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Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)

Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)
Autoren: Teresa Medeiros
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wandte den Blick ab.
    Er blieb seinem Schwur treu, genau bis zu dem Moment, da sein drängender Rhythmus sie beide über den Abgrund der Ekstase in das süße Vergessen schleuderte. Erst dann, seine Arme fest um sie geschlungen, warf er den Kopf in den Nacken und kniff die Augen zu. Und da erst entrang sich der Name einer Frau seiner Kehle.
    Cecily sank in sich zusammen, auf einer Woge aus Lust und Triumph schwimmend. In dem Augenblick, als Gabriel sich der Dunkelheit ergab, war es ihr Name gewesen, der auf seinen Lippen und in seinem Herzen war, nicht der von Samantha.
     
    Gabriel erwachte mit Cecily in seinen Armen. Ihre wirren Locken kitzelten ihn am Kinn und jeder leise Atemzug strich zart durch seine Brusthaare. Er hatte so viele einsame Nächte damit verbracht, sich diesen Moment auszumalen, ohne jedoch zu begreifen, wie bittersüß es sein würde, wenn er endlich gekommen war.
    Als ihr ein leises Schnarchen entwich, fuhr er mit seinen Fingern durch ihre Locken. Es war kein Wunder, dass sie so fest schlief. Ihr Körper war vermutlich erschöpft von seinen gierigen Aufmerksamkeiten. Er hatte sein Versprechen gehalten, keinen einzigen Augenblick seiner letzten Nacht an Land zu verschwenden. Er hatte Cecilys zarten Körper benutzt und in den langen Stunden seine dunkelsten Sehnsüchte und ihre süßesten Phantasien wahr gemacht. Das große Holzscheit, das er ins Feuer geschoben hatte, war nur noch glimmende Asche. Doch es war nicht nötig, Holz nachzulegen. Durch einen Spalt zwischen den schweren Samtvorhängen drang das erste Licht der anbrechenden Morgendämmerung.
    Er griff nach ihrem Samtumhang, um sie zuzudecken; eine Ahnung beschlich ihn, was für ein Narr er gewesen war. Er hatte sich eingeredet, dass es in der vergangenen Nacht um Rache gegangen sei, dass er sie mit Lust strafen könnte, sie lieben könnte, ohne sie zu lieben, um sie dann gehen zu lassen. Aber das würde sich als wesentlich schwieriger erweisen, als er gedacht hatte. Er berührte mit den Lippen ihre Locken, fragte sich, ob es möglich war, zwei Frauen gleichzeitig zu lieben.
    Sie regte sich, hob den Kopf und blinzelte verschlafen. »Wie viele Diamantohrringe habe ich mir bis jetzt verdient?«
    »Eine Schatzkammer voll.« Er streichelte zärtlich ihre Wange und verspürte einen Stich des Bedauerns. »Ich hätte niemals etwas so Hässliches sagen dürfen. Es war nur, um dich abzuschrecken.«
    »Es hat nicht gewirkt.«
    »Gott sei Dank«, flüsterte er und festigte seinen Griff.
    Aber sie entglitt ihm, nahm den Umhang mit sich. Mit ihren weichen Brüsten strich sie quälend langsam an seinem Körper abwärts. Als sie damit sein Glied streifte, war er bereits völlig erregt. Wieder.
    Seine Finger in ihr Haar schiebend, zog er sachte ihren Kopf hoch, sodass sie ihn ansehen konnte. »Was, zum Teufel, hast du vor, Frau?«
    »Ich nehme das Rubinhalsband in Angriff«, erwiderte sie mit seidenweicher Stimme und lächelte zuckersüß, ehe sie den Kopf senkte und ihre köstlichen Lippen um ihn schloss.
     
    Als Gabriel das nächste Mal erwachte, fiel ein Sonnenstrahl durch den Spalt zwischen den Vorhängen, und Cecily war fort.
    Er setzte sich auf und blickte sich im Salon um. Das Feuer war erloschen, die Luft war kalt. Bis auf das halbleere Scotch-Glas auf dem Kaminsims und seine eigenen Kleider, die überall verstreut herumlagen, sah der Salon fast so aus wie gestern, als er nach Hause gekommen war. Es gab kein zerknittertes Hemd, keinen Samtumhang, keine Cecily.
    Könnte er sie nicht noch auf seinen Lippen schmecken, hätte er vielleicht gedacht, die ganze Nacht sei nicht mehr gewesen als ein Ausbund seiner vom Scotch umnebelten Phantasie.
    »Nicht schon wieder«, stieß er aus und schwang seine Beine über die Kante des Diwans, den Kopf in den Händen vergrabend.
    Was sollte er jetzt nur tun? Nach draußen gehen und die Straßen Londons nach ihr durchkämmen? Sich wahnsinnig machen mit der Frage, warum sie ihn so zärtlich geliebt hatte, nur um ihn dann, ohne einen Blick zurückzuwerfen, zu verlassen? Samantha hatte sich wenigstens die Zeit genommen, ihm einen Abschiedsbrief zu schreiben, bevor sie für immer aus seinem Leben verschwunden war.
    »Zur Hölle mit ihr.« Er hob den Kopf und spürte, wie sich die Kälte der Luft in sein Herz senkte. »Zur Hölle mit ihnen allen beiden.«

24
Mein liebster Gabriel,
es gibt keinen Ort, an dem ich lieber wäre,
    als in dei nen Armen …
     
    Cecily blickte aus dem Kutschenfenster auf die
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