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Geheimnis um einen Wohnwagen

Geheimnis um einen Wohnwagen

Titel: Geheimnis um einen Wohnwagen
Autoren: Enid Blyton
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sie so vernünftig, sich in den bequemen Sessel seiner Mutter zu setzen und ein wenig zu schlummern. Dicki konnte sich allerdings nicht recht vorstellen, daß sie überhaupt jemals schlief. Bestimmt aber schlief sie niemals fest, sondern immer mit einem gespitzten Ohr, so wie Purzel es machte.
    Plötzlich fiel Dicki ein, daß Purzel in seinem Zimmer eingesperrt war. Warum hatte er ihn bloß nicht mitgenommen, als er zur Post ging? Jetzt würde Purzel wahrscheinlich winseln oder sogar bellen und womöglich das ganze Haus aufwecken.
    Purzel hatte eine Zeitlang ruhig in seinem Korb gelegen. Er hatte Dicki fortgehen hören und wartete auf seine Rückkehr. Als Dicki aber nicht zurückkam, ging er zur Tür und begann leise zu winseln. Dann bellte er – nicht sehr laut, denn das ganze Haus roch nach Sonntag, und er wußte, daß man den Sonntagnachmittagsschlaf nicht stören durfte.
    Schließlich kratzte er winselnd an der Tür und bellte einmal laut. Sofort kam jemand die Treppe herauf. Es war Eulalie. Auch sie hatte sehnsüchtig auf Dickis Rückkehr gewartet und wurde nun ungeduldig. Sie fand Dicki sehr nett und bildete sich ein, großen Eindruck auf ihn gemacht zu haben. Er behandelte sie höflich und war niemals frech zu ihr wie andere Jungen.
    Als sie Purzel bellen hörte, ging sie hinauf, um ihn zu beruhigen. Leise klopfte sie an Dickis Tür. Purzel antwortete mit einem freudigen Winseln. Er liebte Eulalie nicht sehr, aber sie konnte ihn aus dem Zimmer lassen. Und dann wollte er Dicki suchen.
    Als sie die Tür öffnete und er hinauslaufen wollte, ergriff Eulalie ihn jedoch am Halsband und sagte streng: „Still, du Bösewicht! Du weckst ja alle aus dem Schlaf.”
    Purzel war sehr erstaunt, daß sie ihn einen Bösewicht nannte, und sah sie fragend an, ob das ihr Ernst wäre. Sie entdeckte seine Leine im Zimmer und machte sie am Halsband fest, was ihm gar nicht paßte.
    „Komm!” flüsterte sie ihm zu. „Wir laufen ein wenig durch den Garten, bis Dietrich zurückkommt.”
    Unter ärgerlichem Jaulen ließ sich Purzel von ihr die Treppe hinunter und in den Garten führen. Dort zerrte er wütend an der Leine, aber sie hielt ihn mit starker Hand fest und ließ ihn nicht frei. Schließlich gelang es ihm jedoch, sie zum Schuppen zu ziehen, wo er Dicki witterte. Bellend sprang er gegen die Tür.
    Dicki wollte ihn schon erfreut hereinlassen, da hörte er, wie Eulalie rief: „Mach doch nicht solchen Lärm, du böser Hund! Die Tür ist zugeschlossen, also ist Dietrich auch nicht im Schuppen. Komm fort von hier.”
    Dicki duckte sich erschrocken in eine Ecke. Nun hatte das schreckliche Mädchen ihn wirklich aufgestöbert – und noch dazu mit Purzels Hilfe. Purzel würde nicht aufhören zu bellen, denn er wußte natürlich, daß Dicki im Schuppen war.
    Freilich wußte Purzel das. Er kratzte bellend an der Tür und knurrte Eulalie sogar an, als sie ihn fortziehen wollte.
    „Da ist niemand drin”, sagte sie immer wieder, aber auf einmal wurde sie unsicher. Vielleicht witterte Purzel einen Fremden, der sich in Dickis Schuppen geschlichen hatte. Sie ging ans Fenster und spähte hinein.
    Als Dicki ihr Gesicht am Fenster sah, drückte er sich noch mehr in die Ecke. „Purzel, ich sehe einen Fuß!” hörte er sie aufgeregt rufen. „Ich glaube, es ist doch jemand drin.”
    Sie guckte durchs Schlüsselloch, und da erblickte sie einen alten Landstreicher mit einer Pfeife im Mund.
    „Was machen Sie da?” rief sie laut. „Kommen Sie sofort heraus, oder ich hetze den Hund auf Sie!”
    Dicki war ratlos. Während er noch überlegte, was er tun sollte, sah Eulalie draußen auf dem Weg einen Polizisten und rief: „Hilfe, Hilfe! Hier versteckt sich ein verdächtiger Mann im Schuppen.”
    Und dann hörte Dicki zu seinem Entsetzen Herrn Grimms Stimme. Was für ein Pech, daß dieser Mensch gerade jetzt an dem Garten vorbeikam!
    Herr Grimm trat durch die kleine Pforte und ging mit großen Schritten auf Eulalie zu. „Was ist denn los?” fragte er.
    „In dem Schuppen sitzt ein Landstreicher und raucht eine Pfeife”, antwortete sie aufgeregt. „Er wird noch den Schuppen in Brand setzen.”
    Herr Grimm rüttelte an der verschlossenen Tür. Dann spähte er durchs Schlüsselloch und entdeckte die verdächtige Gestalt, die in der Ecke hockte. Purzel bellte ihn an und zerrte an seinen Hosen.
    „Halt mir den Hund vom Leib!” schrie der Polizist Eulalie zu. „Und Sie da drin – kommen Sie sofort ’raus! Dies hier ist Privatbesitz.”
    Dicki
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