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Geisterschiff

Geisterschiff

Titel: Geisterschiff
Autoren: Fred Kruse
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en«, sagte Trixi. »Das kann aber sehr lange dauern«, fügte sie leise hinzu.
    » Gut, also brauchen wir einen Planeten«, sagte Lucy entschi e den. »Wo ist das nächstliegende System?«
    Der ganzen Mannschaft tat es offensichtlich gut, dass ihre Ko m mandantin wieder voller Tatendrang war. Alle eilten zu ihren Plä t zen.
    » Die bekannten Systeme sind alle zu weit entfernt«, meldete V a renia schon nach wenigen Sekunden. »Wir müssen zu dem orang e gelben Zwerg dort hinten. Der gehört aber schon zum unbekannten Teil der Galaxis. Ein Schiff ist noch nie in dieses System eingedru n gen. Man weiß immerhin, dass er Planeten hat, aber ob man die übe r haupt betreten kann, ist nicht bekannt.«
    Der orangegelbe Stern dominierte das Bild auf den Außenschi r men. Er sah mit Abstand am größten und hellsten im ga n zen All aus. Das lag natürlich nur daran, dass er viel näher an der Position der ›Taube‹ war als jeder andere Stern.
    » Was gibt es für Alternativen?«, fragte Lucy schroff.
    » Keine, wenn wir nicht Jahre oder Jahrzehnte unterwegs sein wollen«, antwortete Shyringa. »Zu diesem orangegelben Zwerg werden wir mit Höchstgeschwindigkeit öchstgeschwindigkewit schon mindestens drei W o chen bra u chen.«
    » Wir können aber noch nicht sofort mit Höchstgeschwindi g keit fliegen. Das Schiff ist noch nicht wieder gesund. Es braucht minde s tens noch einen halben Tag, bis es sich erholt hat«, sagte Trixi mit leiser Stimme.
    Die ganz Mannschaft sah sie nicht gerade begeistert an. Lars sah richtig wütend aus.
    » Mensch Trixi, das ist ein Schiff, nur ein verdammter Rob o ter. Das ist nicht das Gleiche wie du. Du bist ein Mensch!«, platzte es aus ihm heraus. Alle sahen ihn erschrocken an.
    Selbst Darim wusste, wie jeder an Bord, dass Trixi ein Robote r mädchen war, auch wenn er zu der Zeit ihrer Befreiung noch nicht zu den Rebellen gehört hatte. Trixi war zusammen mit ihren Le i densg e fährtinnen wie ein Roboter gehalten worden, und zu Arbeiten g e zwungen worden, die kein anderer Mensch machen wollte. Es hatte den Rebellen, allen voran Lars, viel Energie gekostet, den Rest des Imperiums davon zu überzeugen, dass Trixi und die anderen Rob o termädchen keine Roboter, sondern Menschen waren.
    » Warum hast du mich eigentlich befreit damals, wenn du dir nicht sicher bist, dass ich ein Mensch bin?«, sagte Trixi leise. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Das war mehr als selten. »Alle and e ren gla u ben doch auch nicht, dass ich ein Roboter bin.«
    » Aber Trixi, das habe ich doch gar nicht gesagt. So meine ich das doch nicht. Es geht doch nur darum, dass du ein zu inniges Verhäl t nis zu diesen Maschinen hast«, versuchte Lars sich zu rechtfertigen, aber Trixi unterbrach ihn.
    » Ich weiß genau, dass ich kein Roboter bin, auch wenn man mich und meine Freundinnen so gehalten hat, bevor ihr uns befreit habt«, sagte Trixi leise unter Tränen. »Aber ich mag diese Maschinen. Ihr auf Terra habt doch auch Haustiere gehabt, die ihr gemocht habt. Das hast du mir jedenfalls erzählt. Aber jeder, der so einen Vierbe i ner gemocht hat, hat sich doch auch nicht für ein Tier gehalten, oder? Auf Imperia haben fast alle Kinder mindesten einen kleinen Spielroboter, den sie mögen, einen Teddy oder etwas Ähnliches. Keines dieser Kinder würde auf die Idee kommen selbst ein Roboter zu sein, nur weil sie ihr Spielzeug lieb haben. Warum darf ich meine Roboter nicht m ö gen? Deshalb bin ich doch trotzdem ein Mensch! Ich kann doch nichts dafür, dass du dir nicht sicher bist.«
    » Trixi, das darfst du nicht sagen. Das ist nicht wahr!« Jetzt ha t te auch Lars Tränen in den Augen. »Du weißt genau, dass ich keinen anderen Menschen so lieb habe wie dich. Ich würde dich doch nie so lieb haben, wenn ich dich für einen Roboter halten würde.«
    Er drückte sie an sich. Trixi ließ sich das zwar gefallen, aber sie sah schrecklich steif aus. Sie war tief verletzt, das war Lucy nur zu klar. Sie wandte sich genau wie die anderen unsicher von der Szene ab. Es wäre ihr lieber gewesen, wenn die beiden ihre Probleme mi t einander klären würden, wenn sie alleine waren.
    Auch wenn Lucy verstehen konnte, dass Trixi durch Lars‘ Äuß e rungen verletzt war, so konnte sie auch Lars verstehen. Sie fragte sich genau wie er, ob Trixi wirklich begriffen hatte, was und wer sie war. Auch sie hatte immer wieder das Gefühl, Trixi die Zweifel daran nehmen zu müssen, dass sie ein vollwertiger Mensch war. Das Mä d chen
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