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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft
Autoren: Annegret Hilje Nora Roberts
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verwegen aus.
    Das änderte natürlich eine ganze Menge. Seine Wut kühlte sofort ab. „Es tut mir Leid. Ich wusste nicht, dass es um einen Familienstreit ging. Dann machen Sie nur weiter, schreien Sie sich ruhig an.“
    Rachel seufzte und küsste ihren Bruder auf die Wange. „Geh jetzt, Alexej, und mach Jagd auf die wirklich schweren Jungs.“
    Alex gab auf. Es war unmöglich, mit seiner Schwester zu diskutieren. Er änderte die Taktik und fixierte Zackary. „Seien Sie auf der Hut, Muldoon, denn ich werde Sie während der ganzen Zeit nicht aus den Augen lassen.“
    „Sie sind jederzeit in meiner Bar willkommen, Officer. Der erste Drink geht auf Kosten des Hauses.“Alex brummte etwas Unverständliches und ging zur Tür. Er drehte sich noch einmal um und rief Rachel auf Ukrainisch etwas zu. Er lächelte, schüttelte den Kopf und verließ schließlich den Raum.
    „Übersetzung?“ fragte Zackary.
    „Er sagte nur, dass wir uns am Sonntag sehen. Ha ben Sie die Kaution bezahlt?“
    „Ja, sie werden ihn gleich freilassen. Es sieht so aus, als sei es Ihrem Bruder nicht ganz geheuer, dass Sie mit mir und Nick zu tun haben.“
    Rachel sah Zackary lange an. „Es ist der Wille des Gerichts. Fangen wir also an.“
    „Anfangen?“
    „Holen wir unser Mündel hier raus, und Sie brin gen ihn in Ihrem Apartment unter.“
    Nachdem er fast zehn Jahre mit zweihundert anderen Matrosen auf engstem Raum zusammengelebt hatte, verabschiedete Zack sich mit einem letzten schweren Seufzer von seiner Privatsphäre. Er nahm Rachel beim Arm, und sie bemühte sich redlich, den Arm nicht wegzuziehen.
    „Sagen Sie, Sie haben nicht zufällig ein Seil in Ihrer Aktentasche, oder?“
    Nein, sie brauchten Nick nicht zu fesseln, um ihn aus der Zelle zu holen. Aber viel hätte nicht gefehlt.Er war alles andere als begeistert von seiner Situation. Er nörgelte, beschwerte sich und fluchte. Bis sie das Gerichtsgebäude verlassen hatten und am Straßenrand ein vorbeifahrendes Taxi anhalten konnten, erstickte Zack fast an seinem Ärger, und Nick ließ seine schlechte Laune an Rachel aus.
    „Wenn Sie kein besseres Urteil herausschinden konnten, dann sollten Sie wieder auf die Universität gehen. Ich habe Rechte, und das erste ist, dass ich Sie feuern kann.“
    „Das steht Ihnen frei, LeBeck.“ Rachel warf einen Blick auf die Uhr. „Sie können jederzeit einen anderen Anwalt nehmen. Aber in meiner Funktion als gerichtlich bestellte Aufpasserin können Sie mich nicht feuern. In den nächsten beiden Monaten sind wir aneinander gebunden.“
    „Quatsch, wenn Sie und diese blöde Richterin glauben, ihr könntet mir in die Suppe spucken ...“
    Zackary hob drohend den Arm, aber Rachel hielt ihn zurück. „Jetzt hör mir mal zu, du bemitleidenswerter, verwöhnter, launischer kleiner Idiot! Du hast die Wahl: Du kannst in den nächsten acht Wochen wie jeder andere Mensch leben oder für drei Jahre in den Knast gehen. Mir ist es herzlich egal, für welchen Weg du dich entscheidest. Du bildest dir also ein, ein ganz harter Kerl zu sein, ja? Und natürlich weißt dugenau, was abgeht, ja? Dann lass dir eines von mir gesagt sein: Du sitzt noch nicht eine Woche ein, und die Kunde von deinem hübschen Gesicht wird im ganzen Bau die Runde gemacht haben. Deine Mithäftlinge werden sich auf dich stürzen wie der Hund auf den Knochen. Und dann wirst du ganz schnell bereit sein, mit uns zu kooperieren.“
    Rachel stellte zufrieden fest, dass ihre Worte genau ins Schwarze getroffen hatten. Der wütende Blick aus Nicks Augen wich – genauso wie alle Farbe aus seinem Gesicht. Er schwieg verbissen.
    „So, und jetzt muss ich mich noch um andere Dinge kümmern.“ Sie wandte sich Zackary zu. „Gegen sieben werde ich vorbeikommen.“
    „Ich halte das Essen warm.“ Er lächelte und hielt Rachels Hand fest, bevor sie gehen konnte. „Danke. Und das meine ich ernst.“
    Sie hätte es mit einem Schulterzucken abgetan. Aber sein Händedruck war fest wie eine Eisenklammer, und sie konnte die Schwielen an seiner Hand spüren.
    „Sie sind schwer in Ordnung, Frau Anwältin.“ Er grinste. „Für eine Tussi.“ Damit schob er Nick in den Wagen, kletterte hinter ihm hinein und winkte Rachel noch einmal zu, bevor der Wagen anfuhr.
    „Mit dem Idioten hat sie Recht, Nick“, sagte erleichthin zu seinem Bruder. „Aber auf jeden Fall hast du dir eine Anwältin mit umwerfenden Beinen ausgesucht.“
    Nick sagte nichts dazu, warf aber noch mal einen Blick durch die Rückscheibe. Ja,
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