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Geister-Canyon

Geister-Canyon

Titel: Geister-Canyon
Autoren: Ben Nevis
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standen auf und besahen sich den Tatort. Das Glas war unversehrt. Der Dieb musste den Code geknackt haben.
    Â»Wer außer Ihnen kannte den Code?«, fragte Justus.
    Â»Den wusste nur ich«, antwortete O’Sullivan. »Natürlich habe ich oft Besuch, und ich habe vielleicht nicht immer darauf geachtet, ob man mir über die Schulter sah, wenn ich mein Schmuckstück gezeigt habe. Was aber viel schlimmer ist …« Er unterbrach sich und blickte aus dem Fenster, als würde er dort die Fortsetzung seines Satzes finden können. Draußen hatte der Diener die Rasensprenger angestellt. Eigentlich war es dafür noch zu früh am Tag, fand Justus.
    Â»Ja?«, versuchte er O’Sullivan auf die Sprünge zu helfen.
    Â»Ã„h, ich bin mir nicht sicher, ob ich den Code am Abend zuvor überhaupt aktiviert habe.« O’Sullivan zog scharf die Luft ein. »Wenn nie etwas passiert, wird man nachlässig …«
    Â»Diese Möglichkeit dürfte der Versicherung nicht gefallen«, sagte Justus nachdenklich. »Die Diener des Herrn ist doch versichert?«
    O’Sullivan nickte.
    Â»Darum haben Sie also uns beauftragt und nicht die Polizei verständigt.«
    Â»Ja … nein, eigentlich nicht. Ich schlage vor, dass wir uns erst einmal wieder setzen. Besprechen wir alles in Ruhe.«
    Â»Ist es eigentlich leicht, auf Ihr Grundstück und in Ihr Haus zu gelangen?«, fragte Bob, nachdem sie wieder Platz genommen hatten und O’Sullivan Getränke nachgeschenkt hatte.
    Â»Mein Sicherheitssystem ist sehr zuverlässig. Ihr könnt es euch nachher ansehen. Aber erst wollte ich euch das hier zeigen!« O’Sullivan zog eine grüne Mappe hervor, die bisher unbeachtet auf einem Beistelltisch gelegen hatte. Sie enthielt nur ein einziges Blatt, das zum Schutz in eine Plastikfolie gelegt worden war. Vorsichtig nahm er es heraus. »Das Schreiben des Entführers«, sagte er. »Paul fand es gestern früh im Briefkasten.«
    Neugierig beugten sich die drei ??? über das Papier, das O’Sullivan vor sie auf den Glastisch gelegt hatte. Der Text war mit der Hand geschrieben, aber der Täter hatte einen dicken Filzstift benutzt und Druckbuchstaben gewählt, um die Auffälligkeiten seiner Schrift zu verbergen. Der Text war knapp und unmissverständlich:
    Â 
    1 MIO DOLLAR
    UNREGISTRIERTE, SAUBERE SCHEINE
    DANN GEIGE ZURÜCK
    KEINE POLIZEI
    NUR EIN BOTE:
    EIN KIND
    SAMSTAGNACHMITTAG
    ORT RÜCKSEITE
    SONST DIENER DES HERRN KAPUTT!
    Â 
    Â»Darf ich?«, fragte Justus und griff nach dem Papier.
    O’Sullivan nickte, und Justus las sich den Text noch einmal durch. Dann drehte er das Blatt um. Auf seiner Rückseite befand sich ein Computerausdruck von drei Fotos. Die Gesamtansicht eines Canyons. Dann ein Bild, auf dem eine Straße zu sehen war, die aus einem Tunnel kam. Im Hintergrund Felsen und Berge. Schließlich ein steiniger Hang, an dessen Oberkante sich vier unterschiedlich große Felsblöcke befanden.
    Â»An einem der Felsen ist eine Stelle mit einem Kreuz markiert«, sagte Justus. »Hier!«
    Â»Das ist alles, was es an Hinweisen auf den Übergabeort gibt?«, fragte Bob. »Wo soll das sein?«
    Â»Ich habe keine Ahnung«, sagte O’Sullivan verzweifelt.
    Stirnrunzelnd studierte Justus die Fotos. Peter ergriff das Wort. »Mr O’Sullivan. Ich weiß nicht, welcher Ruf uns vorauseilt. Aber zaubern, Mr O’Sullivan, zaubern können wir nicht! Heute ist Freitag. Bereits morgen Nachmittag will der Täter das Geld. Das sind noch 24 Stunden. Wie sollen wir bis dahin den Erpresser ermitteln und die Geige retten, ohne auch nur die geringste Spur zu haben? Das ist doch ein Ding der Unmöglichkeit!«
    Â»Da gebe ich dir Recht«, sagte O’Sullivan.
    Die drei ??? sahen ihn überrascht an. Was sollte wohl sonst ihr Auftrag sein?
    Â»Der Täter ist mir egal«, begann O’Sullivan bedächtig. »Das hat noch Zeit. Ich möchte … vor allem … die Geige!«
    Â»Die Geige? Aber dazu brauchen wir doch den Dieb!«, fuhr Peter auf.
    Â»Oder eine Million Dollar«, sagte Justus leise.
    Bobs Blick wechselte von Justus zu O’Sullivan. »Sie wollen doch wohl nicht … auf den Deal eingehen?«
    O’Sullivan räusperte sich umständlich. »Doch, Bob. Das Geld ist mir egal. Ich bin wohlhabend genug. Aber meine Diener des Herrn ist einzigartig. Sie ist … der Mittelpunkt
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