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Geliebte der Finsternis

Titel: Geliebte der Finsternis
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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schweifen.
    Plötzlich, vor den Augen der Anwesenden, verschwanden die Spuren der Verwüstung. Nur die Leichen blieben zurück.
    »Hör lieber mit diesen Reparaturen auf, Acheron«, schnaufte Zarek. »Mach dich aus dem Staub, solange du deinen Triumph genießen und dich in Sicherheit wiegen darfst.«
    »Nein, Z, das war kein Triumph. Den Schaden, der heute Nacht wirklich angerichtet wurde, kann ich nicht beheben.« Ash betrachtete Shanus’ Leiche.
    Bedauernd schüttelte Wulf den Kopf, hob den toten Ratsherrn hoch und trug ihn von den anderen gefolgt ins Stadtzentrum.
    Überall traf er Apolliten an, die schmerzlich schrien und die Ermordeten beweinten.
    »Das haben sie nicht verdient«, sagte Wulf zu Ash.
    »Wer verdient denn so etwas?«
    Eine Frau ging Wulf in majestätischer Haltung entgegen. Wer sie war, erriet er mühelos.

    »Shanus?«, flüsterte sie, die Augen voller Tränen.
    »Sind Sie seine Frau?«, fragte er und legte den Toten vor ihr auf den Boden.
    Schluchzend nickte sie, setzte sich zu Shanus und bettete seinen Kopf in ihren Schoß.
    Cassandra trat vor. »Tut mir so leid.«
    »Verschwindet!« Hasserfüllt schaute die Frau auf. »Alle! Hier seid ihr nicht mehr willkommen. Wir halfen euch … Und ihr habt uns vernichtet!«
    Zarek räusperte sich. »Vielleicht ist das kein schlechter Rat«, sagte er zu Wulf und musterte die Apolliten ringsum, die ihnen mörderische Blicke zuwarfen.
    »Ja«, stimmte Ash zu. »Ihr Jungs bringt Wulf und seine Familie hier raus. Inzwischen muss ich mich um jemanden kümmern.«
    Wulf wusste, dass der Atlantäer Urian meinte. »Sollen wir auf dich warten?«
    »Nein. Oben stehen einige SUVs für euch bereit. Fahrt nach Hause. Später komme ich zu euch.«
    »SUVs?«, fragte Kyrian.
    »Um mich zu wiederholen«, sagte Zarek, »stellt keine Fragen, wenn ihr die Antworten nicht hören wollt. Acheron ist eine Laune der Natur. Akzeptiert das einfach, und lasst es dabei bewenden.«
    »Vielleicht bin ich ein Freak, Z«, seufzte Ash. »Aber ich schieße wenigstens keine Blitze auf meinen Bruder.«
    »Das habe ich auch nicht getan.« Zarek grinste bösartig. » Noch nicht.«
    Acheron schaute Zarek nach, der die Gruppe aus der unterirdischen Stadt führte.
    Während er im Zentrum von Elysia stand, inspizierte er den Schaden. So wie in Wulfs Haus und im Apartment begann er das Chaos zu beseitigen. Dann hielt er inne.
Die Apolliten brauchten etwas, das sie von ihrer Trauer ablenkte.
    Wenn sie sich auf den Wiederaufbau konzentrierten, würde es ihren Kummer lindern.
    In der Tiefe seines Herzens weinte er mit ihnen.
    Er zwang sich, dem Korridor zu folgen, ohne irgendetwas instand zu setzen.
    Nur weil du es vermagst, bedeutet es nicht, dass du …
    Als er Urians Wohnung erreichte, erschreckte ihn das Blutbad, das Stryker in Apollymis Namen angerichtet hatte.
    Das alles ergab keinen Sinn. Aber sie war die Göttin der Zerstörung. Deshalb musste er ihre Befreiung aus dem Gefängnis Kalosis verhindern.
    Er fand Urian auf den Knien im Wohnzimmer. Lautlos weinte der Daimon, ein kleines goldenes Medaillon in der Hand.
    »Urian?«, fragte Ash mit leiser, ruhiger Stimme.
    »Geh weg!«, fauchte Urian. »Lass mich allein!«
    »Hier kannst du nicht bleiben. Die Apolliten werden sich gegen dich wenden.«
    »Und wenn schon!« Urian hob den Kopf. Als Ash das Leid in den Augen des Mannes sah, wich er zurück. Mit einer so hoffnungslosen Verzweiflung war er schon lange nicht mehr konfrontiert worden. »Warum durfte ich nicht auch sterben? Warum hast du mich gerettet?«
    Nach einem tiefen Atemzug erklärte Acheron: »Andernfalls hättest du Artemis deine Seele verkauft und deinen Vater getötet.«
    »Meinst du, jetzt werde ich ihn nicht töten?«, stieß Urian hervor. »Nichts von Phoebe ist übrig. Nichts! Nicht einmal etwas, das ich begraben kann.« Ein wildes Schluchzen erstickte seine Stimme.

    »Das weiß ich.« Der Atlantäer legte eine Hand auf seine Schulter.
    »Gar nichts weißt du!«
    Acheron umfasste das Kinn des Daimons und zwang ihn, seinen Blick zu erwidern. »Doch, Urian. Alles weiß ich.«
    Als Urian einige Bilder in Ashs irisierenden Silberaugen flackern sah, rang er nach Luft. So qualvollen Schmerz las er darin - und eine übergroße Weisheit.
    Es fiel ihm schwer, diesem Blick standzuhalten.
    »Ohne meine Phoebe will ich nicht leben …« Urians Stimme brach.
    »Auch das weiß ich. Aus diesem Grund stelle ich dich vor eine Wahl. Deinen Vater kann ich weder einsperren noch steuern. Das musst du
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