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Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)

Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)
Autoren: Teresa Medeiros
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»Gar nicht so absurd, denke ich. Ich habe dich getäuscht, nicht wahr? Das einzige Problem ist, dass ich mich selbst auch getäuscht habe. Ich hatte mir eingeredet, dass ich eine Art Wiedergutmachung leisten könnte, wenn ich dir helfe, dich mit deiner Blindheit abzufinden.« Sie blickte zu ihm auf und bemühte sich nicht, die Sehnsucht in ihren Augen zu verbergen. »Aber die Wahrheit ist, dass ich alles riskiert hätte, selbst deinen Hass, nur um dir wieder nahe zu sein.«
    Alter Schmerz überschattete seine Augen. »Wenn du so dringend in meiner Nähe sein wolltest, warum bist du dann aus dem Krankenhaus und von mir davongerannt? War dir mein Anblick so widerwärtig?«
    Sie hob die Hand und berührte zärtlich mit einem Finger seine Narbe. »Ich bin nicht fortgelaufen, weil ich entsetzt wegen deines Anblicks war. Ich bin geflohen, weil ich über mich selbst entsetzt war. Über das, wozu ich dich getrieben hatte im Namen einer albernen, mädchenhaften Spinnerei. Ich wollte, dass du mein Herz eroberst, indem du einen Drachen für mich erlegst. Es ist mir dabei nicht einmal in den Sinn gekommen, dass im wirklichen Leben viel häufiger der Drache gewinnt als der edle Ritter. Ich war fassungslos, was ich dir angetan hatte. Ich war schuld, dass du verletzt wurdest und erblindet bist. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wie du mir je verzeihen solltest.«
    »Was? Dass du mich zu einem besseren Menschen machen wolltest?«
    »Dass ich den Mann nicht genug geliebt habe, der du warst.« Sie ließ ihre Hand sinken. »Ich bin am nächsten Tag wieder ins Krankenhaus gekommen, aber du warst nicht mehr da.«
    Gabriel blickte auf ihren gebeugten Kopf hinab, auf die weichen goldenen Locken. In dem Augenblick war sie Cecily, das Mädchen, das er geliebt hatte. Und Samantha, die Frau, die ihn geliebt hatte.
    »Du hattest Recht«, erklärte er. »Ich habe dich nicht wirklich geliebt. Das hast du selbst gesagt. Ich kannte dich gar nicht richtig. Du warst nur ein Traum.«
    Bei Gabriels Worten spürte Cecily ihr Herz entzweibrechen, wie einen Eisblock zerspringen. Sie wandte ihr Gesicht ab, denn sie wollte nicht, dass er ihre Tränen sah.
    Doch er hob ihr Kinn mit zwei Fingern an, zwang sie, ihm in die eindringlich blickenden Augen zu schauen. »Aber jetzt kenne ich dich. Ich weiß, wie tapfer und dumm und stur du bist. Ich weiß, dass du bei weitem klüger bist als ich. Ich weiß, du schnarchst wie ein kleiner Bär. Ich weiß, du hast ein schlimmes Temperament und eine scharfe Zunge und kannst die großartigsten Abfuhren erteilen, die ich je gehört habe. Ich weiß, du liebst wie ein Engel und dass mein Leben ohne dich die Hölle auf Erden ist.« Er umfing ihre Wange mit seiner Hand, und seine Augen schimmerten zärtlich. »Vorher warst du nur ein Traum. Aber jetzt bist du ein Traum, der wahr geworden ist.«
    Als Gabriel seine Lippen auf ihren Mund senkte, strömte berauschende Süße durch Cecilys Adern. Sie schlang ihm die Arme um den Hals und erwiderte seinen Kuss mit solcher Leidenschaft, dass sie beide zu zittern begannen.
    Er schob sie von sich. »Ich habe nur noch eine Frage an dich.«
    Ihr Argwohn kehrte zurück. »Ja?«
    Er schaute sie mit gerunzelter Stirn an. »Hast du wirklich zahllose Männer ohne Hemd gesehen?«
    Cecily lachte unter Tränen. »Nur Sie, Mylord. Nur dich.«
    »Gut. Dann achten wir darauf, dass das auch so bleibt, ja?«
    Sie quiekte auf, als er sie plötzlich auf den Arm nahm und wie ein Kind an sich drückte.
    Während Gabriels lange Schritte sie zur Straße brachten, legte sie ihren Kopf an seine Schulter, hatte das Gefühl, endlich nach Hause gekommen zu sein. »Ehe wir weitermachen, Mylord, muss ich darauf bestehen, dass Sie Ihre Absichten erklären. Bieten Sie mir eine Stellung als Mätresse oder als Pflegerin?«
    Er küsste sie zärtlich auf die Nasenspitze, die Wangen und die Lippen. »Ich biete dir eine Stellung als meine Gattin, meine Geliebte, meine Gräfin und Mutter meiner Kinder an.«
    Cecily seufzte selig und schmiegte sich fester an ihn. »Dann nehme ich an. Aber ich erwarte dennoch, dass du mich gelegentlich mit Schmuck und Edelsteinen überhäufst.«
    Er schenkte ihr ein lüsternes Grinsen. »Nur, wenn du sie dir vorher verdienst.«
    Plötzlich machte sie sich in seinen Armen steif, und ihre Augen weiteten sich entsetzt. »Oh, nein. Mir ist gerade etwas eingefallen. Was wird nur deine Mutter sagen?«
    Gabriel grinste durch die wirbelnden Schneeflocken auf sie herab. »Warum finden wir es
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