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Geheimnis um einen Wohnwagen

Geheimnis um einen Wohnwagen

Titel: Geheimnis um einen Wohnwagen
Autoren: Enid Blyton
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eine Pfeife. Hätte ihn leicht in Brand setzen können.”
    „Ein Landstreicher mit einem struppigen Bart?” rief Dicki überrascht. „Wo ist er? Ich werde Purzel auf ihn hetzen.”
    „Der Hund hat ihn schon verfolgt”, erwiderte Herr Grimm. „Er muß die Hosen von dem Kerl völlig zerfetzt haben. Wahrscheinlich hat er ihn auch tüchtig gebissen.”
    „Wir wollen die Sache auf sich beruhen lassen”, sagte Herr Kronstein bestimmt. „Der Mann ist fort, also können wir auch nichts weiter unternehmen.”
    „Daß so etwas am Sonntag passieren kann!” rief Herr Schelle, der ganz blaß aussah. „Nur gut, daß Sie gerade vorbeikamen, Wachtmeister. Hat der Kerl denn etwas gestohlen?”
    „Das wird Dietrich schon feststellen”, sagte Herr Kronstein. „Im übrigen bewahrt er nur Trödel in seinem Schuppen auf.”
    Dicki sagte nichts dazu. Ihm lag gar nichts daran, daß sein Vater wußte, was er im Schuppen aufbewahrte. Da gab es außer den verschiedensten Kleidungsstücken falsche Zähne, falsche Bärte und Augenbrauen, Backenpolster, mit denen man sich das Gesicht dicker machen konnte, und noch andere Mittel zum Maskieren. Herr Kronstein wäre sehr erstaunt gewesen, all das in Dickis Schuppen zu finden.
    „Wir wollen zusammen nachsehen, ob etwas gestohlen worden ist, Dietrich”, schlug Herr Grimm vor, der den Schuppen gern einmal durchstöbert hätte. Er ahnte, daß dort geheimnisvolle Dinge verborgen waren, mit denen Dietrich Kronstein allerlei Unfug trieb.
    Aber Dicki entgegnete: „Lassen Sie nur, das kann ich auch allein machen. Ich möchte Ihre Zeit nicht länger in Anspruch nehmen. Gehen Sie jetzt nach Hause und holen Sie Ihr Nachmittagsschläfchen nach.”
    Der Polizist lief dunkelrot an. „Ich bin im Dienst”, sagte er wütend, „und du kannst froh darüber sein. Wäre ich nicht gerade vorbeigekommen, dann hätte der Kerl dich bestohlen und vielleicht sogar den Schuppen angesteckt.”
    „Ich wette, er hat gar nicht geraucht”, erwiderte Dicki, der ja nur eine kalte Pfeife im Mund gehabt hatte.
    „Wie kannst du so etwas sagen!” rief Eulalie auf gebracht.
    „Wir haben ihn doch gesehen, und nicht du! Er rauchte wie ein Schlot, nicht wahr, Herr Grimm?”
    „Sehr richtig”, stimmte Herr Grimm ihr eifrig zu. „Und der Kerl sah sehr verdächtig aus. Kein Wunder, daß sich der Hund wie wild auf ihn stürzte!”
    „Guter Purzel!” Dicki beugte sich zu seinem Liebling hinunter und streichelte ihn, um sein Lachen zu verbergen. Was für Aufschneider Herr Grimm und Eulalie waren! Leider konnte er ihnen nicht verraten, daß er selber der Landstreicher gewesen war.
    Die anderen waren inzwischen ins Haus gegangen. Dicki überlegte, ob er zu den Hillmanns radeln und ihnen die Landstreicher-Geschichte erzählen sollte, besann sich dann aber anders. Eulalie würde ihm nur folgen, und das wollte er nicht.
    „Komm hinein”, sagte er zu ihr. „Es ist sicher schon Teezeit.”
    Sie gingen zusammen ins Haus. Eulalie erzählte Dicki immer wieder, wie sie zuerst durchs Fenster und dann durchs Schlüsselloch in seinen Schuppen geguckt und den Landstreicher entdeckt hatte, und wie Herr Grimm ihn verfolgte, als er herauskam.
    Schließlich konnte Dicki es nicht länger ertragen und beschloß, sie durch Grobheit zu vertreiben. „Was hattest du eigentlich in meinem Schuppen zu spionieren?” fragte er.
    „Ich habe doch nicht spioniert!” erwiderte sie beleidigt, ging zur Tür hinaus und stapfte in ihr Zimmer hinauf. Erlöst lief Dicki mit Purzel in die Küche, stibitzte ein Stück Kuchen und eine Handvoll Kekse vom Teebrett und rannte zum Schuppen.
    „Eulalie kommt heute bestimmt nicht noch einmal hierher”, sagte er zu Purzel, nachdem er die Tür hinter sich zugeschlossen hatte. „Jetzt kann ich endlich in Ruhe lesen. Was für ein Leben! Den ganzen Tag plagt mich dieses Mädchen; und Wegda taucht auch immer dann auf, wenn man ihn am wenigsten brauchen kann.”
    Er begann zu lesen und aß dabei von dem Kuchen, den er mitgebracht hatte. Erst als er mehr als die Hälfte aufgegessen hatte, fiel ihm ein, daß er abnehmen wollte.
    „Verflixt!” rief er und sah Purzel an, der geduldig auf einen Bissen wartete. „Warum hast du mich nicht daran erinnert, daß ich nicht so viel essen darf? Konntest du mich nicht mit der Pfote kratzen?”
    Sogleich kratzte Purzel ihn winselnd am Bein. „Hier hast du den Rest”, sagte Dicki und gab ihm den Kuchen, den er noch in der Hand hielt. „Aber ich warne dich. Du wirst heute
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