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Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9-
Autoren: Lara Adrian
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Murdock vom Rücksitz schlüpfte und sich mit einem Sprint in eine dunkle Seitengasse rettete. Aber er hatte keine Zeit, sich um ihn zu kümmern, denn nun war auch der andere Gen Eins aus dem Wagen gestiegen und hatte den Lauf einer großkalibrigen Pistole auf ihn gerichtet. Sie sahen einander an, die Waffe des Killers schussbereit, seine Augen kalt und von derselben emotionslosen Entschlossenheit, die auch Hunter auf dem eisigen Asphalt Halt gab.
    Beide schossen gleichzeitig.
    Hunter wich der Kugel mit einer Bewegung aus, die ihm wie kalkulierte Zeitlupe vorkam. Er wusste, dass sein Gegner dasselbe getan hatte, als Hunters Kugel auf ihn zugeflogen kam. Wieder schossen sie, und dieses Mal ging ein Kugelregen nieder, beide Vampire feuerten ihre Magazine aufeinander leer. Keiner von ihnen bekam mehr als einen harmlosen Streifschuss ab.
    Sie waren absolut ebenbürtige Gegner, ausgebildet in denselben Methoden – beide praktisch unbesiegbar und bereit zu kämpfen bis zum letzten Atemzug.
    In einem Wirbel übernatürlicher Geschwindigkeit warfen sie ihre leeren Waffen fort und gingen zum Nahkampf über.
    Hunter wich den schnellen Schlägen gegen den Oberkörper aus, die der Killer ihm versetzte, als er sich brüllend auf ihn stürzte. Er hätte fast einen Tritt gegen den Kiefer bekommen, wenn er nicht abrupt den Kopf zur Seite gerissen hätte, dann einen weiteren Tritt in die Rippen, dem er aber zuvorkam, indem er den Killer am Stiefel packte, ihn herumriss und ihn in der Luft zum Rotieren brachte.
    Fast mühelos fand der Killer sein Gleichgewicht wieder und stürzte sich erneut auf Hunter. Er schlug nach ihm, und Hunter packte seine Faust, drückte zu und zermalmte ihm die Knochen. Dann kam er um ihn herum, setzte seinen Körper als Hebel ein und riss gleichzeitig den ausgestreckten Arm des Killers am Ellbogen nach hinten. Das Gelenk brach mit einem scharfen Knacken, und doch stieß der Killer nur einen Grunzlaut aus, der einzige Hinweis auf die höllischen Schmerzen, die er haben musste. Sein verletzter Arm hing schlaff und nutzlos herab, als er herumwirbelte und Hunter einen weiteren Schlag ins Gesicht versetzte. Es war ein Volltreffer, der Hunter die Haut direkt über dem rechten Auge aufriss. Hunter sah Sterne, aber er schüttelte seine vorübergehende Benommenheit ab, gerade noch rechtzeitig, um eine zweite Attacke abzuwehren – jetzt kamen Faust und Fuß im selben Moment auf ihn zugeschossen.
    So ging es hin und her, beide Männer keuchten heftig vor Anstrengung, beide bluteten, wo der andere einen Treffer gelandet hatte. Keiner würde um Gnade bitten, egal, wie lang ihr Zweikampf dauern oder wie blutig er noch werden würde.
    Gnade war ein Konzept, das ihnen fremd war, genauso wie Mitleid. Zwei Begriffe, die man von Kindheit an aus ihrem Wortschatz herausgeprügelt hatte.
    Das Einzige, was schlimmer war als Gnade oder Mitleid, war Versagen, und als Hunter den gebrochenen Arm seines Gegners in die Hand bekam, den riesigen Mann zu Boden riss und ihm das Knie in den Rücken rammte, flackerte in den kalten Augen des Gen Eins die düstere Erkenntnis auf, dass er versagt hatte.
    Diese Schlacht hatte er verloren. Er wusste es, genau wie auch Hunter es wusste, der im nächsten Augenblick das dicke schwarze Halsband des Killers zu fassen bekam.
    Mit der freien Hand tastete Hunter nach einer der fortgeworfenen Pistolen auf dem Asphalt und bekam sie in die Hand. Er wirbelte sie herum, holte aus und ließ den metallenen Kolben wie einen Hammer auf das Halsband des Killers hinabsausen.
    Wieder schlug er zu, dieses Mal fester. Sein Schlag trieb eine Delle in das undurchdringliche Material, in dem ein diabolischer Mechanismus verborgen war – von Dragos und seinem Labor zu dem einzigen Zweck geschaffen, die Loyalität und den Gehorsam seiner tödlichen Armee zu gewährleisten.
    Hunter hörte ein leises Summen. Dragos’ Killer griff mit seiner unverletzten Hand nach seinem Halsband – ob er sich der Gefahr vergewissern wollte oder vergeblich versuchte, sie aufzuhalten, würde Hunter nie erfahren.
    Er rollte in Deckung … gerade, als die beschädigte Hülle die Detonation auslöste und aus dem Inneren des Halsbandes ultraviolette Strahlen hervorschossen.
    Es gab einen sengenden, tödlichen Lichtblitz, der dem Killer mit einem sauberen Schnitt den Kopf abtrennte.
    Als die Straße wieder in Dunkelheit fiel, starrte Hunter auf die rauchende Leiche des Mannes hinunter, der ihm in so vieler Hinsicht so ähnlich gewesen war. Sein
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