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Geheimnis um ein Haus im Walde

Geheimnis um ein Haus im Walde

Titel: Geheimnis um ein Haus im Walde
Autoren: Enid Blyton
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ich klüger bin als er.”
    „Das dürfte dir nicht schwer fallen”, meinte Dicki. „Ja, Ern, wir werden dir sagen, wenn wir auf ein Geheimnis stoßen. Du weißt sicherlich, daß man uns verboten hat, uns mit rätselhaften Fällen zu beschäftigen. Du könntest uns vertreten und vor der Nase deines Onkels ein Geheimnis aufklären, ohne daß er etwas davon ahnt.”

    Erns vorstehende Augen traten noch weiter hervor.
    „Alle Wetter! Ist das dein Ernst? Das wäre ein Ding!”
    „Wir werden dich mit allen möglichen Indizien versorgen”, versprach Dicki. „Aber du darfst deinem Onkel nichts von der Sache erzählen.”
    „Bestimmt nicht!” beteuerte Ern.
    „Ach, Ern, gib mir doch bitte das Notizbuch zurück, das ich dir gestern gegeben habe”, bat Betti. „Es war für Dicki bestimmt.”
    Ern sah enttäuscht aus. „Ich wollte es für meine Pösie benutzen.” Zögernd zog er das Buch aus der Tasche und reichte es Betti. „Ich liebe Pösie.”
    „Was ist denn das?” fragte Betti.
    „Alle Wetter! Du weißt nicht, was Pösie ist? Das ist, wenn sich die Wörter reimen.”
    „Ach, du meinst Poesie!”
    „Sagticha! Ich schreibe Pösie!”
    Die Kinder starrten ihn verwundert an.
    „Welche Art von Poesie – ich meine Pösie?” fragte Dicki.
    „Ich werde euch was vortragen”, erbot sich Ern. „Die Überschrift heißt: Das arme tote Schwein.” Er räusperte sich und begann:
„O du armes totes Schwein!
Da liegst du nun …”
    „Dein Onkel kommt!” rief Rolf warnend, als eine dunkelblaue Gestalt in Herrn Grimms Vorgarten auftauchte.
    „Bring endlich mein Rad fort!” schrie Herr Grimm. „Ich habe dir doch gesagt, daß ich es dringend brauche!”
    Hastig eilte Ern davon. „Auf Wiedersehn! Den Schluß sage ich euch andermal auf.”

Dicki tut geheimnisvoll
    Ern wurde bald eine Plage für die Kinder. Jeden Tag lauerte er ihnen auf und bestürmte sie mit Fragen, ob sie nicht ein Geheimnis aufgespürt hätten. Immerfort wollte er ihnen „Pösie” vortragen. Und seine respektlosen Bemerkungen über seinen Onkel waren ihnen geradezu peinlich.
    „Wir halten ja auch nicht viel von Wegda”, meinte Rolf.
    „Aber wenn man Ern reden hört, glaubt man, sein Onkel wäre der faulste und gefräßigste Polizist, der jemals gelebt hat.”
    Ern erzählte immer nur Schlechtes von seinem Onkel.
    „Heute hat er drei Eier mit Speck zum Frühstück gegessen und mir nur einen Teller Haferflockensuppe gegeben”, berichtete er eines Tages. „Kein Wunder, daß er bald aus der Uniform platzt!”
    „Mein Onkel ist faul wie die Sünde”, sagte er ein andermal. „Jeden Nachmittag schläft er in seinem Sessel und schnarcht bis zum Tee, anstatt Dienst zu machen. Ich wünschte, der Inspektor überraschte ihn mal dabei.”
    „Mein Onkel hat gesagt, ihr seid eine Bande frecher Gören und verdient eine gehörige Tracht Prügel”, erzählte er wieder ein andermal. „Die Eltern von Flipp und Betti gefallen ihm, aber Dickis Eltern sind nach seiner Meinung …”
    „Hör mal, Ern!” unterbrach ihn Dicki. „Es ist nicht anständig von dir, uns zu erzählen, was dein Onkel über uns oder unsere Eltern sagt. Er würde sehr böse werden, wenn er wüßte, daß du alles weitertratschst.”
    Ern lachte laut auf. „Ganz im Gegenteil! Er will ja gerade, daß ich es euch weitererzähle. Auf diese Weise kann er euch bequem die Meinung sagen, ohne daß er sich mit euch rumzuärgern braucht.”
    „Ach so! Nun, dieses Spiel kann man zu zweit spielen. Sag deinem Onkel, daß wir ihn für …”
    „Sei doch still, Dicki!” unterbrach ihn Betti ängstlich.
    „Er wird sich nur wieder über uns beschweren.”
    „Er kann sich doch nicht bei deinen Eltern über mich beschweren!”
    „Doch, Wegda bringt alles fertig”, behauptete Flipp.
    „Ich sehe ihn schon wie einen Plattfußindianer in unser Haus schleichen und …” Als Ern laut lachte, stockte Flipp erschrocken.
    „Plattfußindianer!” rief Ern und lachte entzückt. „Alle Wetter, das ist gut! Was für ein Gesicht wird Onkel machen, wenn ich ihm das erzähle!”
    „Wenn du ihm das wiedererzählst, werde ich dich niederboxen!” Flipp war wütend auf sich selber, weil er in Gegenwart von Ern solch einen Ausdruck gebraucht hatte.
    „Ich werde dir deine alberne Nase zerschlagen. Ich werde …”
    „Halt den Mund, Flipp!” sagte Dicki. „Du kannst ja gar nicht boxen. Ich lerne es in der Schule. Du solltest mich mal boxen sehen! Neulich habe ich mit einem Jungen geboxt, der
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