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Geheimnis um eine giftige Feder

Geheimnis um eine giftige Feder

Titel: Geheimnis um eine giftige Feder
Autoren: Enid Blyton
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Kaninchengeheimnis her”, sagte Dicki. „Wo befindet sich das Kaninchenloch, das groß genug für einen Hund seiner Größe ist? Er wird niemals die Hoffnung aufgeben, es eines Tages zu finden.”

    Die Kinder lachten. „Wenn wir doch auch ein Geheimnis aufzuklären hätten!” sagte Gina. „Ich habe mich so daran gewöhnt, in den Ferien an einer Sache herumzurätseln, daß mir direkt etwas fehlt.”
    Der Tag verging den Kindern sehr schnell. Bald war es Zeit, wieder nach Hause zu fahren, und sie schwangen sich auf ihre Räder. Dicki hatte einige Schwierigkeiten gehabt, Purzel von einem Kaninchenloch wegzuziehen. Der kleine Hund war sehr ärgerlich, daß man ihn mitten in der Jagd unterbrochen hatte. Mürrisch saß er in seinem Korb und ließ die Ohren hängen. War er nicht kurz davor gewesen, das Kaninchen zu packen? Noch eine Minute, und er hätte es gehabt.
    „Purzel ist böse”, bemerkte Flipp lachend. „Kopf hoch, Purzel! Es gibt noch mehr Kaninchen auf der Welt.”
    Vor der Kirche trennten sich die Kinder. „Wir wollen uns morgen bei Rolf treffen”, sagte Dicki.„Tschüs, Kinder!”
    Als Flipp und Betti durch ihr Gartentor fuhren, sagte Flipp: „Ich habe entsetzlichen Durst. Ob Ursel uns wohl etwas Eis gibt? Dann könnten wir uns Eiswasser machen.”
    Die Kinder spähten durchs Küchenfenster. Da Ursel nicht dort war, liefen sie die Treppe hinauf und riefen nach ihr. Aber Ursel meldete sich nicht. Als sie wieder nach unten gingen, kam Frau Hillmann aus dem Wohnzimmer. „Da seid ihr ja! Habt ihr einen schönen Tag gehabt? Das Wetter war herrlich, nicht wahr?”
    „Ja, es war prima”, antwortete Flipp. „Dürfen wir uns Eiswasser zurechtmachen, Mammi? Wir verdursten.”
    „Gewiß. Holt euch Eis aus der Küche.”
    In der Küche saß Frau Schlimm und strickte. „Was wollt ihr?” fragte sie ungewöhnlich freundlich.
    „Wir möchten Eis haben”, antwortete Flipp. „Bleiben Sie nur sitzen. Wir werden Ursel bitten, uns etwas aus dem Eisschrank zu geben.”
    „Das kann ich ja auch tun.” Frau Schlimm stand auf.
    „Ist Ursel ausgegangen?” fragte Betti.
    „Ja”, antwortete Frau Schlimm kurz. „Hier, nehmt diese Eiswürfel und legt sie in den Krug.”
    „Aber heute hat Ursel doch gar nicht Ausgang”, meinte Flipp. „Sie war ja erst vorgestern aus.”
    „So gib doch acht!” rief Frau Schlimm. „Jetzt hast du einen Eiswürfel fallen lassen. Ich habe keine Lust, hinter ihm herzujagen. Heb ihn nur selber wieder auf.”
    Betti sah kichernd zu, wie Flipp sich abmühte, das schlüpfrige Eisstück zu fassen. Endlich hatte er es erwischt. Er spülte es unter der Leitung ab und warf es in den Krug.
    „Danke, Frau Schlimm!” Vorsichtig trug er den Krug und zwei Gläser die Treppe hinauf.
    „Frau Schlimm wollte anscheinend nicht mit uns über Ursel sprechen”, sagte er, als sie oben waren. „Seltsam!”
    Betti sah ihn nachdenklich an. „Glaubst du, daß Ursel uns verlassen hat?”
    „Das können wir leicht feststellen”, antwortete Flipp.
    „Wir brauchen nur in ihr Zimmer zu gucken. Wenn ihre Sachen da sind, ist sie nur für kurze Zeit fortgegangen und kommt bald zurück.”
    Die Kinder schlichen auf den Flur hinaus und öffneten leise die Tür von Ursels Zimmer. Sprachlos blieben sie auf der Schwelle stehen. Alle Sachen, die Ursel gehörten, waren fort. Kamm und Bürste, ihre Zahnbürste, die hübsche blaue Tasche, in der sie ihr Nachthemd aufbewahrte – alles war verschwunden.
    „Sie ist fort!” stieß Betti schließlich hervor. „Warum hat Mammi uns nichts davon gesagt? Und Frau Schlimm auch nicht? Was soll die Geheimnistuerei?”
    „Merkwürdig!” sagte Flipp. „Ob sie etwas gestohlen hat? Sie war doch immer so nett. Ich mochte sie gern.”
    „Wir wollen Mammi fragen”, schlug Betti vor. Die Kinder gingen nach unten, fanden ihre Mutter jedoch nicht im Wohn–zimmer. Sie wollten gerade wieder hinausgehen, als Flipps scharfe Augen einen schwarzen Wollhandschuh unter einem Stuhl entdeckten. Er hob ihn auf und betrachtete ihn auf­merksam.

    „Wem gehört er?” fragte Betti. „Schau mal – da steht ein Name drin!”
    Tatsächlich, auf einem schmalen Stoffstreifen stand in Druckbuchstaben „T. Grimm”.
    „Theophil Grimm!” rief Flipp überrascht. „Wegda muß heute in diesem Zimmer gewesen sein und den Handschuh verloren haben. Deswegen also war Mammi so erpicht darauf, uns loszuwerden. Was er wohl bei uns wollte?”
    „Er hat Ursel ins Gefängnis gebracht!” rief Betti
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