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Das Geheimnis der rotgelben Spinne

Das Geheimnis der rotgelben Spinne

Titel: Das Geheimnis der rotgelben Spinne
Autoren: Enid Blyton
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Die gute und die schlechte Nachricht

    „Ein Brief von Mutti? So kurz vor den Ferien? Das kann nichts Gutes bedeuten!“
    Tina schloss geräuschvoll die Zimmertür hinter sich und warf sich aufs Bett. Misstrauisch drehte sie den Brief hin und her und wagte nicht ihn zu öffnen. Ihre Freundin Tini, mit der sie das Zimmer hier im Internat Bergheim teilte, kam neugierig herüber und setzte sich neben sie.
    „Warum? Vielleicht will sie dich nur an etwas erinnern, was du keinesfalls vergessen sollst. Irgendeine Bescheinigung. Oder du sollst...“
    „Nein, nein!“, unterbrach Tina sie heftig. „Ich fühle das. Da ist was faul. Oberfaul!“
    „Du spinnst. Nun mach schon auf. Wetten, dass es sich um etwas ganz Harmloses handelt?“
    „Wetten, dass nicht? Um eine Tafel Schokolade — Vollmilch-Nuss?“
    „Okay. Eine Vollmilch-Nuss.“
    Tina riss hastig den Umschlag auf. Ein langer Brief steckte darin, außerdem ein weiterer Umschlag mit einer kleinen Wanderkarte, einem Ferienprospekt, drei Fahrkarten und einem Fahrplan.
    „Was soll denn das? Willkommen in Schwarzbachbruck — unvergessliche Bergferien in der Einsamkeit des Schwarzbachtals. Zwölfhundert Meter Höhe. Will sie da nun mit uns hinfahren? Sie hat uns doch eine Fahrt nach Verona versprochen...“
    „Nun lies doch erst mal den Brief!“, beschwichtigte Tini sie.
    „Also schön!“ Tina seufzte tief. „Am besten, ich lese ihn gleich laut vor:

    Liebe Tina!
    Es kommt mal wieder alles anders, als wir es uns ausgedacht haben. Hoffentlich seid ihr nicht zu enttäuscht, wenn ich euch sage, dass aus unserem geplanten Ausflug nach Verona nichts wird. Vati rief mich an, um mir zu sagen, dass er eingeladen worden ist in London auf einem Kongress einen Vortrag zu halten. Er hat nur gesagt, dass er sich freuen würde, wenn ich ihn dort treffen und ein paar Tage mit ihm verbringen könnte. Der Kongress verspricht eine hochinteressante Sache zu werden, mit einem reichhaltigen Rahmenprogramm speziell für die mitreisenden Ehefrauen. Ihr werdet verstehen, dass Vati mich nicht lange zu bitten brauchte! Wir haben dann über euch gesprochen und darüber, wie enttäuscht ihr über die ausgefallene Reise sein werdet. Aber auch daran hatte er schon gedacht und sich etwas für euch einfallen lassen, das euch sicher Spaß macht. Ein Freund von ihm besitzt eine kleine Berghütte im Schwarzbachtal in den Alpen, ganz nah an der Grenze. Um diese Hütte hat er sich seit drei Jahren nicht mehr kümmern können, da er wie Vati als Ingenieur ständig an Bauprojekten in Übersee beteiligt ist. Dieser Freund — Dr. Kerner heißt er — hat uns angeboten euch die Ferien auf seiner Hütte verbringen zu lassen. Das hätte für ihn den Vorteil, dass mal wieder einer dort nach dem Rechten sieht, gründlich durchlüftet, ein wenig Ordnung schafft und kontrolliert, ob Schnee und Sturm vielleicht irgendwelche Schäden verursacht haben. Man soll wunderschöne Wanderungen von dort aus machen können. Im Dorf gibt es ein kleines Schwimmbad und in der Nähe ein großes Freilichtmuseum. Ich könnte mir vorstellen, dass ihr eure Ferien dort oben sehr genießt, ich weiß doch, wie gerne ihr euch in ein neues Abenteuer stürzt und wie froh ihr seid, wenn ihr euer eigener Herr sein dürft!“
    Tini lachte.
    „Ich weiß nicht, wie du da lachen kannst!“, maulte Tina. „Unser eigener Herr sein! Unsere Ferien auf abenteuerliche Weise genießen! Mit Speck fängt man Mäuse! Überleg doch mal: Statt im sonnigen Italien das bunte Leben auf den Gassen und Plätzen Veronas zu erleben, sitzen wir mutterseelenallein in einer verkommenen Bruchbude, müssen uns halb totarbeiten um dort Ordnung zu schaffen und regnen wird es sicher auch noch die ganze Zeit!“
    „Unsinn! Das wäre das erste Mal, dass wir nichts aus unseren Ferien machen. Uns fällt schon etwas ein. Nun lies erst mal weiter.“
    „Also gut. ,Ich habe euch Geld auf das Schulkonto überwiesen und im Sekretariat Bescheid gegeben, dass man es euch auszahlt und euch Gelegenheit gibt die nötigen Sachen für die Reise zu besorgen. Vor allem werdet ihr feste Bergstiefel brauchen und einen guten Regenschutz...’“
    „Siehst du! Sie rechnet selber damit, dass es pausenlos regnen wird! Aber Bergstiefel kaufen ist nicht schlecht. Wollte ich schon immer mal haben“, bemerkte Tina, schon etwas versöhnt. „Weiter: ,Den Schlüssel für die Hütte bekommt ihr auf der Polizeiwache in Schwarzbachbruck bei Herrn Polizeiwachtmeister Dinkelmayer . Er weiß
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