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Geisterschiff

Geisterschiff

Titel: Geisterschiff
Autoren: Fred Kruse
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Terraner, also Menschen von der Erde, an Bord dieses Schiffes. Sie waren sicher die Einzigen in diesem Komma n doraum, die wussten, wie dieser irdische Vogel aussah. Lucy hatte zwar ursprünglich das Schiff ›Weiße Taube‹ genannt, aber das war den anderen zu lang gewesen. Wahrscheinlich stellten sich die and e ren, nicht terranischen Jugendl i chen nach Lucys Beschreibungen eine Taube ohnehin als einen weißen Vogel vor.
    In diesem Moment dachte allerdings sicher keines der Man n schaftsmitglieder an irgendwelche Vögel auf einem kleinen bla u en Planeten, der Tausende von Lichtjahren entfernt vom G e schehen war.
    Die Torpedos, die Lars abgefeuert hatte, verließen mit einem a b schwellenden Pfeifton das Schiff. Die anfliegenden, feindlichen To r pedos kamen mit anschwellendem Pfeifton näher. Zwischen diesen Geräuschen zischte die Strahlenkanone. Leise Knallgerä u sche, die wie ein ›Plopp‹ klangen, zeigten an, dass Gurian wieder einmal einen Torpedo getroffen und vernichtete hatte, bevor er sich ihrem Schiff hatte verhängnisvoll nähern können.
    Plötzlich dröhnte ein lautes Zischen durch den Raum. Das war ein Schuss aus einer der großen Strahlenkanonen des feindlichen Mu t terschiffs. Lucy hatte im letzten Moment einen H a ken schlagen können und so waren sie einem Treffer entko m men. Lucy saß an der Steuerung, weil sie das größte fliegerische Geschick von allen b e saß. Manchmal ahnte sie einen tödlichen Schuss aus einer der gr o ßen, feindlichen Strahlenkanonen schon, bevor er abgeschossen worden war. Sie wusste allerdings, dass es auch Leute gab, die meinten, sie hätte einfach nur unglaubliches Glück. Wenn es so war, konnte man nur hoffen, dass es nicht ausgerechnet in dieser Stunde aufgebraucht war.
    Diese Ausweichmanöver wurden von dem Schiff in einer G e schwindigkeit ausgeführt, die mit nichts auf der Erde zu vergle i chen war. Die Beschleunigungskräfte, die dabei auftraten, hätten mit S i cherheit die ganze Mannschaft zerdrückt, wenn nicht in dem Schiff, wie in allen imperianischen Raumschiffen, eine Vo r richtung für küns t liche Gravitation eingebaut wäre. Sie bewirkte einerseits, dass man sich im Inneren eines Schiffes wie auf einem Planeten bewegen konnte, es also möglich war, ganz normal zu gehen, zu sitzen oder zu liegen. Andererseits fing sie die Beschleunigungskrä f te ab, die durch die Bewegungsänderungen des Schiffes auftraten. So bek a men die Jugendlichen an Bord Lucys schnellen, trickreichen Au s weichmanöver nur durch das wilde Hin-und Herzucken der Bildschirme mit, die die direkte Umg e bung des Schiffes zeigten.
    Das Zischen wurde lauter. Ein Heulton schrie auf. Der Schut z schirm des Schiffes war an einer Stelle getroffen worden. Das War n signal war ohrenbetäubend.
    » Wir müssen springen! Sie richten alle Kanonen auf uns aus. Ich schaffe es nicht mehr auszuweichen«, schrie Lucy.
    » Die Torpedos kommen auch immer dichter. Es sind zu viele. Lange halte ich sie nicht mehr auf.« Gurian klang wie immer so, als ob er knurren würde. Er hatte nicht ein einziges Mal von seinem Schirm aufgesehen und allein drei feindliche Torpedos abgescho s sen, wä h rend er gesprochen hatte.
    » Wir sind noch zu nah an dem Stern«, antwortete Trixi. Es klang wie ein Wimmern.
    Lars blickte einmal kurz zu ihr hinüber. Sie bemerkte es nicht, wie immer, wenn sie ganz mit einem ihrer geliebten Schiffe beschä f tigt war. Lucy hatte einmal gewitzelt, dass Trixi verliebter in die Rebe l lenschiffe sei als in Lars. Das war bei Lars nicht gerade gut ang e kommen. Trixi war Lars‘ Freundin, seine ganz große Liebe.
    » Egal, ob wir noch zu nah sind oder nicht. Wir müssen spri n gen. Sofort!«, schrie Lucy.
    In diesem Moment krachte es. Alles flog durcheinander. Glückl i cherweise waren alle angeschnallt. Sie hatten einen Volltreffer e r halten. Die künstliche Gravitation war ausgefallen. Sie wurden durchg e schüttelt. Ein anderes Schiff dieser Größe wäre durch so einen Treffer pulverisiert worden, aber ihre ›Taube‹ hatte ihn übe r lebt, zumi n dest bis jetzt noch. Lucy wich geschickt dem Strahl aus, der der en d gültig tödliche Treffer gewesen wäre. Die Mannschaft wurde erneut in die Gurte gepresst. Die künstliche Gravitation fun k tionierte noch nicht wieder. Gurian hatte zwei weitere Torpedos abgeschossen. Auch die wären tödlich gewesen. Der gesamte Schutzschirm flacke r te so stark, dass er keinen Torpedo aufhalten könnte. Gerade, als die Schwerkraft
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