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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe
Autoren: Stephanie Laurens
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schmalere Landstraße einbog, verließ er die Höhe und folgte ihr auf der Straße nach Essington Manor. Ahnungslos ritt sie die Auffahrt hinauf bis zu den Eingangsstufen, während er sich hinter dem Herrenhaus einen Flecken im Wald suchte, von wo aus er die Stallungen und den Platz vor dem Gebäude beobachten konnte. Als er sah, wie ein Stallbursche gerade Pennys Pferd wegführte, saß er ab, band Domino auf einer Lichtung in der Nähe fest und kehrte auf seinen Beobachtungsposten zurück.
    Eine halbe Stunde später brachte ein Pferdeknecht eine leichte, offene Kutsche aus den Ställen zum Eingang, und ein weiterer folgte mit Pennys Rotbraunem. Charles ging ein wenig weiter, bis er die Eingangsstufen sehen konnte, beobachtete, wie Penny erschien, gefolgt von zwei weiteren jungen Damen ihres Alters, die ihm vage vertraut vorkamen. Die Frauen der Brüder Essington? Die beiden kletterten in den Wagen, während Penny sich von einem Pferdeknecht in den Damensattel helfen ließ. Charles holte Domino.
    Rechtzeitig, um sich davon zu überzeugen, dass sich die jungen Damen in der Tat auf dem Weg nach Süden befanden, erreichte er die Abzweigung an der Straße nach Fowey. Vermutlich wollten sie in die Stadt zum Einkaufen.
    Charles saß auf Domino und dachte nach. Über Penny und
die Mission, die er erfüllen sollte. Welche Verbindung bestand da?
    Sie war besorgt genug, um nachts Männern quer durchs Land zu folgen, besorgt genug, um sich zu weigern, ihm ihre Beobachtungen zu verraten – zumindest nicht, ohne zuerst sorgfältig und in Ruhe darüber nachzudenken. Dennoch war sie heute hier, brach scheinbar unbekümmert zu einem Einkaufsbummel auf und wirkte keineswegs beunruhigt. Er wusste sich keinen Reim darauf zu machen.
     
    Penny begleitete die ersten anderthalb Stunden Millie und Julia Essington auf dem lange geplanten Ausflug zu zwei Modegeschäften, einem Herrenausstatter, dem alten Handschuhmacher und zwei Tuchhändlern. Als sie den Laden des zweiten Händlers verließen, blieb Penny auf dem Gehsteig stehen. »Ich schaue jetzt kurz nach unserem alten Diener. Warum geht ihr beide nicht rasch zur Apotheke vor, und wir treffen uns nachher im Pelikan zum Lunch?«
    Sie hatte bereits morgens angekündigt, dass die nach einem ehemaligen Bediensteten schauen wolle, der in Fowey lebe und schwer erkrankt sei.
    »In Ordnung!« Julia, deren Wangenfarbe immer rosig und deren Laune immer bestens war, hakte sich bei Millie unter. »Wenn du keine Unterstützung brauchst? Es würde uns nichts ausmachen, mit dir zu kommen, ehrlich.«
    »Nein, dazu besteht keine Notwendigkeit, lasst euch das versichern.« Sie lächelte. »Es ist nicht so ernst, dass es um Leben oder Tod ginge, wenigstens noch nicht.« Sie vermied es, einen Namen zu nennen, denn bei beiden jungen Ladys handelte es sich um Töchter von Gutsbesitzern aus der näheren Umgebung, und auch die Bediensteten auf den verschiedenen Besitzen waren teilweise miteinander verwandt, sodass man durchaus einige namentlich kannte. Genau das wollte sie verhindern.

    »Ich werde nicht lange brauchen.« Sie trat einen Schritt zur Seite. »Ich komme dann in den Pelikan .«
    »Gut.«
    »Wir bestellen schon für dich, ja?«
    »Ja, bitte, tut das, falls ich nicht rechtzeitig dort bin.«
    Mit einem freundlichen Lächeln verließ sie die Schwägerinnen und überquerte die mit Kopfsteinen gepflasterte Straße, ging langsam ein Stück bergan, bis das leise Klingeln einer Türglocke ihr verriet, dass Millie und Julia gerade den winzigen Laden des Apothekers betraten.
    Penny bog schnell in eine Straße auf der rechten Seite ein.
    Sie kannte sich in Fowey bestens aus, lief erst durch die eine, dann durch die andere Gasse, bis sie schließlich am Hafen ankam, um von dort wieder ein Stück hinaufzusteigen zu den ältesten Gebäuden des Ortes, die sich oberhalb des Kais dicht an den Hang schmiegten. Obwohl vor dem Wind einigermaßen geschützt, duckten sich die winzigen Häuschen dicht nebeneinander auf den Boden, als könnten sie sich auf diese Weise besser auf dem felsigen Grund festklammern. In den ärmlichen Quartieren hausten überwiegend Fischer mit ihren Familien – und Schmuggler, die hier als zahlende Gäste jederzeit Unterschlupf fanden.
    Penny erreichte einen steil bergan führenden Durchgang, der kaum breiter war als die Abflussrinne, die in der Mitte verlief. Auf halbem Weg blieb sie stehen und fasste die kurze Schleppe ihres Rockes fester, bevor sie herrisch an eine schwere Holztür
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