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Geliebte der Finsternis

Titel: Geliebte der Finsternis
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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suchen.«
    In einem grellen Blitz verschwand sie.
    Cassandra setzte sich zögernd auf. »Acheron?«
    »Pst, alles in Ordnung«, versicherte er und entfernte sich von der Couch.
    »Ich fühle mich so seltsam.«
    »Ja, ich weiß. Das wird bald vergehen.«
    Mit gerunzelter Stirn schaute sie sich im Zimmer um.
    Wulf kehrte zurück. Bei Cassandras Anblick erstarrte er.

    Eine Sekunde später stürmte er zu ihr - schneller, als Ash blinzeln konnte - und riss sie in seine Arme. »Bist du okay, Liebste?«
    »Natürlich.« Sie musterte ihn forschend und schien an seinem Verstand zu zweifeln. »Was sollte mir denn fehlen?«
    Er küsste sie, dann wandte er sich ungläubig zu Acheron. »Keine Ahnung, was du getan hast, Ash … Jedenfalls danke ich dir.«
    »Gern geschehen, Wikinger.« Der Atlantäer neigte den Kopf. »Wenn ihr beide euch erkenntlich zeigen möchtet - genießt eure gemeinsame Zeit und bekommt möglichst viele Kinder.« Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Übrigens, als Hochzeitsgeschenk habe ich dich und deine Nachfahren vom Fluch des tödlichen Tageslichts befreit. Wer von euch abstammt, muss sein Leben nicht in der Nacht verbringen, es sei denn, er entscheidet sich dafür.«
    »Ist mir irgendwas entgangen?«, fragte Cassandra.
    Ash zog einen Mundwinkel nach oben. »Das soll Wulf erklären. Ich werde jetzt wieder in mein Bett gehen.«
    Während Acheron sich wegbeamte, hob Wulf seine Frau hoch und trug sie zu seinem eigenen Bett.
     
    Artemis erwartete Ash in seinem Schlafzimmer. Wie ihre Miene verriet, beabsichtigte sie, ihm den restlichen Tag gründlich zu verderben.
    »Was ist los, Artie?«, fragte er irritiert.
    An ihrem Finger baumelte ein Medaillon. »Weißt du, wem das gehört?«
    »Morginne.«
    »Wulf.«
    Boshaft lächelte er sie an. »Nein, Morginne. Es ist nämlich
Loki, der Wulfs Seele besitzt. Denk mal nach, Artie. Wie lautet das Gesetz der Seelen?«
    »Sie müssen freiwillig verschenkt werden.«
    »Genau. Du hast dich niemals bereitgefunden, Morginnes Seele herzugeben. Indem sie Wulf mit der Droge des Daimongifts manipulierte, zwang sie ihn, seine Seele dem Gott unwissentlich zu übereignen. Nach ein paar Monaten verflog der Bann, mit dem Loki die Seelen vertauscht hatte. Morginnes Seele kehrte zu dir zurück, Wulfs Seele in Lokis Amulett.«
    »Aber …«
    »Kein Aber, Artie. Ich bin es, der Wulfs Unsterblichkeit bewirkt und ihm seine Macht gegeben hat. Falls du diese Seele in irgendeinen Körper bugsieren willst, wende dich an Loki. Vielleicht wird er Morginne zu dir schicken.«
    Wütend schrie sie auf. »Du hast mich hereingelegt!«
    »Nein, alles ist so gekommen, wie es sollte. Du hast jemanden gebraucht, der mit Apollos Erbin Kinder zeugt. So sehr ich deinen Bruder auch hasse - ich verstehe, warum Cassandra am Leben bleiben muss und der Sonnengott nicht sterben darf.«
    »Von Anfang an hast du das geplant«, warf sie ihm vor.
    »O nein«, verbesserte er sie. »Darauf habe ich nur gehofft.«
    Ihre Augen verengten sich. »Die Quelle deiner atlantäischen Mächte verstehst du noch immer nicht, was?«
    »Doch, Artemis.« Er holte tief Atem. »Das alles verstehe ich auf eine Weise, die du nie begreifen wirst.«
    Mit diesen Worten ging er an ihr vorbei und sank in sein Bett, um endlich seinen wohlverdienten Schlaf zu genießen.
    Artemis kroch hinter ihm unter die schwarzen Seidenlaken
und schmiegte sich an seinen Rücken. »Also gut«, murmelte sie. »Diese Runde hast du gegen mich und Apollymi gewonnen. Das gebe ich zu. Aber sag mir, Acheron - was glaubst du, wie lange du uns beide noch besiegen kannst?«
    Seufzend spähte er über seine Schulter und sah ein bösartiges Licht in ihren irisierenden grünen Augen. »So lange, wie es nötig ist, Artemis.«

Epilog
    Als Cassandra an ihrem Geburtstag erwachte, fürchtete sie halb und halb, alles wäre nur ein Traum gewesen.
    Obwohl Wulf sich niemals allzu weit von ihr entfernte und zu glauben schien, sie würde sich in Luft auflösen, sobald er sie verließ.
    Den ganzen Nachmittag eilte er immer wieder zu ihr. »Bist du noch da?«
    Lachend nickte sie. »Bisher ist alles okay.«
    Schließlich ging die Sonne unter, und Cassandra sah genauso aus wie am Morgen. Da erkannte sie die Wahrheit - es war überstanden.
    Ebenso wie Wulf durfte sie die qualvolle Angst endlich vergessen.
    Maßlos erleichtert atmete sie auf, und ihr Herz jubelte. Wulf musste ihr Volk nicht mehr jagen. Und sie brauchte ihre Geburtstage nicht mehr zu fürchten.
    Nie wieder.
    Alles
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