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Geheime Depeschen #3

Geheime Depeschen #3

Titel: Geheime Depeschen #3
Autoren: Karsten Sturm
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amerikanisch-japanischen Manövern im Japanischen Meer.
    Smirnow tobte.
    „Was bilden sich diese imperialistischen Amerikaner eigentlich ein. Denken die, die könnten mich verscheissern?“ Smirnow schlug mit seiner Faust auf den Tisch, der beträchtlich unter der Gewalteinwirkung knirschte. Mit der gleichen Hand wischte er Unterlagen vom Tisch, ganz so als wollte er damit alles ungeschehen machen. Wassiljew sammelte die Papiere hektisch wieder ein während Smirnow in seiner Hassrede fortfuhr.
    „Ich habe es ihnen angekündigt und sie oft genug gewarnt, sich aus unseren Angelegenheiten heraus zu halten. Mir reichts. Sie machen Angriffspläne. Wir auch. Stimmen sie mir da zu?“
    Wassiljew nickte pflichtbewusst.
    „Wo ist eigentlich das Militär, wenn man es einmal braucht? Die sollten doch schon längst hier sein“ Smirnow schnaubte.
    Er war nicht nur insgeheim der mächtigste Mann im Staat. Auch wenn Wassiljew als Präsident fungierte, die Fäden zog immer noch er. Die Härte, mit der er dieses Land führte, sah man ihm auch an. Mit Smirnow wollte man sich weder privat noch in seiner Funktion anlegen wollen.
    „Der FSB ist da!“ rief ein Bediensteter zur Tür hinein. „Sie sollten besser vorher anklopfen!“ zischte ihn Smirnow an. „Sehen sie auf meine Jungs ist Verlass“ wand er sich an Wassiljew „Sie sollen rein kommen, wir fangen schon einmal ohne den ganzen Rest an“
    Wassiljew fühlte sich nicht wohl in seiner Rolle. Als Präsident, sollte er wenigstens gegenüber Dritten so wirken, als kämen die entscheidenden Impulse von ihm. Doch Smirnow machte sich überhaupt nicht die Mühe, zu verbergen, dass er bis zu seiner möglichen Wiederwahl - er konnte nur für zwei Amtsperioden gewählt werden - das Szepter nach wie vor in der Hand hielt.
    Die Männer vom FSB trugen ihre Uniformen mit dem Wappen des Föderalen Sicherheitsdienstes bestehend aus Schwert und Schild. Vorneweg Michail Pawlowitsch Litwinenko. Smirnow selbst war bis 1999 Chef des FSB gewesen und hatte auch hier immer noch das Sagen.
    „Ah, Michail!“ begrüßte er ihn wie einen Bruder.
    „Du siehst gut aus, wie geht es deinen Kindern“
    „Wie immer, alle fleißig, du kennst sie doch. Wollen alle mal an die Spitze. Aber erzähl, was kann ich für dich tun“
    „Setz dich“ Smirnow bot nur ihm einen Stuhl an, die anderen mussten stehen „ Die Amerikaner, wir müssen ihnen einen Denkzettel verpassen. Und ich habe da auch schon ein paar Ideen“
    „Ich höre“ erwiderte Michail
    „Ich möchte, dass du ein paar Leute von der GRU aktivierst“
    „Und was ist das Ziel?“
    „Die NATO. Du weißt, ein paar Nutten, ein paar Videos und Geld für unsere Tarnfirmen. Werbt noch ein paar Leute an. Macht das exzessiv. Ich brauche so viele Maulwürfe als irgend möglich.“
    „Und wohin läuft das hinaus?“
    „Das, mein lieber Freund erfährst du noch früh genug. Ach ja, und fast hätte ich es vergessen. Diesem Lagrange, dem bietet ihr auch Geld. Schließlich hat er doch irgendwie auch in unserem Sinne gearbeitet“ Smirnow grinste. Mit den Depeschen hatte er ein perfektes Druckmittel gegen die Amerikaner. Sie waren eine ideale Grundlage für Manipulationen in alle Richtungen. Jetzt ging es nur noch darum, wer diese für sich am besten auszunutzen verstand.
    „Wen haben wir in England, der Kontakt zu ihm aufnehmen könnte?“
    „Anna Sokolow, du kennst sie“ Michails Augen glänzten
    „Clever, sie wird ihn um den Finger wickeln und ihn an seinem Schwanz nach Russland führen“ Smirnow klopfte Michail auf die Schultern „Liebreizend und Miststück zugleich, eine gute Wahl. Wie schleusen wir sie da rein? Reporterin?“
    „Sie könnte ihn interviewen und über unsere Tageszeitung in London ein Angebot unterbreiten“ schlug Michail vor
    „Was ist mit diesem Schlosherren, bei dem er wohnt, wird er das nicht durchschauen? Er hat immerhin eine militärische Ausbildung?“
    „Du meinst Vince Walsh! Wir haben ein Team zur Unsterstützung vor Ort“
    „Ich habe deinen Bericht gelesen, erst Offizier, später Kriegsberichterstatter. Ihr solltet diesen Walsh nicht unterschätzen. Er ist ausgebildeter Scharfschütze und Pilot. Im Golfkrieg, Bosnien und Afghanistan bewies er außerordentlichen Mut und Kreativität als Reporter. Er wurde sogar mehrfach angeschossen“ Smirnow runzelte die Stirn „Ich glaube nicht, dass dieser Typ sich kaufen lässt. Wissen wir, welche Geheimdienste noch vor Ort sind?“
    „Teilweise. Wegen den unzähligen
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