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Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9-
Autoren: Lara Adrian
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keine Chance hatte.
    Agent Taggart blinzelte, dann wich er einen Schritt zurück und gab ihnen den Weg zur Tür des Clubs frei.
    »Dachte ich mir doch, dass du’s dir anders überlegst«, sagte Chase, schlenderte mit Hunter zu dem Eisengitter und betrat das Stammlokal der Agentur.
    Die Tür musste schalldicht sein. Im Innern des dunklen Clubs wummerte laute Musik. Bunte Scheinwerfer, die auf eine verspiegelte Bühne in der Raummitte gerichtet waren, rotierten im Takt. Die einzigen Tanzenden dort waren drei halb nackte Menschen, die sich zusammen vor einem Publikum lüstern glotzender Vampire räkelten, die in Nischen und an den Tischen vor der Bühne saßen.
    Hunter beobachtete, wie die langhaarige Blonde in der Mitte sich um eine Stange aus Plexiglas schlang, die vom Boden der Bühne zur Decke reichte. Mit kreisenden Hüften hob sie eine ihrer riesigen, unnatürlich prallen Brüste an und züngelte an der gepiercten Brustwarze herum. Jetzt gingen die anderen Tänzer, eine tätowierte Frau mit kurzem violettem Haarschopf und ein dunkeläugiger junger Mann, der fast seinen Tanga aus glänzendem roten Lackleder sprengte, zu entgegengesetzten Ecken der verspiegelten Bühne und begannen dort ebenfalls mit ihrem Soloprogramm.
    Es stank nach altem Parfüm und Schweiß, aber die muffige Luft konnte den charakteristischen Duft von frischem Menschenblut nicht überdecken. Hunter folgte der Duftspur mit den Augen zu einer Sitznische in der hinteren Ecke, wo ein Vampir in dem dunklen Standardanzug und weißen Hemd der Agentur bedächtig vom blassen Hals einer stöhnenden, nackten Frau trank, die auf seinem Schoß ausgestreckt lag. Auch etliche andere Stammesvampire tranken von diversen menschlichen Blutwirten, während einige Gäste dieses Vampiretablissements offenbar entschlossen waren, Gelüste sexueller Natur zu befriedigen.
    Neben ihm an der Tür war Chase zur Salzsäule erstarrt, und aus seiner Kehle drang ein tiefes, grollendes Knurren. Hunter hatte für die Nahrungsaufnahme und das Spektakel auf der Bühne lediglich einen kurzen Seitenblick übrig, aber Chase starrte hungrig hin, so offensichtlich gebannt wie die anderen Stammesvampire im Raum. Vielleicht sogar noch gebannter.
    Hunter hingegen interessierte sich für das Publikum. In der Menge drehten sich einige Köpfe zu ihnen um – ihre Ankunft war von den Agenten bemerkt worden, und die wütenden Blicke, die sie jetzt ernteten, besagten, dass die Situation sehr schnell unangenehm werden konnte.
    Kaum war Hunter das klar geworden, als einer der starrenden Vampire von einem Sofa in der Nähe aufstand. Er war riesig, wie auch seine beiden Begleiter, die ihm folgten, als er sich einen Weg durch die Menge bahnte und direkt auf sie zukam. Unter ihren edlen dunklen Maßanzügen waren alle drei sichtbar bewaffnet.
    »Schau einer an, wen haben wir denn da?«, meinte der erste Agent – seiner gedehnten Sprechweise und den edlen, fast zarten Gesichtszügen nach stammte er aus dem Süden. »Da hast du jahrzehntelang mit uns bei der Agentur Dienst geschoben und dich nie dazu herabgelassen, mit uns hierherzukommen.«
    Chase verzog den Mund und verbarg nur knapp seine ausgefahrenen Fänge. »Du klingst enttäuscht, Murdock. Aus solchem Kram hab ich mir nie was gemacht.«
    »Nein, du warst immer über jede Versuchung erhaben«, antwortete der Vampir, sein Blick war so arglistig wie sein Lächeln. »Du warst ja immer so vorsichtig, so steif und diszipliniert, sogar in deinen Gelüsten. Aber die Dinge ändern sich ja. Leute können sich ändern, was, Chase? Wenn du hier etwas siehst, das dir gefällt, brauchst du’s nur zu sagen. Um der alten Zeiten willen, hm?«
    »Wir suchen Informationen über einen Agenten namens Freyne«, warf Hunter ein, als Chases Antwort zu lange auf sich warten ließ. »Sobald wir haben, was wir brauchen, gehen wir.«
    »Ach ja?« Murdock betrachtete ihn mit neugierig zur Seite gelegtem Kopf. Hunter sah, wie der Blick des Vampirs subtil von seinem Gesicht zu den Dermaglyphen seitlich an seinem Hals und in seinem Nacken wanderte. Der Mann brauchte nur einen Augenblick, um festzustellen, dass Hunters kunstvolles Hautmuster ihn als Gen Eins auswies, eine Seltenheit im Stamm.
    Hunter war nicht annähernd so alt wie die anderen Gen-Eins-Krieger des Ordens, Lucan und Tegan. Aber auch er war von einem Ältesten seiner Spezies gezeugt worden, sein Blut war genauso rein wie ihres, und wie auch seine Gen-Eins-Brüder konnte er es an Stärke und übernatürlichen
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