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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft
Autoren: Annegret Hilje Nora Roberts
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Angeklagten als Jugendlichen zu behandeln. Sollte er die Namen der Mittäter preisgeben, so bestünde die Möglichkeit, ganz auf die Anklage zu verzichten.“
    „Er soll also die Namen derer preisgeben, die er fälschlicherweise als seine Freunde betrachtet?“ Richterin Beckett sah Nick herausfordernd an. „Würden Sie das in Erwägung ziehen?“
    „Nein, Ma’am.“
    Sie flüsterte etwas Unverständliches und deutete auf Zackary. „Erheben Sie sich bitte, Mr. Muldoon.“
    Zackary folgte ihrer Aufforderung. „Ma’am. Euer Ehren.“
    „Mr. Muldoon, sind Sie davon überzeugt, Ihren Bruder aus allen Schwierigkeiten heraushalten zu können und ihn zu einem verantwortungsbewussten Staatsbürger zu machen?“
    „Ich ... ich weiß nicht. Aber ich wünsche mir die Chance, es wenigstens versuchen zu dürfen.“
    Beckett klopfte mit den Fingern auf den Tisch. „Nehmen Sie wieder Platz. Miss Stanislaski, das Gericht schließt die Möglichkeit einer Haftstrafe nicht grundsätzlich aus ...“
    „Euer Ehren ...“
    Beckett unterbrach Rachel mit einer Handbewe gung. „Ich bin noch nicht fertig. Das Gericht setzt eine Kaution in Höhe von fünftausend Dollar fest. Außerdem wird dem Angeklagten eine vorläufige Bewährungsfrist von zwei Monaten gewährt. Sollte er in diesem Zeitraum jeglichen Kontakt mit Mitgliedern der Cobras meiden und sich keine Straftat zu Schulden kommen lassen, ist das Gericht bereit, die Bewährungsstrafe zu verlängern.“
    „Euer Ehren“, platzte Haridan heraus, „auf welche Weise können wir sichergehen, dass der Angeklagte in diesen zwei Monaten die Auflagen erfüllt?“
    „Indem wir Mr. Muldoon eine Person zur Seitestellen, die ihn bei seiner Aufgabe unterstützt und dem Gericht laufend einen Bericht über Mr. LeBeck zukommen lässt. Maßnahmen zur Resozialisierung, Mr. Haridan, müssen nicht unbedingt auf Strafanstalten beschränkt bleiben.“
    Rachel lächelte Haridan siegessicher zu. „Danke, Euer Ehren.“
    „An die Adresse der Verteidigung gerichtet – es wird mir ein Vergnügen sein, jeden Freitagnachmittag gegen drei Uhr Ihren Bericht in Empfang zu nehmen.“
    „Meinen ...“ Rachel wurde kreidebleich und rang nach Luft. „Meinen Bericht? Euer Ehren, soll das etwa heißen, dass ich diese Aufsichtsperson sein soll?“
    „Exakt das meine ich, Miss Stanislaski. Ich glaube, ein Mann und eine Frau als Autoritäten werden auf Mr. LeBeck einen positiven Einfluss haben.“
    „Ich stimme dem Vorschlag zu, Euer Ehren. Aber ich bin keine Sozialarbeiterin. Diese Aufgabe ...“
    „Sie dienen der Rechtspflege, Miss Stanislaski, also erfüllen Sie Ihre Aufgabe.“ Sie klopfte mit dem Hammer auf den Tisch. „Der nächste Fall.“
    Rachel verließ sprachlos den Gerichtssaal.
    „Da hast du den Salat“, murrte ihr Bruder, als sie einender Nebenräume betraten. „Ich werde nicht zulassen, dass du für diesen Burschen den Babysitter spielst. Beckett kann dich nicht zwingen.“ Wütend packte er sie am Ellbogen.
    „Hör auf, an mir herumzuzerren, Alex. Ich muss nachdenken.“
    „Was gibt es da nachzudenken? Es ist schlimm genug für mich, mit ansehen zu müssen, wie du diese Kerle verteidigst. Jetzt spielst du auch noch die große Schwester für sie. Lass die Finger davon.“
    „Ich entscheide selbst, was ich tun werde. Und jetzt raus hier.“
    „Rachel, ich hätte gute Lust ...“
    „Sie sollen verschwinden, haben Sie nicht verstan den?“ Zackarys Stimme klang bedrohlich.
    Alex drehte sich abrupt um. Er hatte alle Mühe, sich zu beherrschen. „Die Sache geht Sie nichts an.“
    „Das sehe ich anders.“
    Rachel stellte sich zwischen die beiden Streithähne. „Hört sofort auf damit. Muldoon, ist das Ihre Art, Verantwortung zu übernehmen, indem Sie Schlägereien provozieren?“
    Zackary behielt Alex im Auge. „Ich sehe es eben nicht gern, wenn Frauen so grob behandelt werden.“
    „Ich kann auf mich selbst Acht geben.“ Sie wandte sich ihrem Bruder zu. „Und du willst Polizistsein? Du führst dich auf wie ein Raufbold. Ich werde versuchen, den Vorschlag des Gerichts erfolgreich umzusetzen.“
    „Verdammt, Rachel ...“ Alex wandte sich Zackary zu. „Wenn Sie mir oder meiner Schwester Schwierigkeiten machen sollten, werden Sie in Zukunft Ihre Zähne in einem Glas auf dem Nachttisch aufbewahren.“
    „Schwester?“ Zackary wechselte den Blick von Alex zu Rachel. Ja, die Familienähnlichkeit war eigentlich nicht zu übersehen. Beide sahen sehr gut und irgendwie auch sehr
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