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Geisterhafte Visionen

Geisterhafte Visionen

Titel: Geisterhafte Visionen
Autoren: Mark A. Garland , Charles G. McGraw
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nur…«
    »Ich weiß.« Janeway klopfte auf ihren
    Insignienkommunikator. »Janeway an Krankenstation.«
    »Ja, Captain«, meldete sich der holographische Doktor.
    »Vielleicht haben wir in einigen Minuten Arbeit für Sie.«
    »Hier unten ist alles bereit, Captain«, sagte der Arzt.
    »Obgleich seit unserer Ankunft in diesem Sonnensystem erst jetzt jemand den Versuch unternimmt, mich über die aktuelle Lage zu informieren. Kann ich von der Annahme ausgehen, daß es sich bei den neuen Patienten um Besatzungsmitglieder handelt?«
    »Nein. Es sind Televek.«
    »Oh, ich… verstehe«, erwiderte der Doktor nach einer kurzen Pause. »Wissen Sie, genau deshalb ist die Arbeit in der medizinischen Abteilung so interessant: Man erlebt immer wieder Überraschungen.«
    Janeway sah zu Chakotay, der versuchte, sein Schmunzeln hinter vorgehaltener Hand zu verbergen. Der interessante Aspekt bestand diesmal darin, daß der Doktor nicht ganz unrecht hatte.
    »Wir nähern uns der letzten Position des Kreuzers«,
    verkündete Paris. »Die Kursanpassung erfolgt in…«
    »Captain…« Tuvoks Finger huschten über die Kontrollen, und gleichzeitig erklang ein Alarm. »Die Televek-Flotte hat das Drenar-System erreicht und den Warptransfer beendet.«
    Daket setzte sich mühsam auf, schnappte nach Luft und keuchte. Das matte Glühen der Notbeleuchtung hüllte alles in einen vagen, purpurnen und blauen Schein. Wohin er auch sah: Die Displays aller Konsolen waren erloschen. Das Triebwerk funktionierte bestimmt nicht mehr, und der Kommandant fragte sich, wie sein Schiff der völligen Zerstörung entgehen konnte.
    Nun, eigentlich war es müßig, über dieses geringe Glück nachzudenken.
    Er versuchte aufzustehen, und heißer Schmerz durchflutete ihn. Als er den Blick zum rechten Bein senkte, bemerkte er unterhalb des Knies eine Wunde, die von einem scharfkantigen Metallstück verursacht worden war. Erneut sah er sich auf der Brücke um und trachtete danach, Details zu erkennen. Hier und dort bewegte sich etwas – es hatten also einige Crewmitglieder überlebt. Aber niemand von ihnen war auf den Beinen, und der Kontrollraum glich einem Trümmerfeld.
    »Tatel!« rief Daket und hustete. In dem Zwielicht blieb der Rauch fast unsichtbar, aber er mußte ziemlich dicht sein. Und vermutlich war er auch giftig. Es gab keine Möglichkeit für ihn, Gewißheit zu erlangen.
    »Ich bin hier«, antwortete Tatel. Eine kleine Gestalt erhob sich und stolperte in Richtung Kommandosessel.
    Daket sah nun, daß der Boden – das Deck – um einige Grad nach Steuerbord geneigt war. »Wie schwer ist das Schiff beschädigt?«
    »Ich weiß es nicht«, brachte Tatel hervor. »Alle Bordsysteme sind ausgefallen, auch das Lebenserhaltungssystem. Und wir verlieren Luft durch ein Leck. Ich höre es.«
    »Hier lohnt sich nicht die Suche nach Positivem«, stöhnte Daket und schüttelte den Kopf.
    »Wir müssen davon ausgehen, daß der größte Teil des Hecks zerstört ist, unter anderem auch die Hangars. Ich bezweifle, ob jenseits von Sektion drei noch jemand lebt. Meine größte Sorge besteht jetzt darin, daß der Rest des Schiffes
    auseinanderbrechen könnte.«
    »Wir müssen fort von hier«, ächzte Daket.
    »Es sollte möglich sein, die bugwärtigen Rettungskapseln zu erreichen«, sagte Tatel. »Können Sie gehen?« Sie sah auf das verletzte Bein hinab.
    »Ich muß.« Daket biß die Zähne zusammen. Wenn sie die Kapseln tatsächlich erreichten, und wenn sie hineinklettern konnten, bevor der Kreuzer auseinanderbrach, und wenn die kleinen Rettungsboote starteten, und wenn das Föderationsschiff sie nicht sofort nach dem Start zerstörte (Daket wäre ohne zu zögern bereit gewesen, einen entsprechenden
    Vernichtungsbefehl zu erteilen; er hatte sich nie mit irgendwelchen Skrupeln belastet), wenn all dies geschah…
    Dann war es die erste Sache, die seit dem Beginn der Mission gut verlief.
    Die übrigen vier Angehörigen der Brückencrew hinkten oder krochen fort. Sie hatten Daket und Tatel gehört; eine zusätzliche Aufforderung war nicht nötig. Als sie sich in Bewegung setzten, knirschte und knackte es in der Außenhülle des Schiffes. Es war ein Geräusch, das man nicht nur hörte, sondern auch fühlte.
    Daket beeilte sich, als die anderen durch die vordere Brückenluke verschwanden und den Weg in Richtung der Rettungskapseln fortsetzten. Doch der Schmerz im Bein brannte immer heftiger, und schon nach wenigen Metern mußte er stehenbleiben.
    »Ich helfe Ihnen«, bot sich
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