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Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)

Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)
Autoren: Teresa Medeiros
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hier«, entgegnete Cecily leise. »Ich schon.«
    Gabriel blieb stehen, rieb sich mit den Fingerspitzen die pochenden Schläfen. »Ich sollte Sie warnen, Miss March, dass Sie das Schicksal und meine Geduld herausfordern. Wissen Sie eigentlich, wie lange ich auf See sein werde, wenn ich morgen absegle? Die Nächte sind kalt und einsam. Die meisten Männer unter meinem Befehl werden vermutlich die heutige Nacht wie brünftige Tiere verbringen. Und sie sind nicht sonderlich wählerisch, was ihre Bettgefährtinnen angeht. Jede beliebige willige Frau ist ihnen recht.«
    »Dann tun Sie doch so, als sei ich irgendeine beliebige willige Frau.«
    Langsam drehte sich Gabriel um.
    Sie trat aus dem Umhang und kam zu ihm wie eine Vision aus einer seiner gewagtesten Phantasien. »Oder noch besser, geben Sie zu, dass ich die Frau bin, die es verdient zu bezahlen, weil sie Ihnen das Herz gebrochen hat. Ist es das nicht, was Sie sich gewünscht haben, seit ich an jenem Tag aus dem Krankenhaus geflohen bin? Mich zu bestrafen?«
    Nicht länger fähig, der Versuchung zu widerstehen, umschloss Gabriel mit einer Hand ihren zarten Hals und rieb seinen Daumen über ihren wild klopfenden Puls. O ja, er würde sie strafen. Nicht mit Schmerzen, sondern mit Lust. Eine Lust, wie sie sie noch nie erfahren hatte. Eine Lust, wie sie sie nie wieder erfahren würde. Eine Lust, die sie alle Nächte verfolgen würde – und bei allen Liebhabern, die noch kommen würden.
    Er senkte den Kopf, doch ehe seine Lippen die ihren zu streifen vermochten, wandte sie ihr Gesicht ab. »Nicht! Ich möchte nicht, dass du mich küsst. Du würdest es ohnehin nicht ernst meinen.«
    Er runzelte die Stirn, von ihrer Heftigkeit erstaunt. »Die meisten Frauen verlangen eine gewisse Anzahl Küsse, ehe sie einem Mann erlauben, zu anderem … noch angenehmerem Zeitvertreib überzugehen.«
    »Ich bin nicht wie andere Frauen.«
    Sich mit einer Hand durchs Haar fahrend, sagte er: »Das beginne ich langsam zu begreifen.«
    »Ich habe noch zwei andere Forderungen.«
    »Ach ja?«
    »Das Feuer darf nicht herunterbrennen, und du darfst nicht die Augen schließen.« Sie starrte ihn vorwurfsvoll an. »Versprichst du, nicht die Augen zu schließen?«
    »Du hast mein Wort als Gentleman«, erwiderte er, obwohl er sich in dem Augenblick überhaupt nicht wie einer vorkam.
    Ihre Forderungen verlangten ihm kein großes Opfer ab. Sie sah im Feuerschein so wunderschön aus, dass er am liebsten nicht einmal geblinzelt hätte. Am meisten bedauerte er, dass seine Erblindung ihn daran gehindert hatte, jemals Samantha so zu sehen.
    Als Gabriel zum Kamin ging, blieb Cecily in der Mitte des Salons stehen; sie bemühte sich, in dem dünnen Unterkleid und den Strümpfen nicht zu zittern. Sein Hemd spannte sich über seinen breiten Schultern, als er ein Holzscheit, so groß, dass es die ganze Nacht hindurch brennen würde, aus der Kiste neben dem Kamin nahm und in die Flammen schob. Dann wischte er sich die Hände ab, drehte sich um und musterte sie hungrig in den tanzenden Schatten.
    In Unterwäsche vor Gabriel zu stehen, der noch alle seine Kleider trug – Cecily kam sich wie ein Sklavenmädchen bei der Versteigerung vor, dessen Leben von ihrer Macht abhing, ihren Herren zu befriedigen.
    Diese Macht umarmend, zog sie sich das Hemd über den Kopf und warf es zur Seite, sodass sie nur in Strümpfen und Schuhen dastand. Gabriel ließ einen kehligen Laut hören. Dann kam er auf sie zu, überwand mit langen Schritten die Entfernung zwischen ihnen beiden.
    »Ich werde dich niemals lieben«, warnte er sie noch, als er sie unter sich auf den Diwan drängte.
    »Das ist mir egal«, flüsterte sie eindringlich und sah ihm dabei tief in die Augen.
    Und das stimmte. Alles, was sie wollte, war eine weitere Gelegenheit, ihn zu lieben, bevor er am nächsten Morgen in See stach.
    Er hob sich von ihr, um sich seine Weste auszuziehen, sich Kragen und Tuch vom Leib zu reißen. Ihre Hände waren sogleich da, zerrten an seinen Hemdknöpfen, schoben das Leinen auseinander, damit sie ihre Hände flach auf seine goldene Brust legen, mit den Fingerspitzen durch die krausen Haare fahren konnte, die sie dort fand.
    Als Gabriels Schatten über sie fiel, barg sie ihr Gesicht im Kissen, damit er sie nicht auf die Lippen küssen konnte.
    »Wenn du sagst, du willst nicht, dass ich dich küsse«, flüsterte er heiser, »dann nehme ich an, du meinst auf den Mund.«
    Seine geöffneten Lippen glitten über ihren Hals, sandten Gänsehaut
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