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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe
Autoren: Stephanie Laurens
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Pflicht erneut gerufen.«

    »Pflicht?«
    Die Frage kam wie aus der Pistole geschossen. Arbry wollte auf jeden Fall wissen, weshalb er hier war. Charles schaute erneut zu Penny hinüber, doch ihr Blick blieb fest auf den Cousin gerichtet. Sie erlaubte es ihm nicht, Schlüsse zu ziehen.
    Sie beschützte jemanden. War es Arbry?
    »Allerdings.« Er schaute Arbry in die Augen, ließ alle Verstellung fallen. »Ich bin gebeten worden, mich umzuhören, was an dem Gerücht dran ist, dass im letzten Krieg militärische und diplomatische Geheimnisse über die Schmuggler hier in der Gegend dem Feind in die Hände gespielt wurden.«
    Arbry blinzelte nicht einmal, und auch ansonsten regte sich kein Muskel in seinem blassen Gesicht.
    Was ihn auf der Stelle verdächtig machte, denn kein aufrechter Patriot würde bei einer solchen Information ungerührt bleiben.
    Immer noch den Ahnungslosen spielend, erklärte er: »Mir war gar nicht bewusst, dass die … Regierung noch Interesse daran hat, in der Vergangenheit nachzuforschen.«
    »Da gewisse Regierungsbereiche von Männern geleitet werden, die selbst gekämpft haben oder andere in die Schlacht und damit oft in den Tod schicken mussten, lassen Sie sich versichern, dass ihr Interesse echt ist.«
    »Und sie haben Sie gebeten, sich die Sache genauer anzusehen? Ich dachte, Sie seien Major in einem Garderegiment gewesen.«
    »Das war ich auch.« Charles lächelte absichtlich kühl, absichtlich gnadenlos. »Allerdings hatte ich mehrere Eisen im Feuer.«
    Penny schaute sich um, verzweifelt über eine Möglichkeit grübelnd, wie sie diesen Austausch von ätzenden Freundlichkeiten beenden sollte. Charles konnte teuflisch sein, und sie wollte nicht, dass er mehr erfuhr, mehr erriet – zumindest noch
nicht, nicht in diesem Augenblick. Nur der Himmel wusste, wie er dann reagierte.
    Sie ließ die Blicke schweifen und entdeckte Millie und Julia, die beide mit strahlenden Gesichtern zu ihnen eilten, um so schnell, wie es ihnen unter Wahrung des Anstands nur möglich war, an ihre Seite zu gelangen. Und zu den beiden gut aussehenden Herren, die Penny irgendwie hergezaubert hatte. Zum ersten Mal in ihrem Leben billigte sie die unverhohlene Neugier der beiden Damen.
    »Penelope! Wir waren gerade auf dem Weg zu dir.« Julia lächelte strahlend, als sich die beiden Männer zu ihr umdrehten. »Wir wurden in der Apotheke aufgehalten.« Sie schaute die Herren an. Millie tat es ihr nach. »Lord Arbry, nicht wahr?«
    Nicholas, der die beiden bereits kannte, verneigte sich. »Mrs. Essington. Mrs. Essington.«
    Dann wandte Charles sich ihnen zu. Er war größer als Nicholas, und Millies und Julias Augen wanderten zu seinem Gesicht empor. Sie blinzelten beide, dann breitete sich nahezu gleichzeitig ein entzücktes Lächeln auf ihren Zügen aus.
    »Charles«, kreischte Julia wenig damenhaft. »Du bist zurück!«
    »Wie herrlich«, flötete Millie. »Ich hatte aufgrund der Andeutungen deiner lieben Mama schon gedacht, du würdest die ganze Saison in London verbringen.«
    Charles lächelte, schüttelte beiden die Hände und wich ihren Fragen geschickt aus. Penny atmete erleichtert auf. Wenn Nicholas nur die günstige Gelegenheit nutzen und die Flucht ergreifen würde.
    Sie wollte ihm gerade einen Schubs in die richtige Richtung geben, als Julia fröhlich verkündete: »Ich bestehe darauf, dass wir alle gemeinsam zu Mittag essen – es ist ein Uhr. Wenn ich etwas von Männern weiß, dann dass Sie mittlerweile halb verhungert
sein müssen. Im Pelikan gibt es das beste Essen von ganz Fowey.«
    »O ja!« Millies Augen leuchteten. »Wir haben einen kleinen Nebenraum reserviert. Bitte, kommen Sie mit.«
    Charles schaute erst zu Penny, dann zu Nicholas. »Ja, warum eigentlich nicht?« Als er den Viscount ansah, war sein Lächeln eindeutig raubtierhaft. »Was sagen Sie, Arbry? Ich kann keinen Grund erkennen, nicht die Gunst der Stunde zu nutzen und eine Einladung zu so reizender Gesellschaft nicht anzunehmen.«
    Millie und Julia platzten beinahe vor Stolz und wandten ihre erwartungsvollen Gesichter Nicholas zu.
    Penny dagegen fluchte stumm, denn ihrem Cousin blieb nichts anderes übrig, als einzuwilligen.
    Julia, Millie und Charles bestritten die Unterhaltung, während sie zu fünft das kurze Stück zum Pelikan zurücklegten. Der Wirt führte sie, entzückt und dankbar, unter zahllosen Verbeugungen zu seinem besten Raum. Penny hoffte, Nicholas begriff, dass er sich in die Höhle des Löwen begab – und dass dieser Löwe
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