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Geheimnis um einen Wohnwagen

Geheimnis um einen Wohnwagen

Titel: Geheimnis um einen Wohnwagen
Autoren: Enid Blyton
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Deine Vorstellung war sehr dramatisch. Aber hättest du mir deine Entdeckung nicht auch in aller Ruhe mitteilen können?”
    „Nein, das konnte ich nicht. Ich habe sie ja eben erst gemacht. Auf einmal ging es wie ein Blitz durch mein Gehirn. Können Sie zu uns nach Hause kommen? Dann werde ich Ihnen ausführlich berichten.”
    „Schön, ich komme. Den guten Grimm hast du mit deiner Demaskierung völlig aus der Fassung gebracht. Ich dachte, er würde in Ohnmacht fallen.”
    „Armer Wegda!” sagte Betti mitleidig. „Nun sind wir ihm doch wieder zuvorgekommen.”
    „Da kommt Eulalie mit Purzel!” rief Dicki. „Und meine Eltern sind auch da. Hoffentlich haben sie sich nicht zu sehr erschreckt, als sie hörten, daß ich in einem Wohnwagen eingeschlossen bin.”
    „Dietrich, was ist denn eigentlich los?” fragte Herr Kronstein besorgt, während Dickis Mutter ihn schweigend umarmte. „Eulalie hat uns erzählt – – Ach, guten Morgen, Direktor Jenks. Was ist denn nur geschehen?”
    „Ich tappe fast ebenso im Dunkeln wie Sie”, antwortete der Direktor. „Könnten wir zu Ihnen fahren? Ich möchte Dietrich gern einiges fragen.”
    „Ja, kommen Sie zu uns”, sagte Frau Kronstein lebhaft.
    „Dann frühstücken wir alle zusammen.”
    „Können Sie uns denn alle in Ihrem Wagen mitnehmen?”
    „Wir haben unsere Räder hier und kommen nach”, sagte Rolf.
    Dicki stieg mit seinen Eltern, Direktor Jenks und Eulalie ins Auto. Das Auto fuhr ab, und die anderen Spürnasen sausten hinter ihm her.

Ein Ohr und eine Katze
    Johanna war sehr erstaunt, daß so viele Gäste zum Frühstück kamen. Eilig begann sie Eier und Speck zu braten, Toast zu rösten und Kaffee zu kochen.
    Eulalie zog Dicki beiseite und sagte verlegen: „Es tut mir so leid, daß ich mich gestern abend verirrt habe. Ich bin stundenlang im Nebel herumgewandert.”
    „Ach, das macht doch nichts”, antwortete Dicki lachend.
    „Sicherlich hast du dabei abgenommen, und das tut dir nur gut.”
    Nachdem die große Tischgesellschaft ihren Hunger gestillt hatte, zog Direktor Jenks sein Notizbuch hervor und sagte zu Dicki: „Nun erzähl einmal, wie du vorhin zu der dramatischen Enthüllung gekommen bist.”
    Dicki räusperte sich. „Wir hatten einige Indizien gefunden, die aber zu nichts führten”, begann er. „Da war zum Beispiel die Ähnlichkeit der Geschwister Fangio mit dem gesuchten Ausbrecher. Aber Sie sagten, er hätte keine Verwandten, und Lucita sagte, die Zwillinge hätten nur noch ihre alte Mutter.”
    „Er ist ihr Vetter, wie du gehört hast. Das erklärt die Ähnlichkeit.”
    „Diese Ähnlichkeit war unser erstes Indiz. Dann bemerkte ich Frau Fangios Interesse für Insekten – die Flöhe im Flohzirkus und die Käfer beim Koleopterologen-Kongreß. Ein anderes Indiz war, daß Lucita und ihre Mutter sich sehr sonderbar verhielten, als ich von einem Mann mit einer Narbe sprach. Deshalb ging ich zu der Wohnwagenkolonie, wo die Fangios wohnten, und sah mich dort ein wenig um.”
    „Das war sehr gescheit”, lobte der Direktor.
    „Ich hatte noch mehr Indizien, die ich aber nicht als solche erkannte. Zum Beispiel trug Frau Fangio riesige Pantoffeln. Ich dachte, sie hätte sie von Josef geborgt und ahnte nicht, daß Männerfüße darin steckten. Und dann hörte ich einmal zwei Männerstimmen in dem Wohnwagen, obwohl nur Josef und die beiden Frauen darin waren. Jetzt weiß ich, daß der zweite Mann der als Frau Fangio maskierte Verbrecher war, der gewöhnlich mit verstellter Stimme sprach.”
    Der Direktor nickte. „Ich kann mir denken, wie verwirrend das alles für dich war. Hattest du sonst noch ein Indiz?”
    „Ja, die Katze. Aber ich dachte gar nicht mehr daran, daß der Ausbrecher ein Katzenliebhaber ist, sondern fand es ganz natürlich, daß Frau Fangio sich der Katze annahm, besonders da Josef und Lucita sie sehr schlecht behandelten. Ich war wie blind. Ich hatte so viele Indizien in der Hand und sah nicht, worauf sie hindeuteten.”
    „Wir bemerkten sogar, was für knotige Hände die alte Frau hatte”, fiel Gina ein.
    „Und ich kam nicht darauf, wie leicht man eine Narbe durch angemalte Runzeln verbergen kann!” stöhnte Dicki.
    „Der Kerl ist ein Meister im Maskieren”, sagte Direktor Jenks.
    „Aber ich verstehe doch auch etwas vom Maskieren und hätte die Maske durchschauen müssen!”
    „Und wie kam es, daß du sie plötzlich durchschautest?” fragte Flipp.
    „Ich weiß auch nicht, wie das kam. Es war, als ob alle Indizien,
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