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Geisterschiff

Geisterschiff

Titel: Geisterschiff
Autoren: Fred Kruse
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hatte. Alle Man n schaftsmitglieder wussten aber, dass Trixi Lars treu war, auch wenn es ihr als imperianischem Mädchen schwerfiel, die Gre n zen der Freundschaft dort zu ziehen, wo es üblicherweise terr a nische Mädchen machen würden.
    Lucy fand, dass die Freundschaft zu Varenia Trixi gut tat. Die beiden alberten häufig herum und kicherten miteinander, wie es eben gute Freundinnen tun. Trixi machte ansonsten häufig bei ganz einfachen Dingen einen so schwachen und hilflosen Ei n druck. Es war d a her nicht erstaunlich, dass ein Junge wie Lars meinte, sie in solchen Momenten vor der ganzen Welt beschü t zen zu müssen.
    Dann gab es aber andere Situationen, da war Trixi stärker als alle anderen zusammen. Ganz besonders galt das für alle Dinge, die ihre geliebten Raumschiffen betrafen. In genau so einer Situation befa n den sie sich in diesem Moment. Alle starrten ängs t lich auf Trixi, die hoch konzentriert an ihrer Konsole saß, während die lebensnotwe n digen Säfte, die nur sehr entfernt an Blut erinnerten, aus dem Schiff flossen und sich draußen im Raum um es herum verteilten.
    » Kannst du das Schiff retten?«, fragte Varenia besorgt.
    Sie stand neben Trixi und hatte ihren Kopf nach vorne g e beugt, um den kleinen Schirm besser beobachten zu können. Sie stellte Trixi leise Fragen und gab ihr Ratschläge. Alle Anwesenden wus s ten, dass sie keine ausgebildete Schiffsingenieurin war. Aber sie verstand von Medizin mehr als alle anderen an Bord zusammen und es gab große Überschneidungen zwischen Med i zin und der Kunst der Rep a ratur biologischer Roboter.
    » Das Schiff verliert zu viel von den Lebenssäften«, komme n tierte Varenia. Sie hatte sich mittlerweile an eine Konsole neben der von Trixi gesetzt. Trixi sagte noch immer kein Wort. Sie schien nicht zu bemerken, dass die die anderen im Raum waren. Sie war nur noch auf ihr Schiff konzentriert.
    » Ich habe ein Netz um die zerstörte Stelle gelegt. Damit fa n gen wir die verlorene Flüssigkeit auf«, sagte eine kühle Stimme vom anderen Ende des Kommandoraums. Die Stimme gehörte Shyringa. Sie war weder eine Terranerin noch eine Imperianerin. Sie gehörte zu einer Spezies, die sich noch stärker von irdischen Menschen unterschied als ein Imperianer. Der auffälligste Unterschied war die vollkommen fehlenden Emotionen.
    Die Spezies, zu der Shyringa gehörte, nannte sich Aranaer. Sie befanden sich in einem gnadenlosen Vernichtungskrieg mit dem I m perium. Genau diesen Krieg wollten die Rebellen stoppen. Dafür hatten sich imperianische und aranaische Jugendliche zusammeng e schlossen. Die Schiffe der Rebellen waren die ei n zigen Orte, an denen diese beiden Spezies nicht nur friedlich, sondern sogar freundschaftlich zusammenlebten, trotz all der gewaltigen Unte r schiede zwischen ihnen.
    » Wenn wir den Flüssigkeitsverlust stoppen und das Lebenserha l tungssystem wieder stabilisieren können, kann die Flüssi g keit dem Schiff sicher wieder zugeführt werden«, merkte Var e nia an.
    Sie schickte der aranaischen Freundin ein überwältigendes L ä cheln, auch wenn sie natürlich wusste, dass eine Aranaerin mit G e fühlen nichts anfangen konnte. Allerdings wussten auch Ar a naer, dass es sich bei so einer Geste, um eine Freundlichkeit handelte und so kam ein extrem steifes Lächeln von dem arana i schen Mädchen zurück.
    Während der Rest der Mannschaft bang auf Trixi starrte, ging L u cy unruhig im Kommandoraum auf und ab. Sie sah auf die verschi e denen Schirme und hantierte besorgt an verschiedenen Konsolen. Plötzlich stand sie wieder neben den anderen.
    » Trixi, wie sieht es aus? Wird das Schiff überleben?«, fragte sie ernst.
    » Ich glaube, ich habe es gleich geschafft«, flüsterte Trixi kaum hö r bar, ohne von ihrem Schirm aufzusehen.
    Lucy zog Gurian zur Seite. Sie zeigte auf die Schirme und auf die Angaben, die zu dem, was auf ihnen zu erkennen war, gemacht wu r den.
    » Wir sind in dem Bereich hinter dem letzten bekannten Sy s tem«, flüsterte sie ihm so leise zu, dass die anderen sie nicht hören kon n ten. »Wenn wir die ›Taube‹ nicht schnellstens wieder flottkriegen, tre i ben wir in den unbekannten Teil der Galaxis.«
    Lucy lief bei ihren eigenen Worten ein kalter Schauer über den Rücken. Ihr wurde schlagartig kalt. Gurian nickte nur und starrte stumm auf die Schirme. Die beiden wandten sich wieder den and e ren Mannschaftsmitgliedern zu. Sie standen noch immer um Trixi herum und starrten ängstlich auf die Bildschirme,
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