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Geliebter der Nacht

Titel: Geliebter der Nacht
Autoren: Robin T. Popp
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zweites Mal. Plötzlich schoss zwischen ihnen ein Blitz aus dem Boden, und nachdem der Rauch verflogen war, stand da ein Mann in einer schwarzen Lederhose und einem ärmellosen schwarzen Staubmantel, dessen Oberkörper von Tätowierungen übersät war. Lexis Herz setzte kurzfristig aus, als sie Darius erblickte. Dieser jedoch war ganz auf ihren Kautionsflüchtling konzentriert, dessen Hand mit der Waffe heftig zitterte. Lexi bezweifelte, dass er irgendetwas treffen könnte, selbst wenn er den Abzug drückte. Zudem gab Darius ihm nicht einmal die Chance, es zu versuchen.
    Er tippte auf Fury, worauf der kleine Dämon anschwoll und sogleich auf den Schützen zuschoss. Derweil war es Lexi vollkommen gleich, ob ihr Kautionsflüchtiger entkam oder nicht. Sie interessierte sich einzig für den Mann in Schwarz.
    Er trat ein paar Schritte vor, während sie wie gebannt wartete und kaum zu atmen wagte, als er vor ihr stehen blieb. Dann blickte sie ihm direkt in die Augen und wünschte sich inständig, dass er sich an sie erinnerte.
    »Darius«, flüsterte sie ängstlich.
    »Du hast mir gefehlt«, sagte er, legte eine Hand an ihre Wange und beugte den Kopf. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie wieder etwas sagen konnten.
    »Ich dachte, du hast mich vergessen«, sagte sie mit einem nervösen Lachen, als sie sich aus dem Kuss lösten.
    »Das habe ich nie. In dem Raum, nachdem wir uns geliebt hatten, wurde alles schwarz, aber ich dachte die ganze Zeit daran, wie sehr ich dich liebe. Es schien zu funktionieren, denn nach ein paar Minuten erinnerte ich mich wieder an alles – einschließlich der Tatsache, dass eine Macht, vermutlich Amadja und Tain, den Traum belauscht hatten, den ich hatte, als Whitley mich herbeirief. Folglich wussten sie, dass es mir bestimmt war, alles zu vergessen, sobald ich einen Orgasmus hatte. Mir war klar, dass das Teil ihres Plans sein musste. Warum sonst hätten sie ausgerechnet
dir
Dämonenfeuer verabreichen sollen? Sie legten es darauf an, dass wir gleich dort miteinander schliefen, und deshalb musste ich so tun, als hätte ich mein Gedächtnis verloren. Es tut mir leid, dass ich dich nicht einweihen konnte. Ich liebe dich, Lexi, mehr als alles andere auf der Welt. Das sollst du wissen.«
    »Ja, ich weiß«, versicherte sie ihm. »Der Pfeil von Tain hätte mich töten müssen. Als er es nicht tat, versuchte ich, den Grund zu erfahren, denn ich wusste noch genau, dass ich zu schwach war, um mich zu verwandeln. Und dann sah ich dein Tattoo. Ich hatte es, aber du warst weg. Ich dachte …« Sie zögerte, weil es selbst jetzt noch weh tat, daran zu denken. »Ich dachte, du hättest dich selbst getötet, indem du es mir gabst.«
    Er lehnte seine Stirn an ihre und hielt sie immer noch fest in den Armen. »Verstehst du denn nicht, dass du das Wichtigste in meinem Leben bist? Ich konnte nicht tatenlos mit ansehen, wie du stirbst, nicht, wenn ich irgendetwas dagegen tun konnte. Ich war froh, dir mein Tattoo geben zu können – selbst wenn es meinen eigenen Tod bedeutete.« Als sie anhob, ihm zu widersprechen, legte er ihr einen Finger auf den Mund. »Schhh, statt zu sterben, wurde ich nach Ravenscroft zurückgezogen.« Er lachte kurz auf.
    »Wie es aussieht, hat meine Mutter die ganze Zeit an Schutzzaubern für mich gearbeitet, einschließlich einem, der mich nach Ravenscroft zurückbeförderte, falls ich meine Lebensessenz verliere.« Er drückte Lexi an sich. »Ich war halb wahnsinnig, als ich zu Hause ankam, krank vor Sorge um dich. Noch wusste ich ja nicht, ob du überlebt hattest. Und ich wollte dich nicht verlassen, deshalb verlangte ich, zur Erde zurückgeschickt zu werden, was natürlich zwecklos war. Meine einzige Chance, zur Erde zu gelangen, war das Lebenskraft-Tattoo, und das hatte ich nicht mehr. Ich war in Ravenscroft gefangen.«
    »Und was hat sich daran geändert?«
    Er lachte. »Nichts.« Als sie ihn verwirrt ansah, fuhr er fort: »Meine Liebe zu dir verblasste auch mit den Wochen nicht, die vergingen, eher wurde sie stärker – genau wie deine Liebe zu mir. Eines Tages dann wachte ich auf, und mein Tattoo war wieder da. Erst bekam ich einen riesigen Schreck, weil ich glaubte, dass es bedeutete, dass du tot bist. Meine Mutter flehte mich an, nichts Übereiltes zu tun, bevor sie nicht herausgefunden hatte, was wirklich los war. Und das tat sie offensichtlich, indem sie im Traum zu dir kam.« Er lächelte. »Übrigens war sie ganz angetan von dir.«
    Lexi dachte an den Traum, den sie gehabt
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