sessel sinken. Er war wie betäubt und begriff einfach nicht, was aus ihrem Glück geworden war, das sie noch wenige Stunden zuvor beim Aufwachen empfunden hatten.
    »Was ist passiert?«, ertönte eine Stimme von der offenen Tür zur Hauptgalerie.
    Als Gerard aufblickte, entdeckte er, dass Trenton am Türrahmen lehnte. »Wenn ich das nur wüsste!« Er seufzte. »Wussten Sie, dass Isabel Kinder wollte?«
    Trenton schürzte kurz die Lippen. »Ich kann mich nicht erinnern, jemals mit ihr über dieses Thema gesprochen zu haben, aber im Grunde lag es nahe. Sie ist eine Romantikerin. Und ich wüsste nichts, was Frauen romantischer fänden als eine Familie.«
    »Wie konnte ich das nur übersehen?«
    »Das weiß ich nicht. Aber wieso sind Kinder ein Problem? Sie wollen doch sicher auch welche.« Trenton stieß sich vom Türrahmen ab, kam herein und setzte sich auf den Ohrensessel ihm gegenüber.
    »Eine Frau, die mir am Herzen lag, starb im Kindbett«, murmelte Gerard und starrte auf seinen Ehering.
    »Ah ja. Lady Sinclair.«
    Gerard blickte mit finsterer Miene auf. »Wie zum Teufel kann Isabel von mir verlangen, dies noch einmal durchmachen zu müssen? Allein die Vorstellung, dass sie schwanger werden könnte, erfüllt mich mit unerträglichem Grauen. Und wenn es wirklich so weit käme, würde es mich umbringen.«
    »Ah, verstehe.« Trenton lehnte sich im Sessel zurück, schlug die Beine übereinander und summte sinnierend. »Verzeihen Sie, wenn ich auf etwas Heikles zu sprechen komme, aber ich bin nicht blind. In den letzten Wochen seit Ihrer Rückkehr sind mir mehrfach Verletzungen bei Isabel aufgefallen. Bisswunden. Blaue Flecken. Kratzer. Ich wage zu behaupten, dass Sie sich beim Ausleben Ihrer Bedürfnisse nicht gerade mäßigen. Und irgendwie haben Sie wohl die Sicherheit gefunden, dass Isabel solche Leidenschaft aushalten kann.«
    »Es ist mir verdammt unangenehm, darüber zu reden«, murrte Gerard.
    »Aber ich liege doch richtig, oder?«, hakte Trenton nach. Als Gerard zustimmend mit dem Kopf ruckte, fuhr er fort: »Wenn ich mich recht erinnere, war Lady Sinclair eher zart gebaut. Tatsächlich ist der Unterschied zwischen Bella und ihr so groß, dass ich mich frage, wieso sie Ihnen beide gefallen.«
    »Die
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