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Geheimnis um einen Wohnwagen

Geheimnis um einen Wohnwagen

Titel: Geheimnis um einen Wohnwagen
Autoren: Enid Blyton
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Lippen und unter der Nase eine schmale gebogene Narbe.
    „Die Narbe wird er verstecken müssen”, sagte Dicki.
    „Also trägt er wahrscheinlich einen falschen Schnurrbart, bis ihm ein echter gewachsen ist. Vielleicht klebt er sich auch einen Bart an, um sein fliehendes Kinn zu verbergen”
    „Und seine Haare könnte er ondulieren lassen oder ganz kurz schneiden, so daß es aussieht, als hätte er eine Glatze”, fiel Rolf ein.
    „Wenn er sich so verändern kann, nützen uns die Fotografien überhaupt nichts”, meinte Gina.
    „Seht mal, seine Hände sind sehr knotig”, sagte Flipp.
    „Knotige Hände haben viele Menschen”, erwiderte Betti.
    „Unser Gärtner hat auch knotige Hände.”
    „Hat der Mann besondere Liebhabereien?” fragte Gina.
    „Er soll ein großer Katzenfreund sein”, antwortete Dicki.
    „Und hier steht noch etwas, was ich bisher übersehen habe. Er interessiert sich für Insekten. Aha!”
    „Was meinst du mit deinem ,aha!’?” fragte Flipp.
    „Er interessiert sich für Insekten und soll sich in Peterswalde aufhalten. Fällt euch nichts daran auf?”
    „Ach, du meinst die Tagung der Koleopterologen!” rief Rolf. „Glaubst du etwa, er wird die Vorträge im Rathaus besuchen, während die Polizei ihn anderswo sucht?”
    „Das klingt zwar unwahrscheinlich, aber wir dürfen keine Möglichkeit außer acht lassen. Eine Versammlung von Käferliebhabern wäre nicht das schlechteste Versteck. Vielleicht setzt er sich eine Brille mit dicken Gläsern auf, um seine Augen dahinter zu verbergen …”
    „Und bekleidet sich mit einem dicken Mantel, einem Wollschal und einem altmodischen Hut, wie Herr Schelle sie trägt”, fiel Betti ein. „Als ich Herrn Schelle auf dem Bahnhof sah, dachte ich zuerst, er hätte sich maskiert und sich Schnurrbart und Bart angeklebt.”
    Dicki faltete die Beschreibung des Verbrechers wieder zusammen und steckte sie in die Tasche. „Unsere Aufgabe ist nicht leicht. Wegda sucht ja ebenfalls nach dem Kerl. Wir müssen aufpassen, daß er uns nicht zuvorkommt.”
    „Wie groß ist denn der Mann?” fragte Gina.
    „Mittlere Größe. Aber er kann sich größer machen, indem er hohe Absätze trägt, oder kleiner, indem er gebückt geht. Direktor Jenks sagt, er wäre ein Meister im Maskieren.”
    „Eulalie darf aber nichts von dem Geheimnis erfahren”, sagte Betti.
    „Leider hat sie mein Telefongespräch mit Gina belauscht. Das sieht ihr so recht ähnlich. Schon vorher plagte sie mich mit neugierigen Fragen, was Direktor Jenks von mir wollte.”
    „Wo sollen wir den geflüchteten Mann denn suchen?” fragte Rolf.
    Dicki überlegte ein wenig und antwortete dann: „In ein Hotel oder eine Pension wird er sicherlich nicht gehen, weil die Polizei ihn dann zu leicht finden kann. Ich denke, er wird in einer Ansammlung von vielen Menschen unterzutauchen versuchen. Es gibt also zwei Plätze, wo wir ihn zuerst suchen müssen.”
    „Einer ist natürlich der Jahrmarkt”, sagte Betti. „Aber der andere?”
    „Die Tagung der Koleopterologen.”
    „Aber wir können doch nicht zu den Vorträgen im Rathaus’ gehen”, wandte Gina ein.
    „Doch, Herr Schelle will mir Eintrittskarten für alle Veranstaltungen geben”, erwiderte Dicki. „Wir können also sehr gut hingehen.”
    „Dazu habe ich gar keine Lust. Wenn ich daran denke, daß da überall Käfer ’rumkriechen …”
    „Da kriechen doch keine Käfer herum!” rief Rolf lachend.
    „Wenn überhaupt welche gezeigt werden, sind sie tot und in Glaskästen, nicht wahr, Dicki?”
    „Ja, natürlich. Wahrscheinlich werden überhaupt nur lange Reden gehalten, und nachher unterhalten sich die Koleopterologen vielleicht noch miteinander. Für uns wird das bestimmt sehr langweilig sein.”
    „Ich habe jedenfalls keine Lust hinzugehen”, sagte Gina noch einmal. „Viel lieber würde ich auf den Jahrmarkt gehen.”
    „Dorthin werden wir alle zusammen gehen, und zwar heute nachmittag”, erwiderte Dicki. „Der Käferkongreß beginnt ja sowieso erst morgen. Und auf dem Jahrmarkt haben wir außerdem noch unsern Spaß.”
    „Aber was machen wir mit Eulalie?” fragte Betti. „Müssen wir sie mitnehmen?”
    Dicki saufzte. „Ja, das wird sich nicht vermeiden lassen. Mutter erwartet bestimmt, daß ich sie mitnehme. Und Eulalie würde ein fürchterliches Gezeter erheben, wenn ich ohne sie ginge.”
    „Wir werden uns abwechselnd mit ihr beschäftigen”, sagte Rolf hilfsbereit. „Falls du auf dem Jahrmarkt jemand siehst, den
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