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Geisterschiff

Geisterschiff

Titel: Geisterschiff
Autoren: Fred Kruse
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Problem an, dass Lucy schon seit Tagen durch den Kopf ging.
    » Nein, das müssen wir dann entscheiden. Wir haben noch immer keine Informationen darüber, um was für Planeten es sich in diesem System handelt. Vielleicht ist einer sogar bewohnbar«, sagte sie d a her.
    Gurian sah sie zweifelnd an. In der Milchstraße, wie die heim i sche Galaxie auf Terra normalerweise genannt wird, gibt es mehr als hu n dert Milliarden Sterne. Die allermeisten von ihnen hatten ein Planetensystem, aber nur wenige waren ohne techn i sche Hilfsmittel bewohnbar. Im bekannten Teil gab es nur weniger als 300 solcher Planeten. Die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet das erste unb e kannte Planetensystem, das sie erreichten, einen bewohnbaren Pl a neten enthielt, war so gut wie null.
    » Wenn wir dort nicht bleiben können, müssen wir eben weiter fli e gen«, sagte Lucy genervt.
    » Das nächste System ist fast zehn Lichtjahre entfernt. Wir werden mehr als zehn Jahre brauchen, bis wir dort sind«, wan d te Gurian ein.
    » Was willst du eigentlich? Sollen wir das Schiff gleich in die Luft sprengen?«, fragte Lucy wütend. Die Wut richtete sich nicht gegen Gurian, auch wenn es so aussah. Sie hatte einfach – g e nauso wie alle anderen an Bord auch – Angst, dass sie in eine aussichtslose Situ a tion geraten waren.
    » Wie sieht es mit unseren Verteidigungssystemen aus?«, fragte Lucy barsch und sah Gurian dabei provozierend an. Sie wollte ei n fach vom Thema ablenken.
    » Die Strahlenkanone ist vollfunktionsfähig und die Energierese r ven sind wieder vollständig geladen. Von den Raumtorpedos haben wir noch etwa die Hälfte der Standardbeladung«, brum m te Gurian. »Das dürfte reichen, um einen Krieg auf einem Planeten zu gewi n nen, der noch im Metallzeitalter ist.«
    Das war natürlich übertrieben, aber eine Landung auf einem Pl a neten mit ›primitiver‹ Besiedlung so etwa wie Terra konnte man damit schon wagen. Allerdings war den beiden bewusst, dass ihre Bewaf f nung für die Gefahr, die im unbekannten Teil der Galaxie wartete, mit Sicherheit nicht ausreichen würde. Alle verschwund e nen Fo r schungsschiffe waren bestausgestattete Schiffe der A-Klasse gew e sen, mehr als hundertmal so groß wie die ›Taube‹.
    ***
    Nach zwanzig Tagen wurde Lucy durch ein Warnsignal g e weckt. Sie war sofort hellwach und sprang mit einer einzigen Bewegung aus dem Bett. Lucy hatte ohnehin in den letzten Tagen nicht sonde r lich gut geschlafen. Mit jeder Lichtminute, die sie sich vom bekan n ten Teil der Galaxie entfernten, stieg die Unsicherheit und Angst vor dem Unbekannten. Lucy zog sich blitzschnell an. Als sie im Ko m mand o raum ankam, war der größere Teil der Besatzung schon dort. Nur Shyringa, die gena u so wie sie selbst geschlafen hatte, betrat kurz nach ihr den Raum.
    » Ist etwas passiert?«, fragte Lucy atemlos.
    » Wir sind in unserem Zielsystem angekommen. Wir haben g e rade die Bahn des äußersten Planeten des Systems passiert«, erwiderte Varenia sachlich. Sie hatte den Alarm ausgelöst.
    » Gut, dann gehen jetzt alle auf ihre Plätze und halten sich in B e reitschaft«, kommandierte Lucy. »Wir wissen nicht, was in diesem System auf uns zukommt.«
    Der äußerste Planet des Systems war relativ unspektakulär. Es war ein Gasplanet, der dunkel in einiger Entfernung vom Schiff lag. Um an die Stoffe zu kommen, die sie für ihr Schiff brauchten, mus s ten sie zu den Planeten der inneren Umlaufbahnen fliegen. Sie hof f ten, dass es sich bei ihnen um Gesteinsplaneten handelte und sie damit auch schwerere chemische Elemente enthielten.
    Alle waren aufs Äußerste angespannt, aber die nächsten Stu n den, in denen das Schiff mit Höchstgeschwindigkeit in das fremde, unb e kannte Planetensystem schoss, passierte nichts. Sie wurden nicht angegriffen, es gab nicht die Spur einer Gefahr.
    » Ich verstehe nicht, warum kein Schiff von hier zurückg e kommen ist, hier ist doch wirklich überhaupt nichts«, brummte Gurian. Er sah fast ein wenig enttäuscht aus.
    » Es gibt weder in den imperianischen noch in den aranaischen Bibliotheken irgendeinen Hinweis, dass eine Expedition genau in di e ses System vorgedrungen ist«, sagte Shyringa kühl.
    » Ja, vielleicht hat man die Erforschung des unbekannten Teils der Galaxie eingestellt, bevor man die magische Grenze übe r schritten hat und hier ist noch alles normal«, ergänzte Varenia hoffnungsfroh.
    » Es gibt keine magische Grenze. Auch im unbekannten Teil der Galaxie wird es keinen
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