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Geheimnis um eine giftige Feder

Geheimnis um eine giftige Feder

Titel: Geheimnis um eine giftige Feder
Autoren: Enid Blyton
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ist eine ausgezeichnete Köchin und arbeitet auch sonst zu meiner Zufriedenheit. Übrigens sagte sie mir kürzlich, daß manchmal allerlei aus der Speisekammer verschwindet. Kannst du mir das vielleicht erklären?”
    Dieses Thema war Flipp offenbar recht peinlich. „Ach, Mammi”, sagte er verlegen, „ich bin manchmal so schrecklich hungrig. Du mußt doch einsehen …”
    „Ich sehe gar nichts ein”, fiel ihm seine Mutter ins Wort.
    „Frau Schlimm hat die Aufsicht über die Speisekammer. Ohne ihre oder meine Erlaubnis dürft ihr euch auf keinen Fall etwas herausnehmen. Bring jetzt die Decke zurück und lege sie wieder auf Frau Schlimms Bett. Gina, geh mit und achte darauf, daß er sie ordentlich ausbreitet.”
    Gehorsam gingen die beiden aus dem Zimmer. Frau Hillmann duldete keine Unarten und konnte sehr streng sein. Die Kinder hatten großen Respekt vor ihr, mochten sie aber trotzdem gern.
    Als Gina und Flipp ins Spielzimmer zurückkamen, war sie schon fort. Flipp lachte. „Wir haben die Decke ordentlich ausgebreitet. Wir zupften hier und zupften da; wir strichen sie glatt, streichelten sie und …”
    „Ach, hör auf!” rief Rolf. „Ich mag Frau Schlimm nicht. Gewiß kann sie gut kochen, und ihre Kuchen sind prima. Aber sie ist eine schreckliche Klatschbase.”
    „Die arme Ursel fürchtet sich sicherlich vor ihr”, meinte Gina. Ursel, das kleine Hausmädchen, war still und schüchtern, lächelte stets scheu, wenn sie jemand begegnete, und war jederzeit bereit, den Kindern einen Gefallen zu tun.
    „Mir gefällt Frau Kräusel am besten”, sagte Betti.
    „Schon ihr Name ist so hübsch. Leider kommt sie nur zweimal in der Woche her, um Frau Schlimm und Ursel beim Saubermachen zu helfen. Sie erzählt immer so lustige Geschichten.”
    „Ja, Kräuselchen ist in Ordnung”, fiel Flipp ein. „Wenn Frau Schlimm Obstkuchen backt, steckt sie uns immer was zu.”
    Rolf sah aus dem Fenster und gähnte. „Was für ein langweiliges Wetter! Es regnet immer noch. Ich wünschte, wir hätten etwas zu tun – zum Beispiel ein Geheimnis aufzuklären.”
    Gina seufzte. „In Peterswalde passiert überhaupt nichts mehr – kein Einbruch – nichts. Nicht einmal ein Fahrrad wird gestohlen.”
    „Wegda wird bestimmt froh darüber sein”, meinte Dicki.
    „Hat er dich schon gesehen?” fragte Betti.
    „Nein. Wahrscheinlich glaubt er, ich wäre noch in Tippilulu.”
    „Wollen wir nicht trotz des Regens hinausgehen?” schlug Flipp vor. „Vielleicht entdecken wir irgend etwas. In den Weihnachtsferien habe ich das verborgene Zimmer auch ganz zufällig entdeckt.”
    Die anderen waren sofort einverstanden. Sie zogen Regenmäntel an und verließen das Haus. „Vielleicht finden wir Indizien”, sagte Betti lebhaft.
    „Indizien wofür?” fragte Flipp verächtlich. „Ohne ein Geheimnis gibt es auch keine Indizien.”
    Die Kinder strichen um ein paar unbewohnte Häuser, konnten jedoch nichts Ungewöhnliches finden. Sie spähten in einen leeren Schuppen und erschraken sehr, als plötzlich ein Landstreicher aus einer dunklen Ecke auftauchte. Sie durchstreiften ein vernachlässigtes Grundstück und untersuchten eine halbverfallene Bude, fanden aber durchaus nichts Merkwürdiges oder Geheimnisvolles.
    „Ich muß nach Hause gehen”, sagte Dicki schließlich.
    „Meine Tante kommt zum Tee. Auf Wiedersehen bis morgen!”
    Die Kinder trennten sich. Betti und Flipp platschten mißmutig durch die Pfützen. Als sie nach Hause kamen, warf Flipp seinen Regenmantel in der Diele auf den Fußboden. „Das ist ja zum Auswachsen! Immer nur Regen! Man kann überhaupt nichts anfangen.”
    „Du wirst Schelte kriegen, wenn du deinen nassen Mantel auf der Erde liegen läßt”, sagte Betti, während sie ihren Mantel aufhängte.
    „Heb du ihn doch auf!” brummte Flipp. Nicht einmal ein interessantes Buch hatte er. Seine Mutter war ausgegangen, und Frau Schlimm war auch nicht da.
    „Wollen wir Ursel bitten, mit uns Karten zu spielen?” schlug Betti vor. „Sie spielt gern Karten.”
    Ursel war sofort einverstanden und ging mit den Kindern ins Spielzimmer. Sie fand ebensoviel Vergnügen an dem Spiel wie die beiden Kinder und lachte von Herzen mit ihnen. Alle drei waren sehr glücklich miteinander.
    „Es ist Zeit für dich, schlafen zu gehen, Betti”, sagte sie schließlich. „Ich muß mich auch um das Abendessen kümmern.”
    Betti umarmte Ursel und verschwand im Badezimmer. Flipp zog sich pfeifend einen anderen Anzug an. Seine Eltern
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