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Geheimnis um ein Haus im Walde

Geheimnis um ein Haus im Walde

Titel: Geheimnis um ein Haus im Walde
Autoren: Enid Blyton
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wird. Der Junge soll sehr nett und offen sein. Herr Grimm möchte nicht, daß ihr ihn in irgendwelche gefährlichen Dinge verwickelt. Ihr geratet ja in den Ferien immer an allerlei merkwürdige Geheimnisse. Einmal war es der nächtliche Brand, dann die siamesische Katze …”
    „Das verborgene Zimmer, die giftigen Briefe und die verschwundene Halskette”, vollendete Flipp, der sehr erleichtert war, daß der Polizist sich offenbar nicht über die Kinder beschwert hatte.
    Nun mischte sich der Vater ein. „Herr Grimm will seinen Neffen vor derartigen Sachen bewahren. Er hat der Mutter des Jungen versprochen, sich während der Ferien um ihn zu kümmern, und wünscht nicht, daß ihr ihn in Ungelegenheiten bringt.”
    „Das werden wir bestimmt nicht tun”, antwortete Flipp.
    „Was geht uns der Neffe von Herrn Grimm an? Wir werden ihn hübsch in Ruhe lassen.”
    „Das hoffe ich sehr”, sagte seine Mutter. „Euer Betragen heute vormittag muß recht sonderbar gewesen sein. Aber es war ja nur ein Irrtum. Herr Grimm war sehr befriedigt, als ich ihm das erklärte.”
    „Er braucht keine Angst zu haben, daß wir seinen Neffen belästigen”, versicherte Flipp. „Wir klären unsere Geheimnisse lieber allein auf.”
    „Dazu möchte ich noch etwas sagen”, fiel sein Vater ein.
    „Es gefällt mir nicht, daß ihr Kinder euch als Detektive ausgebt. Das Aufklären von Verbrechen ist Sache der Polizei. Laßt bitte in Zukunft die Finger davon!”
    Die Kinder starrten ihn entsetzt an. „Aber – wir gehören doch zu den sechs Spürnasen”, stammelte Flipp.
    „Wir müssen einfach etwas unternehmen, wenn es wieder ein Geheimnis gibt. Wir können nicht versprechen …”
    „Herr Grimm ist auch bei den Eltern von Gina und Rolf gewesen”, unterbrach ihn seine Mutter. „Sie werden ihren Kindern ebenfalls verbieten, sich mit Geheimnissen zu beschäftigen. Keiner von euch darf das in Zukunft mehr tun, verstanden?”
    „Aber – wenn wir – ohne es zu wissen – an eine geheimnisvolle Sache geraten?” fragte Betti. „Bei dem Geheimnis um die verschwundene Halskette war es ja auch so.”
    „Wenn ihr durch Zufall in einen rätselhaften Fall verwickelt werdet, könnt ihr natürlich nichts dafür”, antwortete Herr Hillmann. „Aber das ist kaum zu erwarten. Ich verbiete euch ausdrücklich, nach Geheimnissen zu suchen und den Neffen von Herrn Grimm in derartige Dinge mit hineinzuziehen.”
    „Nun tut nicht gleich, als ginge die Welt unter!” sagte Frau Hillmann, als sie die langen Gesichter der Kinder sah.
    „Ihr werdet wohl auch ohne Geheimnis leben können.”
    Flipp verschluckte die Antwort, die ihm auf der Zunge lag. Unmöglich konnte er den Eltern klar machen, wie wundervoll es war, ein Geheimnis aufzuspüren, Listen mit Indizien und verdächtigen Personen aufzustellen und, wie bei einem Puzzlespiel, ein Ding ans andere zu fügen, bis das Bild vollständig und der Schuldige gefunden war.
    Schweigend gingen die Kinder aus dem Zimmer und stiegen die Treppe hinauf. „So eine Gemeinheit!” brummte Flipp. „Ob Wegda auch zu Dickis Eltern gegangen ist?”
    „Dicki läßt sich bestimmt nichts verbieten”, meinte Betti.
    Sie hatte recht. Mit Dicki war nicht so leicht fertig zu werden. Er überredete seine Eltern im Beisein von Herrn Grimm, nicht auf den Polizisten zu hören. „Ich bin Inspektor Jenks schon oft nützlich gewesen, wie ihr wißt”, sagte er, „Wenn ich erwachsen bin, werde ich einer der besten Detektive der Welt sein. Ruft doch den Inspektor an! Er hat nichts dagegen, daß ich mich mit der Aufklärung von geheimnisvollen Fällen beschäftige. Er vertraut mir.”
    Inspektor Jenks, der Polizeileiter des Bezirks, war ein guter Freund der Spürnasen. Sie hatten ihm schon oft bei der Aufklärung von schwierigen Fällen geholfen.
    „Ruft doch den Inspektor an!” wiederholte Dicki, der genau wußte, daß der Polizist das am allerwenigsten wollte. „Er wird euch bestimmt davon abraten, mir irgend etwas zu verbieten.”
    „Bemühen Sie den Inspektor nicht deswegen!” bat Herr Grimm hastig. „Er ist mit Arbeit überlastet. Ich bin ja hauptsächlich meines Neffen wegen zu Ihnen gekommen. Er ist ein netter Junge, einfach und unverdorben. Ich möchte nicht, daß er hier in Gefahr gerät.”
    „Nun, Dietrich wird ihn gewiß nicht in Gefahr bringen”, antwortete Frau Kronstein.
    Dicki schwieg. Er war fest entschlossen, nichts zu versprechen. Ein wenig Beunruhigung konnte Herrn Grimms Neffen nichts schaden,
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