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Geliebt, begehrt, verwoehnt

Geliebt, begehrt, verwoehnt

Titel: Geliebt, begehrt, verwoehnt
Autoren: Penny Jordan
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merkte sie sofort, dass er sie nicht zurückgehalten hatte, um ihr eine Liebeserklärung zu machen. Entschlossen biss sie die Zähne zusammen. Sie würde sich vor seinen Augen nicht gehen lassen.
    "Was denn?" erkundigte sie sich kühl.
    „Wir haben die Sache mit dem Mietvertrag für das Haus noch nicht geklärt."
    Wie konnte er in diesem Moment an etwas Geschäftliches denken?
    Ich muss verrückt sein, dachte Finn. Jedes Mal, wenn er Melly traf, gefährdete er sein inneres Gleichgewicht. Trotzdem klammerte er sich an den fadenscheinigsten Vorwand, um sicherzustellen, dass sie einander wieder sehen würden. Wenn ihre Großmutter auf dem Altenteil des Guts lebte, würde Melly sie manchmal besuchen kommen.
    Melly gelang es zu ihrer Verwunderung, ruhig zu sprechen. "Du hast als Bedingung für den Mietvertrag genannt, dass ich nicht mit meinem nicht vorhandenen Liebhaber in dem Haus wohne. Ich bin einverstanden. Ich verspreche dir sogar, das Haus nie zu betreten."
    "Du wirst doch sicher deine Großmutter sehen wollen", wandte Finn stirnrunzelnd ein.
    Glaubte er etwa, sie würde ihre Großmutter als Vorwand benutzen, um ihn wieder zu sehen? Nur ihr Stolz hielt sie aufrecht.
    „Ja, das schon. Aber ich will dir meine Anwesenheit nicht zumuten, Finn. Ich weiß, dass ich hier unerwünscht bin. Ich kann mich in London mit meiner Großmutter treffen."
    Melly öffnete die Küchentür und eilte durch die Eingangshalle zur Haustür.
    Durch ihre offenen Schuhe spürte sie die eisige Kälte des verbliebenen Schnees, als sie zu ihrem Auto ging. Es war immer noch möglich, dass Finn es sich anders überlegte. Er hätte sie immer noch aufhalten können. Als sie die Autotür auf schloss, hielt sie den Atem an.
    Finn stand an der offenen Eingangstür, nur wenige Schritte von ihr entfernt. Sie wäre am liebsten umgekehrt und zurück zu ihm gelaufen. Tränen stiegen ihr in die Augen. "Das geht so nicht weiter mit uns", hatte er gesagt.
    Deutlicher hätte er sie nicht zurückweisen können. Er hatte ihr unmissverständlich klargemacht, dass er sie nicht wieder sehen wollte. Danach blieb ihr nichts anderes übrig, als zu gehen. Sie würde sich ihm nicht an den Hals werfen. Ihr war nichts geblieben als ihr Stolz. Der Mann, den sie liebte, hatte ihr das Herz gebrochen.

9. KAPITEL
    Es war kurz vor Weihnachten. Sie hatte genau geplant, was sie ihrer Großmutter schenken würde. Finns und ihre Anwälte setzten den Mietvertrag für das Haus auf. Melly hoffte, dass sie ihn rechtzeitig zum Fest bekommen würde.
    Bei ihrer Abreise aus Shropshire hatte sie sich geschworen, keinen weiteren Kontakt mit Finn zu haben. Aber dann hatte sie ihre Großmutter besucht. Es hatte sie schockiert, zu sehen, wie schwach, zerbrechlich und unglücklich diese wirkte.
    "Ich vermisse deinen Großvater so sehr", hatte ihre Großmutter ihr gestanden.
    "Das Haus ist so still und leer ohne sein Temperament, seinen Sinn für Humor und seine Lebensfreude. Er war meine ganze Kraft, Melly. " Sie war verstummt und hatte den Blick abgewandt. Melly war das Herz schwer geworden.
    In großer Sorge um ihre Großmutter hatte sie angefangen, für Weihnachten zu planen. Zuerst musste sie einen Brief an Finn schreiben. Sie hatte lange damit gerungen und sich vorgestellt, wie er ihn bekommen, öffnen und lesen würde.
    Überraschenderweise hatte er ihr per E-Mail geantwortet. Er schrieb, er hätte sich nun doch einen Computer gekauft. Die Restaurierung des Hauses und die Verwaltung der Landwirtschaft wären anders kaum noch zu bewältigen.
    Melly hatte vor, die Weihnachtstage wie immer bei ihrer Großmutter zu verbringen. Sie wusste, dass ihre Großmutter am ersten Weihnachtsfeiertag in die Kirche gehen und anschließend das Grab ihres Großvaters besuchen wollte.
    Selbst wenn der Mietvertrag bis dahin vorlag, würde es unmöglich sein, an den Feiertagen nach Shopcutte zu fahren. Stattdessen hatte sie begonnen, ein Album über das Haus und die ersten Ehejahre ihrer Großeltern zusammenzustellen, das sie ihrer Großmutter am Weihnachtstag überreichen wollte.
    Heimlich hatte sie einige alte Fotos aus den Alben ihrer Großmutter genommen, die vor dem Haus aufgenommen worden waren. Es rührte sie, wie jung und glücklich ihre Großeltern damals ausgesehen hatten. Selbst auf den verblichenen Schwarzweißfotos war zu erkennen, wie verliebt sie gewesen waren.
    Über ihren Anwalt hatte sie bei Finn anfragen lassen, ob sie ein neues Bild des Hauses bekommen könnte. Sie hatte erklärt, wozu sie
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