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Geheimnisvolle Beruehrung

Geheimnisvolle Beruehrung

Titel: Geheimnisvolle Beruehrung
Autoren: Nalini Singh
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anzubieten.
    Blutiger Schaum stand dem Anführer der Makellosen Medialen vor dem Mund, seine Stimme war nur noch ein Flüstern, als die blutverschmierten Finger sich um Kalebs Hand verkrampften. »Die Medialen sind zur Herrschaft geboren. Wenn das alles vorbei ist, sind wir die einzig Mächtigen.« Ein letzter rasselnder Atemzug, dann starrten die leeren Augen ins Nichts.
    Andrea Vasquez war tot, und mit ihm starb sein Traum von einer Welt in den Händen von Medialen.
    Kaleb schloss ihm die Augen, stand auf und zog Sahara an sich. »Diese Schlacht haben wir gewonnen, doch nun kommt ein härterer Kampf: Wir müssen eine Gesellschaft neu aufbauen, die so grundlegend zerstört ist, dass sie sich gegenseitig selbst zerfleischt.«
    »Wofür du am Leben bleiben musst«, war die wütende Antwort. »Das kugelsichere Material hat alles abgehalten?« Sie starrte auf sein Bein.
    Sahara war die Einzige, der er Rede und Antwort stand. »Das war ein späterer Schuss.«
    Sie fuhr herum, als der Erste des Teams erschien. »Judd kann –«
    »Nein.« Kaleb teleportierte sie beide zu einem privaten Krankenhaus, dessen Angestellte es nicht wagen würden, ihn zu verraten, nicht nur, weil er sie sehr gut bezahlte, sondern auch, weil sich ein Verrat schon wegen der schmerzhaften Strafe dafür nicht lohnte.
    Sahara schlug ihre Kapuze zurück und gab den Ärzten Befehle.
Halt still,
knurrte sie telepathisch, als die Oberärztin zum Scanner griff.
    Kaleb gehorchte.
    »Eine Gewehrkugel. Sie steckt noch fest.« Die M-Mediale legte den Scanner beiseite und griff nach einem Skalpell. »Vielleicht möchten Sie lieber die Schmerzrezeptoren ausschalten?«
    Kaleb hatte das bereits getan, als er angeschossen worden war. »Machen Sie schon.«
    Die M-Mediale arbeitete effizient, sie war nicht umsonst Kalebs Angestellte. Sahara wollte Kaleb das Haar aus der Stirn streichen, ließ die Hand aber mit einem Blick auf die Ärztin wieder fallen.
Tut mir leid.
    Macht nichts. Hier besteht keine Gefahr.
    Sei still.
Sie verschränkte die Arme und sah schweigend und aufmerksam zu, wie die Ärztin die Kugel auf ein Tablett fallen ließ und ein anderes Instrument nahm, um den Heilungsprozess zu beschleunigen.
    »Die Behandlung ist beendet«, sagte sie kurze Zeit später. »Die Stelle könnte noch empfindlich sein, aber das dürfte nicht mehr als einen Tag anhalten.« Sie legte das Instrument aus der Hand. »Haben Sie noch mehr Verletzungen?«
    »Scannen Sie den linken Oberarm.« Vielleicht hatte ihn die abgeprallte Kugel doch verletzt, ohne dass er es bemerkt hatte.
    »Weder Risse noch Brüche«, sagte die M-Mediale nach der Untersuchung. »Aber reichlich blaue Flecke. Ich kann etwas dagegen tun.«
    »Nein, schon in Ordnung.« Kaleb spürte fast nichts und wollte mit Sahara so schnell wie möglich allein sein.
    »Sehr wohl, Sir.« Die Ärztin zog die Handschuhe aus, legte sie auf das Tablett und ging aus dem Zimmer.
    Sahara sah immer noch finster drein und wollte offensichtlich nicht mit ihm reden, deshalb teleportierte er mit ihr in ihr gemeinsames Schlafzimmer in dem Haus am Rande von Moskau. Das zerrissene und dreckige Sweatshirt hatte er bereits in dieselbe Müllverbrennungsanlage transportiert, wie das blutige Tablett aus dem Krankenhaus. Nun riss er sich das langärmlige kugelsichere Shirt vom Leib, streifte Stiefel und Strümpfe ab.
    Wortlos griff Sahara nach seinem Arm, um sich die Stelle anzusehen, wo die erste Kugel ihn gestreift hatte. Die Haut färbte sich schon dunkel, war aber sonst unversehrt. Sahara sagte immer noch nichts, doch sie schob das Hosenbein dort zur Seite, wo die Ärztin den Stoff aufgeschnitten hatte, um die Wunde zu versorgen.
    Leicht wie Luft tanzten ihre Finger über die Stelle. »Tut das weh?«
    Es löste eigenartige Gefühle in ihm aus, dass sie endlich wieder mit ihm sprach. »Nein. Die Verletzung ist nicht schlimm.«
    Der Blick war mörderisch … doch ihre Unterlippe zitterte.
    Nun begriff er, dass sie Angst gehabt hatte. »Es tut mir leid.«
    Sie schluckte und stellte sich auf die Zehenspitzen, um die Arme um seinen Hals zu legen. Er beugte sich vor, damit sie es leichter hatte, und drückte sie fest an sich. »Es tut mir leid«, sagte er noch einmal, denn er erinnerte sich gut, wie es für ihn gewesen war, sie zu verlieren und wusste, dass sie dieselben Ängste durchlitt.
    »Wenn er die Arterie getroffen hätte, wärst du tot.« Ihre Stimme zitterte, er spürte Tränen auf seiner Brust. »Nur ein paar Zentimeter weiter
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