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Geheimnis um ein Haus im Walde

Geheimnis um ein Haus im Walde

Titel: Geheimnis um ein Haus im Walde
Autoren: Enid Blyton
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erzählen Ern, daß nachts irgendwo rätselhafte Lichter aufblitzen, und schicken ihn hin, um die Sache zu untersuchen”, fiel Betti ein.
    „Gut, gut! Weiter!” rief Dicki.
    „Wie wäre es mit einem Einbruch?” meinte Gina. „Das Diebesgut ist irgendwo vergraben, und Ern muß es suchen.”
    „Oder wir führen ihn mit gefälschten Indizien an”, sagte Flipp. „Wegda haben wir auch mal damit reingelegt. Das war ein Spaß!”
    Alle lachten. Dicki klopfte sich, nachdenklich mit dem Bleistift aufs Knie. „Das ist ja schon eine ganze Menge ausgezeichneter Ideen! Ich schlage vor, wir probieren alle aus. Ern soll nicht zu kurz kommen. Und wenn Wegda davon erfährt – um so besser! Ich wette, Ern kann nichts für sich behalten. Sein Onkel wird bald erfahren, daß etwas im Gange ist, aber er wird nicht wissen, was er glauben soll. Wir werden beide zugleich anführen.”
    Betti lachte ausgelassen. „Das geschieht Wegda ganz recht! Warum rennt er dauernd zu unsern Eltern und beschwert sich über uns!”
    „Also paßt auf!” sagte Dicki. „Wenn wir Ern das nächstemal treffen, wird er bestimmt das neue Notizbuch bei sich haben. Wir werden ihn die üblichen Überschriften hineinschreiben lassen – Indizien, verdächtige Personen und so weiter. Später werden wir ihn ein paar Indizien finden lassen. Dann wird er wahnsinnig stolz sein und sich für sehr schlau halten. Ich werde ihm ein wunderschönes Märchen erzählen, das ich euch jetzt noch nicht verrate, damit es auch für euch ganz neu ist. Ihr könnt dann besser mit großen erstaunten Augen und angehaltenem Atem zuhören.”
    „Sollen wir schnell oder laut atmen?” fragte Betti.
    „Den Atem anhalten natürlich!” antwortete Flipp. „Daß du nur nichts verrätst, Betti! Das sähe dir so recht ähnlich.”
    „Überhaupt nicht!” entgegnete Betti gekränkt. „Würde mir das ähnlich sehen, Dicki?”
    „Nein, du bist eine gute kleine Spürnase”, sagte Dicki.
    „Ich wette, du wirst deinen Atem besser anhalten als alle anderen. Ach, horcht mal, es läutet zum Mittagessen!”
    „Die Glocke bimmelt immer, wenn es gerade am interessantesten ist”, brummte Flipp.
    „Dasischade”, sagte Dicki aufstehend.
    „Was heißt das?” fragte Rolf. Betti kicherte. „Er meint: das ist schade.”
    „Sagticha!” Lachend ging Dicki hinaus.

In Dickis Reich
    Am nächsten Morgen bekam Ern einen Brief von Dicki, der ihn in große Aufregung versetzte. Er lautete: „Entwicklung! Müssen dich dringend sprechen. Komm um 12 Uhr in meinen Garten! D. K.”
    Als Herr Grimm bemerkte, daß Ern den Zettel förmlich mit den Augen verschlang, wurde er sofort mißtrauisch. „Wer hat dir geschrieben?” fragte er barsch.
    „Einer meiner Freunde”, antwortete Ern und steckte den Brief in die Tasche.
    Herrn Grimms Gesicht rötete sich. „Zeig mir den Brief!” befahl er.
    „Bedaure, er ist privat.”
    „Was fällt dir ein?” schrie Herr Grimm. „Kinder haben nichts Privates zu haben. Gib mir den Brief!”
    „Aber Onkel! Dicki schreibt mir nur, daß er mich sprechen möchte.”
    „Gib mir sofort den Brief!” Die Stimme des Polizisten klang so drohend, daß Ern gehorchte. Schnaufend las Herr Grimm Dickis Zeilen. „Bah! Nichts als Blödsinn! Entwicklung! Was soll das heißen?”
    Ern beteuerte, das auch nicht zu wissen, aber sein Onkel glaubte ihm nicht recht. „Wenn der Bengel wieder mit seinen Tricks anfängt, werde ich ihn versohlen”, knurrte er.
    „Sag ihm das, wenn du ihn siehst!”
    „Das werde ich bestimmt tun”, versprach Ern, während er sich langsam der Tür näherte. „Ich erzähle den Kindern immer alles, was du sagst. Sie hören das gern. Aber ich fand es nicht recht von Flipp, dich einen Plattfußindianer zu nennen.”
    Bevor sein Onkel etwas erwidern konnte, war Ern aus dem Zimmer geschlüpft. Draußen fuhr er sich mit dem Taschentuch über die Stirn. Alle Wetter! Wie hitzig der Onkel immer gleich wurde! Zum Glück hatte er ihm nicht verboten, zu Dicki zu gehen.
    Als Ern suchend durch den Kronsteinschen Garten ging, hörte er Kinderstimmen aus einem Schuppen, der Dicki als Arbeits- und Spielraum diente. Er spähte durchs Fenster. Aha, dort waren alle versammelt! Es sah sehr gemütlich aus. An diesem kalten Wintertag brannte ein kleiner Petroleumofen und verbreitete eine angenehme Wärme. Auf dem Fußboden lag ein Tigerfell, das zwar schon recht alt und mottenzerfressen war, aber dennoch großartig wirkte. An eine Wand war eine Krokodilhaut genagelt. Die
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