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Geliebte Nanny

Geliebte Nanny

Titel: Geliebte Nanny
Autoren: Eileen Schlueter
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ist.« Keine Frage, Sören ist fuchsteufelswild.
     »Verschwinde Sören! Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig«, herrsche ich ihn an und versuche, ihn mit aller Kraft wieder zur Tür hinauszuschieben, doch er bleibt standhaft. Gegen einen Mann, der sechsmal pro Woche Gewichte in der Muckibude stemmt, habe ich keine Chance. Ich verschränke meine Arme vor der Brust. Mit wütend verzerrtem Mund blicke ich ihn an.
     »Ich glaube, ich weiß wer das war«, behauptet Sören mürrisch. »Dieser reiche Fuzzi. Ich hab mich schon mal mit ihm unterhalten, als ich dir einen Besuch in deiner Villa abstatten wollte.«
     »Ich weiß«, knurre ich.
     »Sag bloß du bist mit diesem geschniegelten Lackaffen zusammen, Mel?«
    Unten im Treppenhaus hallen Schritte, die mich kurz ablenken, bevor ich ihm wütend antworte: »Und wenn es so wäre? Das hier ist mein Leben. Da hast du dich gefälligst rauszuhalten. Und jetzt hau endlich ab!« Ich ziehe den Gürtel meines Frotteebademantels enger und stemme meine Fäuste in die Hüften. Die Schritte im Hausflur werden lauter und schneller. Sören bleibt stur und bewegt sich nicht vom Fleck.
     »Ich hab gesagt, du sollst gehen. Oder willst du, dass ich die Polizei rufe?«, drohe ich. Im nächsten Moment rauscht David überraschend um die Ecke und stürmt auf Sören und mich zu. Ach du heilige Scheiße. Was will er hier?
     »MEL! Alles okay?«, ruft David. Sören macht eine hektische 180 Grad Drehung. Er erkennt sofort, um wen es sich handelt. »Wenn man vom Teufel spricht!«
     »Da…David, was machst du hier?«, stammle ich.
    David tritt dicht neben Sören, der umgehend eine defensive Haltung einnimmt und mich dabei frappant an Oliver Kahn erinnert.
     »Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Ich musste dich sehen, Mel.«
    Sören zieht eine höhnische Grimasse. »Ist ja süß . Ich kotz gleich.«
    David bedenkt Sören mit einem unwirschen Blick und setzt erneut zum Sprechen an: »Ich liebe dich, Mel. Egal, was deine Familie dazu sagt.« Er mustert Sören eindringlich. »Warum machst du es deiner Schwester so schwer? Gönnst du ihr nicht auch das Glück, frei entscheiden zu dürfen, wen sie liebt?«
    O mein Gott! Meine Kehle zieht sich zusammen. Da stehe ich nun in meinem rosa Bademantel und mit einem Handtuchturban auf dem Kopf. Sören starrt den Mann, der mir gerade öffentlich seine Liebe gestanden hat, ungläubig an. Ich ahne, dass das kein gutes Ende nehmen wird.
     » Schwester? «, fragt Sören irritiert.
     »Ich kämpfe um sie, wenn es sein muss. Und ich lasse nicht zu, dass ihr Mel’s Leben zu euren Gunsten manipuliert.«
    Sören sieht aus, als könne er sich nicht entscheiden, ob er Davids sentimentalen Vortrag für bare Münze nehmen oder lieber einen Lachanfall bekommen soll.
     »Alter, was hast du denn genommen? Wovon quatschst du? Etwa von Aliens?«
     »Du solltest jetzt wirklich gehen!«, dränge ich Sören mit heiserer Stimme.
     »Gehen? Du spinnst wohl. Jetzt wird’s erst richtig interessant.«
    Ich könnte ihn ohrfeigen. Ich hasse ihn. Ich hasse ihn!
    Ich glaube, David hegt identische Antipathien gegen meinen mutmaßlichen Bruder. Sein Kiefer zuckt, bevor er zu Sören sagt: »Wir wollen doch, dass es friedlich ausgeht, oder?«
    David hat sich wirklich ausgezeichnet unter Kontrolle, trotzdem spüre ich, dass er Sören am liebsten eine verpassen würde. Aber so etwas würde er nicht tun. Nicht vor meinen Augen jedenfalls. David ist der kultivierteste Mensch, den ich kenne, im Gegensatz zu meinem Ex, der höchstwahrscheinlich in direkter Linie von einem Neandertaler abstammt.
    Mein Hirn arbeitet auf Hochtouren. Ich muss sie loswerden – alle beide! Aber leider sehen sie nicht so aus, als wären sie in Aufbruchsstimmung. Am liebsten würde ich weglaufen.
    Äh…, genau! Das ist die Lösung! Unwillkürlich mache ich einen Schritt nach vorn, dann noch einen und dann macht es » klick « in meinem Kopf – mein Fluchtinstinkt ist erwacht! Ich presche an den beiden vorbei in Richtung Treppe. Doch Sören ist mir sofort auf den Fersen. Zu dumm, dass er so sportlich ist. Bevor ich die erste Stufe erreichen kann, packt er mich grob am Oberarm und zerrt daran.
     »Hier geblieben!«
     »Aua! Lass mich sofort los!«, schreie ich und wehre mich vehement gegen seinen Griff. Aus den Augenwinkeln erkenne ich David. Mit beiden Händen ergreift er Sörens Schultern.
     »Lass sie sofort los!«, brüllt er. Seine Faust saust durch die Luft und streift Sörens Kinn. Sören
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