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Geisterhafte Visionen

Geisterhafte Visionen

Titel: Geisterhafte Visionen
Autoren: Mark A. Garland , Charles G. McGraw
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uns die Televek angreifen, so sollen sie einen hohen Preis dafür bezahlen.«
    Der Erste Offizier nickte ernst.
    »Captain…« Normalerweise klang Tuvoks Stimme fast
    monoton, aber jetzt glaubte Janeway, einen Hauch Aufregung in ihr zu entdecken. »Die Sensoren registrieren multiple energetische Aktivität auf dem Planeten. Die
    Emissionsstrukturen sind diesmal weitaus stärker.« Er zögerte kurz. »Das Energieniveau steigt weiter…«
    »Die Höhle…« Janeway drehte sich zur taktischen Station um.
    »Wie viele einzelne Aktivitätszentren orten Sie?«
    »Dutzende. Und alle scheinen in den Weltraum gerichtet zu sein.«
    »Auf den Schirm.«
    Das taktische Display von Tuvoks Monitor erschien im großen Projektionsfeld. Alle Anwesenden beobachteten, wie sich Wolken aus purer Energie von der Oberfläche des Planeten lösten, an der Voyager vorbeiglitten und den Flug durchs All fortsetzten.
    »Kurs?« fragte Janeway.
    Tuvok nahm eine entsprechende Berechnung vor. »Das Ziel der Energiewolken ist offenbar die Televek-Flotte. Das individuelle energetische Niveau steigt noch immer und gewinnt jetzt enorme Ausmaße.«
    Janeway kniff die Augen zusammen und sah, wie die Geister über den Hauptschirm glitten, wie sich die Kreuzer dem Planeten näherten und fast die Position der Voyager erreichten.
    Sie wußte, was sich nun anbahnte…
    »Die Energiewesen greifen an«, sagte Stephens.
    »Ja, darauf deutet alles hin«, erwiderte Chakotay.
    »Die Televek scheinen in Schwierigkeiten zu geraten«, ließ sich Tuvok vernehmen. »Obwohl die Art des Angriffs unklar bleibt. Die energetischen Entitäten setzen keine erkennbaren Waffen ein. Die Televek feuern, erzielen damit jedoch keine sichtbare Wirkung.«
    Chakotay hob die Brauen. »Was meinen Sie mit
    ›Schwierigkeiten‹?«
    »In den Bordsystemen der Televek kommt es zu
    Überladungen und Ausfällen.«
    »Wir empfangen ihre flotteninternen Kom-Signale«, sagte Stephens.
    »Hören wir uns an, was dort drüben geschieht«, meinte Janeway.
    Stimmen und Hintergrundgeräusche drangen plötzlich aus den Lautsprechern. Wiederholtes Krachen deutete auf mehrere kleine Explosionen hin. In den hektischen Meldungen und Anweisungen ging es immer wieder um Maßnahmen zur
    Brandbekämpfung und die Reparatur wichtiger Komponenten.
    »Es klingt so, als fielen ganze Konsolen durch massive Kurzschlüsse aus«, kommentierte Chakotay.
    »Sensor- und Audiodaten weisen darauf hin, daß es an Bord aller Kreuzer solche Probleme gibt«, sagte Tuvok. »Die Televek setzen ihre Gegenangriffe fort, aber es läßt sich nach wie vor keine Wirkung feststellen.«
    »Weil sie Phantome jagen«, erwiderte Chakotay, lächelte und sah zum Captain.
    »Unsere Geister, Commander«, meinte Janeway und lächelte ebenfalls.
    Die donnernde Stimme einer Frau übertönte plötzlich das aus den Lautsprechern dringende akustische Chaos. »Rückzug!«
    befahl die Televek-Kommandantin.
    »Wir empfangen visuelle Kom-Signale«, meldete Stephens.
    Janeway nickte ihm zu.
    Auf dem Hauptschirm erschien das Gesicht der Frau. Sie ähnelte den anderen Televek, war jedoch weitaus älter als die drei »Mittler«. Darüber hinaus schien sie sehr reich zu sein und einen Status zu genießen, von dem die meisten Televek nur träumen konnten. Die Brücke ihres Schiffes kam dem Thronsaal einer Königin gleich. Überall zeigten sich dicke Polster, prunkvolle Wandteppiche, glitzernde Ziergegenstände und Bögen aus verschnörkeltem Metall. Die mit vielen Stickereien geschmückte Uniform wies leuchtende Farben auf, so als sollte das ganze Universum von ihr Kenntnis nehmen.
    »Versuchen Sie, einen Kanal zu öffnen, Mr. Stephens«, sagte Janeway und hörte, wie die Televek mit einer sehr autoritären Stimme Anweisungen rief. In ihren grünen Augen glomm kaltes Feuer. Bestimmt rollen Köpfe, dachte Janeway. Auf die eine oder andere Weise.
    »Bei zwei Kreuzern ist das energetische Niveau auf null gesunken, Captain«, berichtete Tuvok. »Rettungskapseln wurden gestartet. Andere Schiffe nehmen derzeit die ersten davon auf. Einige der übrigen Kreuzer haben sich ein geringes Energie-und Funktionspotential bewahrt, doch beim
    Flaggschiff registrieren die Sensoren umfassende Ausfälle der Bordsysteme. Ein Kernkollaps des Reaktors steht unmittelbar bevor.«
    Janeways Blick galt noch immer der Frau, die gekommen war, um der Voyager das Verderben zu bringen. Statt dessen erfuhr sie jetzt selbst Unheil. »Kann eine Kom-Verbindung hergestellt werden?« fragte
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