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Geheime Depeschen #3

Geheime Depeschen #3

Titel: Geheime Depeschen #3
Autoren: Karsten Sturm
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den verursachten Datenstau, eine Lage vernünftig einzuschätzen. O`Mally konzentrierte sich daher auf diese beiden Sicherheitsunternehmen, die sich in der Vergangenheit durch ihre treffsichere Informationsbeschaffung hervorgetan haben und somit einen Bombenanschlag in Deutschland verhinderten. Sie waren Tochtergesellschaften, der FOUR USA, die seit dem Irak-Krieg mit dem Schutz der Pipelines betraut waren.
    Es war halb zwei Ortszeit. O`Mally war gerade erst in Aschgabad angekommen und hatte sich direkt in die Botschaft bringen lassen. Er wollte keine Zeit verschwenden und hatte sich selbst einen strammen Terminkalender aufdiktiert. Richard Conen und Diane Blum, die beiden Vertreter der Sicherheitsfirmen waren in der Botschaft angekündigt und warteten bereits in einem der abhörsicheren Besprechungsräume.
    O`Mally kam ziemlich abgehetzt an, obwohl er diesen Eindruck gerne vermeiden wollte. Jede Gestik, jede Mimik wurde im diplomatischen Geschäft interprätiert und sein Auftreten verriet die Ratlosigkeit, die aktuell herrschte.
    Conen und Blum trugen Tarnanzüge und sahen darin eher wie Söldner aus. Sicherheitspersonal hatte sich O`Mally irgendwie anders vorgestellt. Conen hatte den typischen Kurzhaarschnitt, den US-Soldaten trugen. Die grauen Haare verrieten, dass er gut und gerne schon Ende vierzig sein musste, auch wenn er mit seinem durchtrainierten Körper jünger wirkte. Seine weibliche Begleiterin dagegen wirkte noch sehr jung, zierlich aber dennoch energisch. Ihr kräftiger Händedruck bei der Begrüßung bestätigte diesen Eindruck. O`Mally kam gleich zur Sache.
    „ Mr. Conen, Miss Blum, Amerika braucht ihre Hilfe in einer ziemlich prekären Angelegenheit. Sie haben sicher in den Medien schon von unserem Problem mit Whistleblow gehört?“
    Diane sah Richard fragend an „Ja, am Rande“ antwortet er
    „Wir suchen aus mehreren Gründen, die tatsächlichen Geldgeber. Es gibt Mutmaßungen, dass Gelder aus China und Nordkorea fließen. Doch das Verhalten Akbakarrdinawis könnte darauf hindeuten, dass auch Teheran in die Sache verwickelt sein könnte. Für uns ist es kein Zufall, dass er gerade jetzt mit uns plötzlich einen Kuschelkurs einschlägt“
    „Das kann ich nachvollziehen“ bekräftigte Diane „und wir sollen Informationen sammeln, ob es hier eine tatsächliche Verbindung gibt?“
    „Richtig!“ O`Mally fuhr fort „und das ganze muss schnell gehen. Wir können erst Handeln, wenn wir die Lage richtig erfasst haben. Als Kontaktperson vor Ort finden sie hier in den Unterlagen ihren Verbindungsoffizier. Er ist auch derjenige, der mir die Berichte weiterleitet und ihnen gegebenenfalls weitere einzelne Aufträge erteilt. Ich selbst werde morgen bereits nach Südkorea reisen. Wie üblich haben sie von mir persönlich offiziell keinen Auftrag erhalten.“
    „Angesichts des Zeitdrucks und den speziellen Anforderungen müssten wir ihnen den doppelten Satz berechnen“ Conen lehnte sich entspannt im Stuhl zurück und verschränkte die Arme. Die Körpersprache war eindeutig. Kein Handschlag ohne Zuschlag. O`Mally kannte diese Vorgehensweise. Das war mit allen Privatfirmen so. Permanent wurde nachverhandelt. Angesichts der Tatsache, dass US-Soldaten der Streitkräfte, jeglichen Auftrag für ihren festen Sold ausführen mussten, waren diese getarnten Söldnerfirmen die reinen Aasgeier. Dafür gingen sie allerdings auch größere Risiken ein.
    „Eine letzte Sache hätte ich noch“ wand sich Blum an O`Mally „ein wenig Bestechungsgeld würden wir zusätzlich benötigen“
    „Noch ein Kücken“ dachte sich O`Mally „und schon das System verstanden.
    „Wieviel?“ war seine lapidare Frage
    „Fünfzigtausend“
    „Rials?“ sie begannen zu lachen, wussten doch alle, dass dies in etwa drei Euro Fünfzig entsprach „US-Dollar, natürlich. Ich werde das veranlassen. Haben sie sonst noch Fragen?“
    „Vorerst nicht“ Blum pflichtete Conen durch ein Nicken bei und sie verabschiedeten sich voneinander.
     
     

Athen, Ambelokipi-Viertel, 30.12.2010 und Berlin
     
     
     
     
    Die Bombe vor dem Athener Gericht explodierte um 8:22 Uhr und zerstörte mehrere Fahrzeuge vor dem Gebäude. Die Detonation war so heftig, dass durch die Druckwelle mehrere Autos durch die Luft gewirbelt wurden und auf ihren Dächern landeten. Im Umkreis von 200 Metern gingen sämtliche Glasscheiben zu Bruch. Den Knall konnte man in fast allen Stadtteilen Athens hören. Etwa eine Dreiviertelstunde zuvor, um 7:38 Uhr wurde der
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