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Geister-Canyon

Geister-Canyon

Titel: Geister-Canyon
Autoren: Ben Nevis
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Fahrer ausstieg und die Tür zum Fond des Wagens öffnete. »Oh, ihr seid zu dritt …«
    Â»Anders wollten es die Herrschaften leider nicht, Mr O’Sullivan«, antwortete Hendry. »Ich dachte mir, ich bringe besser alle drei als gar keinen.«
    Â»Ist schon gut, Paul. Danke. – Also, ihr Detektive, ich bin Frank O’Sullivan. Am besten, ihr kommt erst einmal herein! Folgt mir einfach!« Mit eiligen Schritten durchmaß der vielleicht fünfzigjährige Mann den großzügigen Empfangsraum und steuerte auf eine dem Eingang gegenüberliegende Tür zu. »Meine Bibliothek«, sagte er und winkte die drei Detektive hinein.
    Neugierig betraten Justus, Peter und Bob das Zimmer. Sie hatten immer noch nicht den geringsten Hinweis bekommen, worum es eigentlich ging. Aber es war offensichtlich, dass Mr O’Sullivan gehörig unter Druck stand. Er verlor kein weiteres Wort über die Bibliothek, in die er bestimmt lange hätte einführen können: War sie doch voll von interessant aussehenden Büchern, Filmrollen, Videos und CDs. Vor allem aber fielen den drei Detektiven die vielen Musikinstrumente auf, die zwischen den eleganten Regalen an den Wänden angebracht waren. Der Produzent wies auf ein geschmackvolles Sitzarrangement. »Bitte! Und greift zu, wenn ihr etwas trinken wollt!«
    Auf einem gläsernen Beistelltisch standen Wasser und Säfte. O’Sullivan wartete ab, bis seine Gäste saßen, dann rückte auch er sich einen Sessel heran.
    Â»Schön, dass es so schnell geklappt hat!« Er holte tief Luft und lehnte sich zurück. Seine perfekt gezeichneten Gesichtszüge entspannten sich etwas, und es wirkte, als fiele eine Last von ihm ab. Justus überlegte, ob sich der Produzent wohl hatte liften lassen, so straff saß die Haut. Immerhin verlieh ihm eine kleine Narbe an seinem linken Mundwinkel eine persönliche Note.
    Â»Ihr also seid die drei ???«, sagte O’Sullivan und blickte sie der Reihe nach an. »Hin und wieder habe ich von euren Erfolgen in der Zeitung gelesen!«
    Justus nickte und zog wie aufs Stichwort eine ihrer Visitenkarten hervor.
    O’Sullivan nahm sie entgegen und las:
    Â 

    Â 
    Â»Gut. Ich glaube, ich muss mich bei euch entschuldigen. Dafür, dass ich nur Justus sprechen wollte, weil von meinem kleinen Geheimnis möglichst wenige Menschen wissen sollten. Aber ich sehe nun, dass ich euch nur im …« – er lächelte – »… im Dreierpack bekommen kann. Ich hoffe sehr, dass ihr auch schweigen könnt!«
    Â»Das Schweigenkönnen gehört in unserem Geschäft zu den Grundvoraussetzungen, um Erfolg zu haben«, erklärte Justus. »Sie können uns absolut vertrauen, Mr O’Sullivan. Doch nun ist es langsam an der Zeit, dass Sie uns den Grund dieser spontanen Einladung mitteilen!«
    Â»Natürlich.« Der Filmproduzent beugte sich vor. Einen Moment lang suchte er nach Worten. »Ich habe so auf euch gewartet«, sagte er dann. »Jetzt, wo ihr da seid, weiß ich plötzlich nicht mehr, wie ich beginnen soll … Ich brauche eure Hilfe. Denn mein wertvollstes Stück, meine geliebte Guarneri, ist entführt worden!«

Der Brief
    Â»Ihre geliebte Guarneri – geht es um Ihre Tochter?«, fragte Peter nach, doch zu seiner Überraschung beantwortete nicht O’Sullivan, sondern Justus seine Frage.
    Â»Es handelt sich vermutlich um eine spezielle Geige«, sagte der Erste Detektiv. »Ein äußerst seltenes Instrument, dessen Wert sich nur in einer sehr hohen Summe beziffern lässt.«
    Mr O’Sullivan sah Justus beeindruckt an. »Ich wusste doch, warum ich dich hergebeten habe«, sagte er dann. »Du bist einfach …«
    Â»Nein, nicht … genial«, wehrte Justus bescheiden ab. »Dieser Zusammenhang war nicht sonderlich schwer herzustellen. Zum einen sind mir die zahlreichen Instrumente aufgefallen, mit denen Sie Ihre Bibliothek geschmückt haben. Das gab mir den Hinweis, dass sich der Name Guarneri wirklich auf eine Geige bezieht und nicht einfach eine zufällige Namensgleichheit zu Grunde liegt. Ein Instrument von Giuseppe Guarneri hat mitunter noch mehr Wert als eine der bekannteren Stradivari-Geigen. In einem unserer früheren Fälle hatten wir einmal die große Ehre, eine Stradivari vor der Zerstörung zu retten.«
    Â»Genauer gesagt war es Jelena, denn ohne ihren hilfreichen Einsatz wäre die
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