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Geheimnis um einen Wohnwagen

Geheimnis um einen Wohnwagen

Titel: Geheimnis um einen Wohnwagen
Autoren: Enid Blyton
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abend mit mir über Land laufen müssen, sonst wirst du zu dick.”
    Abends schien Eulalie ganz vergessen zu haben, daß sie gekränkt gewesen war. Nach dem Essen schlug sie Dicki vor, mit ihr Schach zu spielen.
    Er schüttelte bedauernd den Kopf. „Ich würde dich sehr gern beim Schachspiel schlagen, Eulalie, aber …”
    „Du mich schlagen?” rief Eulalie. „Ich bin die beste Schachspielerin von meiner Schule.”
    „Wie sonderbar – ich bin bei uns auch der beste Spieler”, entgegnete Dicki. „Aber ich fürchte, ich habe heute zu viel gegessen. Ich muß noch eine Stunde laufen.”
    „Jetzt in der Dunkelheit?” rief seine Mutter. „Ich finde, du übertreibst den Sport.”
    Dicki fand das eigentlich auch. Aber der Gedanke an eine langweilige Schachpartie mit Eulalie trieb ihn aus dem Haus. Mißvergnügt zog er sich um und lief bald danach, von Purzel begleitet, an dem stillen Fluß entlang. Was für ein Leben!

Unerwarteter Besuch
    Als Herr Grimm am Ostermontag gemütlich frühstückte, fuhr ein großes schwarzes Auto vor seinem Haus vor. Er hatte gerade den Mund geöffnet, um sein drittes Setzei zu verzehren, und riß ihn nun vor Staunen noch weiter auf. Der Polizeidirektor! Was wollte der schon am frühen Morgen? Hastig knöpfte Herr Grimm seine Uniformjacke zu, lief hinaus, um sich die Haare zu kämmen, und rief seiner Aufwärterin in der Küche zu: „Frau Mickel, führen Sie den Besuch ins Dienstzimmer.”
    In diesem Augenblick klingelte es auch schon. Frau Mickel lief zur Haustür und öffnete sie.
    Draußen stand ein großer Polizeioffizier und fragte nach Herrn Grimm. Es war Direktor Jenks. Frau Mickel führte ihn ins Dienstzimmer. Gleich danach kam auch Herr Grimm herein.
    „Guten Morgen, Herr Direktor!” grüßte er. „Was für ein unerwarteter Besuch!”
    Der Direktor hielt sich nicht lange mit Vorreden auf, sondern kam sogleich zur Sache. „In Ihrem Bezirk soll sich ein entsprungener Häftling aufhalten, Grimm – ein recht gefährlicher Bursche, der sich gut zu maskieren versteht. Er wird sich vielleicht unter die Leute vom Jahrmarkt mischen, der heute in Peterswalde beginnt. Halten Sie die Augen offen und berichten Sie mir sofort, wenn Ihnen jemand auffällt, der der Gesuchte sein könnte. Dann schicke ich ein paar Leute her, die ihn beobachten werden.”
    „Jawohl, Herr Direktor.” Herr Grimm kam sich sofort sehr wichtig vor. „Ob es ratsam wäre, wenn ich den Jahrmarkt in einer Verkleidung aufsuchte? Ich habe ja kürzlich einen Kursus im Maskieren durchgemacht.”
    Der Direktor musterte Herrn Grimm und wiegte bedenklich den Kopf. „Hm. Sie können es ja versuchen. Schade nur, daß Sie so dick sind. Das macht Sie sehr auffällig und läßt sich nicht verbergen.”
    Herr Grimm sah betreten an sich herunter. „Ich könnte versuchen abzunehmen, aber …”
    „Es würde Monate dauern, bis Sie auf eine normale Figur kämen. Hier ist eine Beschreibung des Mannes, den wir suchen.” Der Direktor gab Herrn Grimm ein Blatt Papier, und der Polizist las es aufmerksam.
    „Mittlere Größe”, murmelte er, „scharfer Blick, dünne Lippen, über der Oberlippe eine Narbe, die ein Schnurrbart verdecken könnte, trägt vielleicht einen falschen Bart …”
    Herr Grimm stockte. Ihm war etwas eingefallen.
    „Diesen Mann habe ich gestern gesehen!” rief er und stieß den Direktor vor Aufregung vor die Brust.
    „Wo?” fragte der Direktor.
    „Er war wild und gefährlich”, fuhr Herr Grimm fort. „Stieß mit den Füßen und schlug wie wahnsinnig um sich.
    Und er war stärker als ich; ich konnte ihn nicht festhalten.”
    „Wo war das?” fragte der Direktor ungeduldig, aber Herr Grimm war nicht zu halten. „Seine Augen blickten scharf – scharf wie Dolche, und er hatte einen Schnurrbart, unter dem sich eine Narbe verborgen haben kann. Ja, das muß der Mann gewesen sein!”
    „Grimm!” rief Direktor Jenks. „Hören Sie endlich auf zu schwafeln. Wo haben Sie den Mann gesehen?”
    „Er – Sie werden sich wundern – er befand sich in dem Gar­tenschuppen von Dietrich Kronstein. Ein Mädchen rief mich zu Hilfe. Der kleine Scotchterrier von Dietrich griff den Kerl tap­fer an und muß ihn bis auf den Knochen ins Bein gebissen haben.”
    „Wo war denn Dietrich Kronstein?” fragte der Direktor.
    „Konnte er den Mann nicht fangen?”
    „Wenn jemand den Mann hätte fangen können, dann hätte ich es getan”, antwortete Herr Grimm. „Dietrich tauchte erst auf, als der Kerl schon
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