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Geliebt, begehrt, verwoehnt

Geliebt, begehrt, verwoehnt

Titel: Geliebt, begehrt, verwoehnt
Autoren: Penny Jordan
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gesagt?"
    "Ich habe den Mietvertrag auch mit Paul durchgesprochen, und es gibt keine Probleme mehr." Ihr Mann Paul war auch ihr Partner in der Kanzlei. Finn kannte die beiden aus der Zeit, als er in London gearbeitet hatte.
    "Übrigens habe ich noch eine Überraschung für dich. Wir denken auch darüber nach, aufs Land zu ziehen. Paul hatte in letzter Zeit so häufig mit Eigentumsübertragungen von Landhäusern zu tun, dass er Lust bekommen hat, eins zu kaufen..."
    Das Geräusch eines Stuhls, der über das Parkett geschoben wurde, unterbrach sie. Unwillkürlich blickten Finn und Tina in die entsprechende Richtung.
    Melly war hier! Finn traute seinen Augen nicht. Er wollte aufstehen, doch sie war schon auf dem Weg zum Ausgang.
    „Finn, was ist los?" fragte Tina verblüfft.
    "Nichts. Ich will nicht unhöflich sein, Tina, aber ich muss heute Abend noch jemanden treffen."
    Sein Herz klopfte zum Zerspringen. Melly hatte ihn in Gesellschaft einer anderen Frau gesehen, und er schämte sich ein wenig dafür, dass es ihn freute.
    Sie fehlte ihm so sehr, dass sein Leben nur noch aus Schmerz zu bestehen schien. Wenn sie zu lieben die Hölle war, dann war ein Leben ohne sie noch schlimmer. Doch mit einer Affäre würde er sich nicht zufrieden geben. Die zweite Geige neben ihrer Karriere zu spielen kam für ihn nicht infrage.
    Er wollte, dass sie ihn ebenso ausschließlich und kompromisslos liebte wie er sie.
    Finn nahm die Unterlagen, die Tina ihm mitgebracht hatte, und verstaute sie in seiner Aktentasche. Unter der Mappe mit den Fotos lag ein Stapel Broschüren.
    Es waren Prospekte eines Immobilienbüros für Zweitwohnungen in London.
    Nur für den Fall, dass Melly ihre Meinung änderte. Das Schloss der Aktentasche schnappte zu. Finn beugte sich nach vorn, um Tina ein Küsschen zu geben.
    Er hatte Melly nicht vorher Bescheid gesagt, dass er in der Stadt war und sie sehen wollte. So hatte sie nicht Nein sagen können. Auf der Straße vor dem Hotel gab er dem Taxifahrer ihre Adresse. Er hoffte inständig, dass sie von dem Restaurant aus direkt nach Hause gegangen war und nicht noch ein anderes Lokal aufgesucht hatte.
    Sobald sie den Mantel und die Handtasche abgelegt und die Schuhe ausgezogen hatte, durchsuchte Melly ihre Küchenschränke und den Kühlschrank nach den Zutaten für Chili. Sie fühlte sich wie eine Süchtige auf Entzug. Es kümmerte sie nicht, dass sie bereits ein ganzes Tiefkühlfach voll Chili hatte. Sie konnte dem Drang, mehr davon zu kochen, einfach nicht widerstehen. Es beruhigte und tröstete sie. Dabei war sie eine selbstbewusste, unabhängige Frau, die tun konnte, was sie wollte. Das Einzige, was sie nicht konnte, war aufzuhören, Finn zu lieben.
    Sie unterbrach ihre hektischen Aktivitäten und blieb abrupt stehen, als es an der Tür klingelte. Vermutlich war es die Nachbarin, die sich über ihre neuesten Beziehungsprobleme aussprechen wollte. Melly ging zur Tür, um zu öffnen.
    Aber es war nicht ihre Nachbarin. Es war Finn.
    Wie ist er nur an Bill vorbeigekommen? fragte sie sich erbittert.
    Normalerweise ließ der Pförtner keine unerwünschten und ungeladenen Besucher herein. Er war so zuverlässig, dass er sogar das Vertrauen ihrer Großmutter genoss.
    Finn erriet ihre Gedanken. Er hatte sich allerhand einfalle n lassen müssen, um in das Gebäude zu gelangen. Ein großzügiges Trinkgeld hatte nicht genügt, er hatte Bill auch noch eine rührselige, erfundene Geschichte auftischen müssen.
    "Ich setze mein Leben aufs Spiel, wenn ich Sie reinlasse, ohne Sie anzumelden, junger Mann", war die erste Reaktion des Pförtners auf sein Ansinnen gewesen.
    Finn hoffte, dass Mellys Großmutter ihm verzieh, wenn sie je erfuhr, dass er ihren Namen missbraucht hatte. Darüber hinaus hatte er behauptet, ein guter Freund der alten Dame zu sein, was den Türhüter noch mehr beeindruckt hatte als das Geld, das er ihm zugesteckt hatte.
    Melly fühlte sich zu schwach, um gegen ihre Bedürfnisse anzukämpfen, und betrachtete Finn fasziniert. In dem Anzug und dem weißen Hemd sah er noch attraktiver aus als sonst. Etwas zittrig trat sie von der Tür zurück. An seiner Wange entdeckte sie eine verräterische Lippenstiftspur. Sie konnte den Blick nicht davon abwenden und stellte sich vor, wie die Brünette versucht hatte, Finn zu überreden, bei ihr zu bleiben.
    "Ich habe ein paar Fotos von dem Altenteil für dich", sagte er und schloss die Wohnungstür hinter sich. "Ich wollte nicht riskieren, dass sie bei der Post verloren
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