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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen
Autoren: Kevin J. Anderson
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sie in Sicherheit!«
    »Ich kann euch nicht einfach so zurücklassen! Kommt mit mir…«
    »Wir müssen bei unseren Leuten bleiben.« Maria deutete auf die Roamer um sie herum. »Aber du bist zu wichtig.«
    »Dann lasst mich eine Gruppe zusammenstellen. Ich kann vielleicht zehn oder zwölf Personen mitnehmen…«
    »Du hast Verantwortung«, sagte sein Vater, als sich jenseits der beschädigten Kuppel weitere TVF-Schiffe näherten. »Und wenn du noch länger zögerst, hast du keine Chance mehr, den Tiwis zu entkommen.«
    Maria sah die Sorge im Gesicht ihres Sohns. »Die Tiwis müssen uns irgendwohin bringen. Wenigstens finden wir heraus, was mit den vielen Gefangenen vom Hurricane-Depot und von Rendezvous geschehen ist.«
    Als Nikko noch immer zögerte, donnerte sein Vater: »Fort mit dir! Und enttäusch uns nicht.«
    Nikko lief, durch ein Chaos aus niedriger Schwerkraft, blitzenden Lichtern und dem Heulen entweichender Luft.

3 KÖNIG PETER
    Die Nachrichtennetze berichteten über die »triumphale Zerstörung« von Rendezvous, und die TVF feierte ihren Sieg mit einer Gala, aber König Peter sah kaum Grund zur Freude. General Lanyan rühmte sich eines sauberen, entscheidenden Sieges, aber jener Kampf hätte überhaupt nicht stattfinden müssen. Das wusste Peter tief in seinem Innern, doch niemand in der Hanse hatte auf seine Einwände hören wollen. Immerhin war er nur der König.
    Über Monate hinweg hatten falsche Berichte, Reportagen und Gerüchte die Bürger der Hanse vorbereitet und die Roamer als verschlagen, unzuverlässig und habgierig dargestellt. Für die Weigerung der Clans, den Krieg der Hanse gegen die Hydroger mit Ekti zu unterstützen, war kein Grund genannt worden, aber Peter wusste, dass dies die Reaktion auf heimliche Angriffe der TVF auf unbewaffnete Frachter der Roamer war. Sie waren zweifellos genug provoziert worden, um die Handelsbeziehungen mit der Hanse abzubrechen, doch der Vorsitzende Wenzeslas hatte nie ihre Schuld eingestanden, nicht einmal inoffiziell. Stattdessen benutzte er die Roamer als Sündenböcke und lenkte die Bürger der Hanse von militärischen Niederlagen ab. Auf diese Weise machte der Vorsitzende Politik.
    Peter fand es besser, Probleme mit Verhandlungen anstatt mit Gewalt zu lösen. Basil hätte die Sache mit den Roamern auf friedliche Art klären können; jetzt gab es für ihn kein Zurück mehr. Mit jedem verstreichenden Monat war der Vorsitzende diktatorischer geworden, hatte immer schärfere Töne angeschlagen.
    Wie soll dies enden, Basil? Du hast deine Muskeln spielen lassen – aber gibt es jetzt noch eine Lösung? Und ist dies wirklich unser größtes Problem?
    Was war mit den vielen Randwelten, mit den noch nicht autarken Kolonien, die ohne regelmäßige Lieferung von Versorgungsgütern in große Schwierigkeiten gerieten? Was war mit dem verheerten Weltwald auf Theroc? Was war mit der Möglichkeit, dass zehntausende von Soldaten-Kompis geheime Klikiss-Programmierung enthielten? Basil übersah diese Gefahr absichtlich. Was war mit den Hydrogern?
    Mit einem falschen Lächeln erschienen Peter und Königin Estarra beim festlichen Bankett, wie es die Pflicht von ihnen verlangte. Der blonde, blauäugige und klassisch schöne König war angewiesen worden, eine kurze, für ihn vorbereitete Rede zu halten, mit vagen Hinweisen darauf, dass sie »den Feinden der Menschheit die Stirn bieten« würden.
    Während Peter die Rede am samtenen Podium hielt, stand Estarra neben ihm, eine dunkle, exotische Schönheit inmitten des organisierten Spektakels. Niemand sah, dass sie seine Hand so fest drückte, dass ihre Knöchel schmerzten, als er versuchte, die vorformulierten Worte zu sprechen, ohne an ihnen zu ersticken. Wie alle Bewohner des unabhängigen Planeten Theroc verstand Estarra, warum sich die Roamer weigerten, Befehle von jemandem entgegenzunehmen, den sie nicht als ihr Oberhaupt anerkannten. Der Angriff auf den Weltwald hatte sie bestürzt, und sie wusste, wie wenig Hanse und TVF getan hatten, um Theroc zu helfen. Die Roamer hingegen waren sofort bereit gewesen, Hilfe zu leisten.
    Zwar war ihre Ehe arrangiert, ein politisches Bündnis, aber Peter liebte seine Frau. Estarra hatte sich plötzlich mit der gleichen seltsamen Welt aus Regierungsbündnissen, Manipulationen und Machtkämpfen konfrontiert gesehen wie er. Sie hatte sich ihm geöffnet, und jetzt bildeten sie ein wirkliches Paar, teilten ihre Geheimnisse und Pläne miteinander.
    Basil Wenzeslas kannte nicht alle seine
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