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Geheimnis um ein Haus im Walde

Geheimnis um ein Haus im Walde

Titel: Geheimnis um ein Haus im Walde
Autoren: Enid Blyton
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den Hillmanns wohnte. Wo aber steckte Dicki?
    Betti stieß Rolf an und zeigte zum letzten Wagen hin.
    „Sieh mal dort den dicken Jungen, der gerade seinen Koffer aus dem Zug wuchtet. Das muß Dicki sein!”
    Die Kinder sahen zu dem Jungen hin. „Ja, das ist er!” rief Flipp. „Die Maskierung ist eigentlich nicht besonders gut. Er ist leicht zu erkennen.”
    „Wir wollen so tun, als hätten wir ihn nicht erkannt”, sagte Gina schnell. „Wir lassen ihn an uns vorbeigehen, ohne ein Wort zu sagen. Und wenn er dann so recht überheblich davonstolziert, laufen wir ihm nach und rufen ihn an.”
    „Ja, los!” rief Rolf. „Hier kommt er schon. Beachtet ihn nicht!”
    Die Kinder gaben kein Zeichen des Erkennens, als der dicke Junge mit seinem Koffer in der Hand und einem Regenmantel über dem Arm an ihnen vorbeiging, sondern taten, als wäre er Luft. Betti wäre viel lieber auf ihn zugelaufen und hätte ihn umarmt, aber sie bezwang sich.

    Die Schuhe des dicken Jungen klapperten auf dem Steinfußboden. Nachdem er durch die Sperre gegangen war, stellte er seinen Koffer hin, zog ein rotgepunktetes Taschentuch aus der Tasche und schnaubte sich geräuschvoll die Nase.
    „Genau so schnaubt sich Wegda die Nase”, sagte Betti leise. „Dicki wartet darauf, daß wir ihn ansprechen. Laßt ihn noch ein wenig zappeln! Wir wollen hinter ihm hergehen.”
    Der Junge steckte sein Taschentuch ein, hob den Koffer auf und ging langsam die ansteigende Straße hinauf. Die Kinder folgten dicht hinter ihm. Als er ihre Schritte hörte, drehte er sich um und warf ihnen einen finsteren Blick zu. Nach einer Weile stellte er den Koffer ab, um ein wenig zu verschnaufen. Sofort blieben die Kinder ebenfalls stehen. Als er weiterging, folgten sie ihm wieder.
    Er sah sich um und knurrte: „Was soll das? Warum verfolgt ihr mich?”
    Die Kinder blickten schweigend und ein wenig betroffen in sein rotes Gesicht. „Macht, daß ihr weg kommt!” rief er wütend. „Ihr sollt nicht immerfort hinter mir herrennen.”
    Damit drehte er sich um und ging weiter.
    „Er ist besser als je”, flüsterte Gina den anderen zu, während sie dem Jungen folgten. „Ich habe beinah Angst bekommen, als er uns so böse anglupte.”
    „Wir wollen ihm jetzt sagen, daß wir ihn erkannt haben”, schlug Flipp vor. „Dann können wir ihm den Koffer tragen helfen.”
    „He, Dicki!” rief Rolf.
    „Wir wollten dich abholen, Dicki”, sagte Betti und griff nach seinem Arm.
    „Tag, Dicki!” riefen Gina und Flipp.
    Der Junge fuhr herum und stellte seinen Koffer hin.
    „Was fällt euch ein, mich Dicki zu nennen? Unverschämtheit! Wenn ihr nicht sofort verduftet, sage ich es meinem Onkel. Er ist Polizist.”
    Betti lachte. „Hör auf, dich zu verstellen, Dicki! Wir haben dich erkannt. Sieh mal, hier habe ich noch ein Weihnachtsgeschenk für dich!”
    Der Junge nahm das Büchlein, das sie ihm hinhielt, in die Hand und betrachtete es verwundert. „Ich möchte bloß wissen, was ihr eigentlich von mir wollt”, sagte er kopfschüttelnd. „Seid ihr nicht ganz bei Trost?”
    „Ach, Dicki, sei doch wieder du selbst!” bat Betti. „Die Verkleidung ist wunderbar. Aber wir haben dich trotzdem gleich erkannt. Als du aus dem Zug stiegst, sagte ich sofort: Das muß Dicki sein!”
    Der Junge ging wütend auf die Kinder los. „Das ist doch die Höhe! Wißt ihr, was ich mit Gören mache, die mich veräppeln wollen? Ich verhaue sie. Wer hat Lust, mit mir zu boxen?”
    „Sei doch nicht albern, Dicki!” rief Rolf lachend.
    „Komm, wir wollen Purzel suchen. Ich dachte, er würde mit deiner Mutter auf dem Bahnhof sein.” Er hakte den Jungen unter, wurde jedoch schroff zurückgestoßen.
    „Laß mich los, du blöder Kerl!” knurrte der Junge, hob seinen Koffer auf und ging ärgerlich schnaufend davon. Zur Überraschung der Kinder bog er nicht in den Weg zum Kronsteinschen Haus ein, sondern ging weiter geradeaus. Sie starrten ihm verwirrt nach und folgten ihm nach kurzem Zögern in größerem Abstand. Vor dem Haus des Dorfpolizisten blieb er stehen und drohte ihnen mit der Faust. Dann ging er durch die Gartenpforte, klingelte an der Haustür und verschwand.
    „Es muß Dicki sein”, sagte Rolf. „Wie er uns mit der Faust drohte – das war so ganz er! Was mag er wohl bei Wegda wollen?”
    „Vielleicht will er ihn anführen”, meinte Rolf. „Warum hat er uns nicht wenigstens ein bißchen zugezwinkert?”
    Die Kinder sahen noch eine Weile zu Herrn Grimms Haus hin. Da sich dort
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