Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheime Depeschen #3

Geheime Depeschen #3

Titel: Geheime Depeschen #3
Autoren: Karsten Sturm
Vom Netzwerk:
Anschlag von einem anonymen Anrufer bei einem griechischen Fernsehsender angekündigt und das Kennzeichen des Mopeds, auf dessen Gepäckträger die Bombe befestigt war, bekanntgegeben. Der Polizei gelang es aufgrunddessen, das achtstöckige Gerichtsgebäude zu räumen und die Umgebeung abzusperren. Offenbar wollte der Anrufer sicherstellen, dass seine Warnung ernst genommen wurde.
    In den Trümmern begannen die Ermittler am Vormittag die Suche nach den Überresten der Bombe. Der Verdacht fiel zunächst auf eine linksextreme Terrorgruppe namens „Molotow“, die bereits seit einiger Zeit ähnliche Anschläge in Griechenland verübte. Es handelte sich hierbei augenscheinlich um die gleichen Attentäter, die vergangenen November die Welt mit einer Serie von Sprengstoffbriefen in Angst und Schrecken versetzten. Eine Paketbombe schaffte es sogar bis in die Poststelle des Berliner Kanzleramts, wo der Sprengsatz entdeckt und entschärft wurde. Kurz vor Weihnachten wurden in Rom bei Explosionen von ähnlich präparierten Bombenpaketen zwei Angestellte der Schweizer und der chilenischen Botschaft verletzt. Waren die Depeschen und die Angriffe auf die Botschaften, die neue Dimension des Terrors? Oder vielmehr tatsächlich eine Inszenierung, um zukünftig Geheimhaltungsmaßnahmen zu verschärfen und eine Begründung hierfür zu haben? Mit dieser Frage beschäftigte sich gerade auch Martin Zimmermann, Professor für Neuere deutsche Literatur an der FU Berlin.
    „Nicht die Verbreitung von Informationen oder die Erzeugung einer großen kritischen Öffentlichkeit ist die Folge von Whistleblow“ bekräftigte er in seinem Vortrag, zu dem er von einer Bibliothek gebeten wurde „sondern und das klingt zunächst paradox, man wird den Austausch von Daten wesentlich schärfer handhaben, Informanten werden sich dreimal überlegen, ob sie etwas preis geben, weil sie nicht wissen an wen die Informationen schlussendlich geraten. Eine weitere Folge hieraus ist, dass man zukünftig nicht mehr unterscheiden kann, handelt es sich um einen Skandal oder eine lachhafte Bloßstellung. Bitte machen sie sich hierzu gerne selbst ein paar Gedanken.“ beendete er seinen Vortrag. Er hatte schon wieder einmal gnadenlos überzogen.
    Martin Zimmer schnappte seine Aktentasche. Zwei Zuhörer richteten sich noch an ihn, weil sie offenbar Fragen hatten.
    „Leider kann ich ihnen keine Fragen mehr beantworten. Ich hoffe das geht in Ordnung, ich bin schon zu spät“ eilig verlies er den Saal und spurtet zu seinem Auto. Er wollte gerade aufschließen, als plötzlich ein Mann hinter ihm auftauchte.
    „Hier nehmen sie“ er überreichte ihm eine Mappe „meine Telefonnumer steht da drin. Lesen sie es, es wird sie interessieren und rufen sie mich an“ verdutzt schaute Martin ihn an. Es war relativ dunkel und er konnte sein Gesicht nur schwierig erkennen, da die breite Hutkrempe seines Stetsons über die Hälfte mit einem Schatten verbarg. Er schaute auf die Mappe und als er wieder hoch schaute, war der Mann so wie er auftauchte auch wieder verschwunden. Egal wie merkwürdig das gerade eben war, Martin beschloss erst zuhause einen Blick hinein zu werfen, er wollte erst einmal zu seiner Frau und Tochter.
     
     
    Fortsetzu ng folgt…
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher