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Geisterhafte Visionen

Geisterhafte Visionen

Titel: Geisterhafte Visionen
Autoren: Mark A. Garland , Charles G. McGraw
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allmählich näher.
    »Analyse.«
    »Offenbar handelt es sich um eine Sonde, unbewaffnet und nicht mit Warppotential ausgestattet«, sagte Tatel.
    »Werden in den Aufzeichnungen Sonden erwähnt, die mit dem planetaren Verteidigungssystem in Zusammenhang stehen?«
    fragte Daket.
    »Nehme eine entsprechende Überprüfung vor.« Tatel schwieg, während Datenkolonnen über den Computerschirm vor ihn wanderten. »Nein, es sind keine vom Verteidigungssystem eingesetzte Sonden bekannt.«
    »Die Flugbahn des Objektes führt zu unserem Heck.« In Tatels Stimme erklang ein Hauch von Sorge. »Entfernung beträgt jetzt nur noch hundert Kilometer. Allem Anschein nach sendet die Sonde eine Art Peilsignal, über dessen Struktur uns nichts bekannt ist.«
    »Ein Peilsignal?« wiederholte Daket.
    »Das Objekt stellt keine unmittelbare Gefahr dar«, fuhr Tatel fort. »Es sondiert uns nicht einmal. Trotzdem schlage ich die Rekonfiguration unserer Heckschilde vor.«
    »Das würde zu lange dauern. Wenn das Ding von der Voyager stammt… Vielleicht sollen wir veranlaßt werden, die
    Bugschilde zu schwächen. Vermutlich erhoffen sich die Föderationsleute davon mehr Erfolgsaussichten bei einem Angriff mit ihrer Photonenwaffe. Sicher sind sie inzwischen der Verzweiflung nahe, denn immerhin bleibt ihnen kaum mehr Zeit.«
    Tatel schwieg. Daran hatte sie nicht gedacht.
    Daket lächelte selbstgefällig und lehnte sich wieder zurück.
    Nein, dies war gewiß nicht der geeignete Zeitpunkt, um ein Risiko einzugehen. Er spürte warme Zufriedenheit, und es widerstrebte ihm, sie kalt werden zu lassen. Man würde ihn als Helden bejubeln, ihn mit Beförderungen und Reichtum
    belohnen, wenn die Mission doch noch zu einem erfolgreichen Ende gebracht werden konnte. Es kam nur darauf an, die Föderationsleute einige weitere Minuten lang beschäftigt zu halten – dann stand seinem persönlichen Triumph nichts mehr im Wege.
    Tatel rutschte unruhig hin und her. »Die Sonde nähert sich.«
    Daket nickte gleichmütig. »Gehen wir auf Nummer Sicher.
    Zerstören Sie das Objekt mit den Heckdesintegratoren, jetzt sofort.«
    »Das Ziel wird erfaßt.«
    »Auf den Schirm.«
    Die Sonde erschien als unbedeutender Punkt auf dem
    Heckschirm.
    »Feuer.«
    Ein dünner Energiestrahl zuckte vom Kreuzer zu dem kleinen Objekt im All. Einen Sekundenbruchteil später gleißte blendendes Weiß über den Bildschirm, und jähes Entsetzen erfaßte Daket. Er öffnete den Mund, kam jedoch nicht mehr dazu, einen Schrei auszustoßen.
    Kapitel 16
    Der Hauptschirm zeigte das All hinter der Voyager, und Janeway sah den plötzlichen Glanz der Antimaterie-Explosion: ein kurzes Strahlen, das schnell wieder hinter dem lunaren Horizont verblaßte.
    »Bericht«, sagte Janeway und spürte fast so etwas wie einen Kloß im Hals.
    »Starke Beschädigungen im Heckbereich des Kreuzers«, sagte Tuvok. »Die Schilde sind kollabiert, die Hauptenergie ist ausgefallen. Das Triebwerk funktioniert nicht mehr.«
    »Ausgezeichnet, Captain!« lobte Neelix. »Offenbar ist es Ihnen tatsächlich gelungen, den Televek eine bittere Lektion zu erteilen!«
    »In der Tat«, bestätigte Tuvok.
    Janeway nickte und holte tief Luft. »Gibt es Überlebende?«
    »Die Sensoren registrieren Lebensformen in den bugwärtigen Segmenten des Kreuzers, aber nicht sehr viele«, erwiderte Tuvok. »Die Lebenserhaltungssysteme versagen ebenfalls.«
    »Wir können sie nicht einfach sich selbst überlassen«, sagte Janeway. »Mr. Paris, drehen Sie bei. Tuvok, stellen Sie eine Einsatzgruppe zusammen.«
    »Glauben Sie, daß die Televek es wert sind, gerettet zu werden, Captain?« fragte Neelix, und seine Stimme klang jetzt sehr ernst. »Wir haben es hier mit Leuten zu tun, die ihre eigenen Kinder verkaufen würden, wenn sie sich etwas davon versprächen.«
    »Jetzt übertreiben Sie ein wenig, oder?« entgegnete Janeway.
    »Wenn Sie gestatten, Captain…«, warf Paris ein. »Ich bezweifle, ob uns die Televek in einer ähnlichen Situation helfen würden.«
    Janeway musterte ihn. In dieser Hinsicht erlaubte sich Tom bestimmt keinen Scherz. Gerade er wußte, was es bedeutete, im Stich gelassen zu werden – und später unerwartete Hilfe zu bekommen. Sie rang sich ein Lächeln ab. »Ich möchte trotzdem daran glauben«, sagte sie. »Es können nicht alle Äpfel im Korb faul sein, Mr. Paris. Das wäre zu schade.«
    »Da bin ich ganz Ihrer Ansicht«, pflichtete Kes der
    Kommandantin bei.
    »Ja, Sir«, erwiderte der Navigator. »Ich meinte
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