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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx
Autoren: Marco Bunte
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fünfundzwanzig Jahren dazu entschlossen hatte, nicht in die freie Wirtschaft zu gehen und als Spezialist für internationale Beziehungen zu arbeiten, sondern in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, begann sich sein Leben schlagartig zu ändern. Frank Howell ließ die erfahrensten Mitglieder der SACS zusammenkommen und anschließend wurde Hendricks intensiv unterwiesen. Er belegte Tauchkurse, erlernte das Fliegen von Helikoptern, verbrachte Monate auf dem Schießstand und beim Sparring, mauserte sich ebenso zum Nahkampfexperten wie auch zum präzisen Schützen und wurde im Bombenbau und aggressivem Fahren unterrichtet.
    Am Ende dieser zwei Trainingsjahre konnte Hendricks auf einen umfangreichen Wissensschatz zurückgreifen, jedoch ohne Praxiserfahrung. Dies war der Grund, weshalb Howell seinen Sohn zur Abteilung Mittel- und Südamerika versetzte. Er sollte Erfahrung sammeln, ehe er die Firma übernahm. Denn anders als beispielsweise bei Industriebetrieben, wurde der Chef der Firma nicht nach irgendwelchen Abschlüssen und Zusatzausbildungen ausgewählt, sondern nach praktischer Erfahrung. Howell hatte dieses Prinzip fest in die internen Richtlinien der South African Consulting Service integriert und sorgte dafür, dass Hendricks genug Erfahrung sammelte, ehe er den Posten des Chefs der SACS übernehmen würde.
    „Du musst wieder los?“, fragte die vertraute Stimme Sanchez' plötzlich von der Eingangstür aus und riss Hendricks damit aus seinen Gedanken. Er sah von seiner Tasche auf.
    „Ja. Dad schickt mich zusammen mit zwei Leuten in den Kongo, wir sollen einen Priester samt Krankenschwestern und Arzt retten, der an der Grenze zu Tansania Flüchtlinge versorgt.“ Er trug die Tasche bis zur Tür, ließ sie zu Boden fallen und umarmte Sanchez. „Ich bin bald wieder da, die ganze Sache wird nicht lange dauern.“
    „Wollen's hoffen.“ Sie küsste ihren Freund auf die Wange. „Pass auf dich auf und lass' dich nicht erschießen.“„Hatte ich nicht vor.“ Hendricks strich Nadia einige Strähnen aus dem Gesicht. „Ich passe doch immer auf mich auf. Und bald wird es eh ruhiger werden. Dad hat mir den Posten direkt unter ihm gegeben, dies wird quasi die letzte Außenmission.“
    Das feingeschnittene Gesicht Sanchez' strahlte bei dieser guten Nachricht und Hendricks schob sich an ihr vorbei, ehe sie noch ihre umfangreichen Waffen einer Frau einsetzte, um ihn aufzuhalten.
    Auf dem Weg hinunter in das erste Kellergeschoss passierte Hendricks einen von vielen Fitnessräumen, in dem Walter Magope gerade einige Klimmzüge absolvierte. Wie für diesen Geldschrank von Mann üblich, vollführte er jeweils vier Stück mit je dem linken, beziehungsweise dem rechten Arm. Anschließend folgten rund zwanzig Klimmzüge mit beiden Armen.
    „Walter“, sagte Hendricks. „Wir müssen los, noch bei der Waffenkammer vorbeisehen.“
    „Geh schon mal vor, ich komme nach“, erwiderte Mangope, der sich mit seinem designierten Chef auf das „Du“ geeinigt hatte, da Mangope Hendricks teilweise mit ausgebildet hatte.
    „Wie du meinst.“ Hendricks eilte weiter die Treppenstufen hinunter und erreichte die dezente Panzertür, die hinunter in den Keller führte. Er tippte einen Code ein, und mit einem leisen Zischen öffnete sich die Tür, welche von außen mit Holz verkleidet worden war, damit sie nicht zu sehr auffiel.
    Hendricks rauschte die grauen Betonstufen hinunter und betrat einen ca. fünfzig Quadratmeter großen Raum, an dessen Wänden diverse Waffen untergebracht waren. Munition befand sich in kleineren Räumen, die vom Hauptraum abzweigten.
    Er holte eine lange, flache Waffentasche aus einem Nebenraum und stellte sie auf einen der Stahltische. Dann schnappte er sich eine modifizierte AMD-65, ein Derivat der AK-47, etwa zwei Dutzend Ersatzmagazine, eine Glock mit braunem Griffstück und schlussendlich einen modernen Compoundbogen, der dank seines Seilzugsystems nicht nur den Schützen entlastete, sondern auch den Pfeil signifikant beschleunigte. Hendricks war ein ausgezeichneter Bogenschütze, war dies doch schließlich die Sportart, die er seit frühesten Tagen ausgeübt hatte. Sein Vater hatte ihn auf die beeindruckenden Möglichkeiten eines Bogens fernab vom Schützenplatz hingewiesen und berichtet, dass er einige Männer kannte, die in ihrer Zeit bei südafrikanischen Sondereinheiten bei Infiltrationen Compoundbögen verwendet hatten.
    Hendricks trug die Tasche hinauf ins Erdgeschoss und traf dort auf Suzanna Tinto,
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