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Geisterhafte Visionen

Geisterhafte Visionen

Titel: Geisterhafte Visionen
Autoren: Mark A. Garland , Charles G. McGraw
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als erforderlich erwies, verglichen dann die gesammelten Daten. Nach sechs Stunden meinte Torres, sie seien fertig.
    Das Lager enthielt nicht nur den ESP-Flußregulator, den sie brauchten, um die Phaser zu reparieren. Es bot ihnen auch noch ein Geschenk ganz besonderer Art: zwei mit Warppotential ausgestattete taktische Sonden, ungefähr so groß wie die Photonentorpedos der Voyager. B’Elanna untersuchte sie und kam zu folgendem Schluß: Das gesamte Steuerungs- und Navigationssystem mußte ausgetauscht werden, aber es war möglich, die beiden Sonden in Torpedos zu verwandeln und somit den knappen Vorrat der Voyager zu ergänzen.
    Und es gab noch viel, viel mehr. In dem großen Raum lagen zahllose tragbare Waffen, von kleinen Phasern bis hin zu schweren Desintegratoren, außerdem viele Geräte, deren Zweck nicht sofort ersichtlich wurde. Natürlich konnte nicht alles an Bord der Voyager gebracht werden, deren Lager nur begrenzten Platz boten. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als eine Auswahl zu treffen, mit dem Ergebnis, daß sie fast nichts aus dem Depot des zweiten Televek-Kreuzers holten.
    Als Janeway im Kommandosessel saß und die Liste der
    transferierten Gegenstände durchging, fand sie keinen Grund zur Klage.
    »Das war’s«, sagte sie, lächelte zufrieden und gab den Datenblock B’Elanna zurück. Sie legte beide Hände flach auf die Armlehnen und blickte zum Hauptschirm, der Drenar Vier und die Sterne jenseits des Planeten zeigte. »Treffen Sie Vorbereitungen für die Initialisierung des Warpflugs.«
    »Wollen Sie den Drenarianern noch einen Besuch abstatten, bevor wir dieses Sonnensystem verlassen?« fragte Chakotay, der links neben Janeway saß.
    »Nein«, antwortete sie. »Wir sollten es nicht übertreiben. Ich möchte vermeiden, dem bereits erfolgten Verstoß gegen die Erste Direktive einen weiteren hinzuzufügen.«
    »Wie Sie meinen, Captain«, sagte Chakotay.
    Janeway seufzte leise, als sie den besonderen Tonfall des Commanders hörte. »Wir haben schon einmal darüber
    gesprochen, nicht wahr?«
    »Mehrmals«, sagte Paris und blickte starr geradeaus.
    »Es bleibt eine Frage, die sich nur schwer beantworten läßt«, kommentierte Tuvok. »Niemand von uns weiß, wieviel von der gegenwärtigen drenarianischen Zivilisation auf die Geister zurückgeht – oder auf jene Wesen, die die Geister schufen.
    Deshalb läßt sich kaum verifizieren, ob wir unverantwortlich gehandelt haben oder nicht, als wir den Untergang ihrer Kultur verhinderten.«
    »So wie ich die Sache sehe…« Janeway musterte die
    Brückenoffiziere der Reihe nach. Chakotay und die anderen warteten geduldig, und sie holte tief Luft. »Ich hatte inzwischen Gelegenheit, gründlich über alles nachzudenken und die seltsamen, von den Geistern geschickten Visionen noch einmal Revue passieren zu lassen. Die Drenarianer sind davon überzeugt, daß eine uralte Gottheit sie besuchte, ihnen Herz und Seele für die Geister ihrer Vorfahren öffnete. Ich glaube, der sterbende Gott, der vor Äonen nach Drenar Vier kam, war eine fremde Entität, die über eine außerordentlich hochentwickelte Technik verfügte. Es könnte ein Geschöpf aus Energie gewesen sein, das vielleicht aus einer anderen Galaxis stammte. In der Vision, die uns allen zuteil wurde, sahen wir sein Raumschiff.«
    »Ja, Captain«, sagte Tuvok. »Es wäre unlogisch, etwas anderes anzunehmen.«
    »Ich bin ganz Ihrer Meinung«, ließ sich Chakotay vernehmen.
    »Nun, ich weiß nicht, warum jenes Wesen Drenar Vier einen Besuch abstattete, aber es verbrachte recht viel Zeit bei den Einheimischen, fand Gefallen an ihnen und ihrer erstaunlichen Zivilisation. Vielleicht war es ebenso wie ich von der hohen Intelligenz der Drenarianer beeindruckt. Vermutlich lag die Entität damals im Sterben, und das Volk von Drenar Vier versuchte, ihr den Aufenthalt – die letzten Tage – so angenehm wie möglich zu machen. Für das Wesen können jene
    Bemühungen nicht mehr gewesen sein als Gesten, aber
    vermutlich wußte es sie zu schätzen.«
    »Deshalb schuf es die Geister, bevor es den Planeten verließ«, warf Chakotay ein.
    »Ja«, pflichtete ihm Janeway bei. »Es errichtete
    gewissermaßen einen Zaun um die Welt, aber einen, der zur Kultur der Drenarianer paßte, keinen negativen Einfluß auf sie ausübte.«
    »Wie der Beschützer«, sagte Paris und stellte damit eine offensichtliche Verbindung her. »Auch er wollte ein von ihm gefundenes Volk schützen, die Ocampa. Allerdings aus anderen
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