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Geliebter Fremder

Geliebter Fremder

Titel: Geliebter Fremder
Autoren: Sylvia Day
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dein Herz.«
    Sie erstarrte.
    »Bitte. Lass es mich erklären. Lass mich zwischen uns alles wieder in Ordnung bringen. So kann ich es nicht ertragen.«
    »Gerard«, flüsterte sie so leise, dass er kaum hörte, wie sein Name durch die kühle Morgenbrise zu ihm driftete.
    »Ich liebe dich mehr als mein Leben, Isabel. Ohne dich kann ich nicht leben.«
    Sie bedeckte mit einer Hand ihre zitternden Lippen. Er trat näher zum Haus, weil er sich mit Haut und Haaren nach ihr verzehrte.
    »Ich gebe dir mein Eheversprechen, meine Frau. Nicht für meine Bedürfnisse, wie einst, sondern für deine. Du hast mir so viel gegeben: Freundschaft, Lachen, Akzeptanz. Du hast mich nie kritisiert oder verurteilt. Als ich nicht mehr wusste, wer ich war, hast du dich trotzdem um mich gekümmert. Wenn ich dich liebe, bin ich wunschlos glücklich.«
    »Gerard.«
    Es traf ihn tief, als er ihre brüchige Stimme hörte. »Lässt du mich ein?«, flehte er.
    »Warum?«
    »Ich will dir alles von mir schenken. Auch Kinder, wenn wir damit gesegnet werden sollten.«
    Sie schwieg so lange, dass ihm schwindelig wurde, weil er den Atem anhielt. »Wir können reden. Aber mehr nicht.«
    Seine Lungen brannten. »Wenn du mich noch liebst, schaffen wir auch alles andere.«
    Sie streckte den Arm nach ihm aus. »Komm herauf.«
    Gerard machte auf dem Absatz kehrt, rannte zum Eingang und dann die Treppe hinauf, erfüllt vom verzweifelten Verlangen nach seiner Frau und ihrem Körper. Doch als er ihr Zimmer betrat, blieb er abrupt stehen. Trotz der Spannungen zwischen Pel und ihm verhieß der Anblick vor ihm Heimat.
    Im Marmorkamin brannte ein Feuer, elfenbeinfarbener Satin überspannte die Decke, und Isabel stand, die üppigen Kurven in dunkelrote Seide gehüllt, am Fenster. Die Farbe stand ihr ausgezeichnet, da ihre feurigen Haare einen ebenso leuchtenden Hintergrund brauchten. Und dieses Zimmer, in dem sie so viele Stunden geredet und gelacht hatten, war der ideale Hintergrund für einen Neuanfang. Hier würden sie ihre inneren Dämonen besiegen, die sie auseinanderbringen wollten.
    »Ich hab dich vermisst«, sagte er leise. »Wenn du nicht bei mir bist, fühle ich mich sehr einsam.«
    »Ich habe dich auch vermisst«, gestand sie und schluckte hart. »Aber dann habe ich mich gefragt, ob du je wirklich mir gehört hast. Vielleicht ist ein Teil von dir immer noch Emilys Geisel.«
    »So wie ein Teil von dir Pelhams?« Er streifte seinen Umhang und dann die Jacke ab und ließ sich damit Zeit, weil er Isabels misstrauischen Blick bemerkte. Als er den Kopf wandte, traf sein Blick auf Pelhams in dem Bild. »Du und ich haben in unserer Vergangenheit unkluge Entscheidungen getroffen, von denen wir Narben davongetragen haben.«
    »Ja, vielleicht ist jeder von uns, auf seine Weise, verkrüppelt«, sagte sie müde und ging zu ihrer Lieblingschaiselongue.
    »Ich weigere mich, das zu glauben. Es gibt für alles einen Grund.« Gerard warf seine Weste über die Rückenlehne eines vergoldeten Stuhls und hockte sich vors Feuer, um es anzufachen und neue Kohle nachzulegen. Es wurde spürbar wärmer im Zimmer. »Ich bin überzeugt, wenn ich Emily nicht gekannt hätte, wüsste ich dich jetzt nicht so zu schätzen. Ich hätte keinen Vergleich, um zu erkennen, wie perfekt du zu mir passt.«
    Sie schnaubte leise. »Für dich war ich nur perfekt, solange du glaubtest, ich wollte keine Kinder.«
    »Und du«, fuhr er fort, ohne auf ihren Einwand einzugehen, »würdest meine unbezwingbare Leidenschaft für dich wahrscheinlich nicht so begrüßen, wenn du von Pelham nicht auf so berechnende Weise verführt worden wärst.«
    Die Stille, die zwischen ihnen eintrat, war voller Möglichkeiten. Er spürte, wie der Funken Hoffnung, den er in seinem Herzen geborgen hatte, zum Leben erwachte und wie das Feuer im Kamin aufloderte.
    Er erhob sich. »Ich denke, es ist Zeit, diese Ehe zu viert in eine intimere Verbindung zwischen zweien zu verwandeln.«
    Als er ihr sein Gesicht zuwandte, sah er, dass sie aufrecht, mit hinreißend bleichem Gesicht und Tränen in den Augen auf ihrer Chaiselongue saß. Sie hatte die Finger so fest verschränkt, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Er ging zu ihr, ließ sich zu ihren Füßen nieder und wärmte ihre eiskalten Hände mit seinen.
    »Sieh mich an, Pel.« Als ihre Blicke sich trafen, lächelte er. »Lass uns noch ein Abkommen treffen, ja?«
    »Ein Abkommen?« Sie hob ihre schön geschwungenen Augenbrauen.
    »Ja. Ich erkläre mich einverstanden, noch mal neu
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