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Geliebte der Finsternis

Titel: Geliebte der Finsternis
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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vereitelt.
    »Untersteh dich, deine Stimme gegen mich zu erheben, Strykerius. Diese Missachtung werde ich nicht dulden.«
    Mühsam zwang er sich, in ruhigerem Ton zu sprechen, obwohl sein Blut in heißer Wut kochte. »Warum hast du dich eingemischt?«
    Apollymi zog ihr schwarzes Kissen auf ihren Schoß und spielte mit einem Zipfel. »Den Elekti kannst du nicht besiegen. Das habe ich dir gesagt.«
    »O doch, ich hätte ihn geschlagen«, beharrte Stryker. Wenn man ihm seinen Willen ließ, konnte ihn niemand aufhalten. Da war er sich sicher.
    »Nein, dazu bist du nicht fähig«, erklärte sie energisch und senkte den Blick. Anmutig strich ihre Hand über den schwarzen Satin. »Nichts ist schlimmer als ein Sohn, der
den Vater verrät. Nicht wahr, Strykerius? Alles gibst du ihm. Und hört er auf dich? Nein. Respektiert er dich? Nein. Stattdessen bricht er dir das Herz und spuckt auf die Güte, die du ihm erwiesen hast.«
    Als sie seine Gedanken aussprach, kniff er die Augen zusammen. Ja, alles hatte er Urian gegeben. Und das hatte ihm der Sohn mit einem niederträchtigen Betrug vergolten. Tagelang hatte er gebraucht, um darüber hinwegzukommen.
    Einerseits hasste er Apollymi, weil sie die Wahrheit sagte. Andererseits war er ihr dankbar dafür.
    Der Mann, der eine Schlange an seinem Busen nährte, war er nicht.
    Niemals würde er der Göttin antun, was ihm widerfahren war. »Ich werde auf dich hören, Mutter.«
    Müde seufzte sie und drückte das Kissen an ihre Brust. »Gut.«
    »Was werden wir jetzt tun?«
    Da schenkte sie ihm ein schwaches, gewinnendes Lächeln. Ihre Antwort klang schlicht, die Stimme kalt und böse. »Nun, wir warten.«
     
    Wulf saß neben Cassandra auf der Couch. Friedlich schlief Erik in den Armen seiner Mutter und ahnte nichts von den Verwüstungen und dem Blutbad dieser Nacht.
    Ebenso wenig war dem Baby bewusst, dass die Welt, die es eben erst kennenlernte, beinahe ein Ende gefunden hätte.
    Seit der Heimkehr ließ Wulf seine Familie keine Sekunde lang aus den Augen.
    Chris half Talon, den Arm zu bandagieren, den einer der Daimons zerfetzt hatte. Einen Eisbeutel am Hinterkopf, saß Julian in einem Lehnstuhl, während Kyrian
eine Schüssel Peroxid über seine blutigen Fingerknöchel goss.
    Wie eine Statue stand Zarek an der Wand des Flurs, der zur Küche führte. Anscheinend hatte nur er keine Blessuren erlitten.
    »Wisst ihr …« Kyrian unterbrach sich, um zu stöhnen. Der Alkohol, den er über das Peroxid schüttete, brannte wie Feuer. »Als ich unsterblich war, fielen mir solche Kämpfe viel leichter.«
    Seufzend schüttelte Talon den Kopf. »Ich bin immer noch unsterblich und trotzdem ziemlich übel zugerichtet. Was für ein grässlicher Kampf.«
    Das Telefon läutete, und Chris meldete sich.
    »Hoffentlich nicht Stryker«, flüsterte Cassandra atemlos.
    Aber der Anrufer war ihr Vater. Chris gab ihr das Telefon, und ihre Hand zitterte. »Alles in Ordnung, Daddy?«
    Ein paar Minuten lang sprach sie den Tränen nahe mit ihrem Vater, während Wulf sie in seinen Armen hielt. Schließlich beendete sie das Telefonat.
    »Ja, Wulf, es war genauso, wie du gesagt hast - die Spathis hatten Daddy gar nicht in ihrer Gewalt. Um dich aus Elysia wegzulocken, benutzte Stryker einen ähnlichen Trick wie damals, als er mich zwang, meine Wohnungstür zu öffnen. Zur Hölle mit dem Bastard!«
    Das Telefon läutete erneut.
    »Was ist denn los?«, jammerte Chris. »Vollmond?«
    »Ja«, bestätigten alle Männer wie aus einem Mund.
    »Oh.« Chris meldete sich. Dann übergab er das Telefon Kyrian.
    »Hallo?«, sagte Kyrian. »Oh … Hi, Schätzchen. Nein, ich bin okay. Morgen kommen wir nach Hause.« In einer
kurzen Pause schaute er zu Julian hinüber. »Welche Kopfwunde?« Erschrocken zuckte er zusammen. »Nein, sag Grace, Julian ist okay. Nur eine kleine Beule … Ja, uns allen geht’s gut.«
    Amüsiert beobachtete Wulf, wie sich der Ex-Dark Hunter vor Verlegenheit wand.
    »Ja, natürlich. Ich liebe dich auch. Bye.« Kyrian legte auf und ließ seinen Blick von einem zum anderen wandern. »Das hat man davon, wenn man eine Frau mit übersinnlichen Fähigkeiten heiratet!« Erst schaute er Talon an, dann Julian. »Jungs, wir sind geliefert - die Frauen wissen, dass wir nicht auf der Jagd waren.«
    Verächtlich fluchte Zarek. »Welcher Idiot hat denn diese Lüge erfunden?«
    »Ich bin kein Idiot«, fauchte Talon. »Außerdem habe ich nicht gelogen. Ich verschwieg nur, was wir jagen würden. Und wo das passieren
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